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1631 - Die Taiga-Göttin

1631 - Die Taiga-Göttin

Titel: 1631 - Die Taiga-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beschwörung durchgeführt?«
    Er nickte. »So ähnlich.«
    Helen verdrehte die Augen. »Gott, nur das nicht! Und ich habe dich immer für einen Realisten gehalten! Was ich jetzt von dir gehört habe, das kann ich nicht fassen. Das ist einfach zu unwahrscheinlich.«
    »Mag sein. Aber ich bin ein Russe. Und viele von uns denken über bestimmte Themen anders. Bei uns spielt Magie noch eine Rolle. Selbst aufgeklärte Typen glauben daran. Denk nur daran, welch ein Vielvölkerstaat meine Heimat ist.«
    »Stimmt alles. Nur will es mir nicht in den Kopf, dass du dich damals auf einen derartigen Hokuspokus eingelassen hast.«
    Igor schüttelte den Kopf. »Das war kein Hokuspokus. Das war damals echt. Ich habe es gespürt.«
    »Was hast du gespürt?«
    »Das Andere, das Fremde. Und es war nicht von dieser Welt. Das behaupte ich auch heute noch.«
    »Aber jetzt haben wir die Polizei am Hals. Ich gehe mal davon aus, dass dir dieser Polizist unter Umständen das Leben gerettet hat. Er wird es nicht bei der einen Begegnung zwischen euch belassen. Ich gehe davon aus, dass er hier erscheinen wird. Dann musst du dir schon etwas einfallen lassen.«
    »Das ist mir klar.«
    »Und? Bist du schon zu einem Ergebnis gekommen?«
    »Ja. Ich möchte euch aus der Gefahrenzone haben. Das ist es, Helen.«
    »Dann sollen wir weg?«
    »Nicht nur ihr.«
    Sie öffnete die Augen. Es war, als hätte sie eine Frage gestellt, und sie erhielt auch eine Antwort.
    Er berichtete von dem Wochenendhaus, in dem er untertauchen wollte.
    »Was sagst du dazu?«
    Helen strich durch ihr Haar, das langsam anfing grau zu werden, was ihr aber nichts ausmachte. Sie zog die Stirn kraus und fragte mit leiser Stimme: »Ist es denn so schlimm, Igor?«
    »Es kann noch schlimmer werden.«
    »Dann gehst du davon aus, dass wir uns in einer tödlichen Gefahr befinden?«
    »Leider.«
    Helen dachte nach. Sie schluckte und bekam feuchte Augen. Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Okay, ich finde es nicht richtig, was du getan hast. Das mal vorweg gesagt. Aber ich bin deine Frau, und ich kann dich nicht im Stich lassen. Wir müssen jetzt zusammenhalten. Aber wenn es vorbei ist, und ich hoffe, dass es schon bald der Fall sein wird, müssen wir reden und unser Leben möglicherweise neu ordnen.«
    »Das werden wir.«
    »Und wann sollen wir fahren?«
    »So schnell wie möglich.«
    Helen nickte. Dabei erhob sie sich. »Gut, ich werde dann nach Pavel schauen und ihn wecken.«
    »Danke.«
    Sie hob nur die Schultern und hörte die Stimme ihres Mannes sagen: »Helen! Kannst du mal kommen, bitte.«
    Sie drehte sich um und sah ihren Mann, der seine Arme ausgestreckt hatte.
    Auch sie wollte ihn umarmen. Beide hielten sich fest. Das brauchten sie jetzt, denn so etwas schweißte zusammen…
    ***
    »Glaubst du denn, dass sich Karina richtig verhalten wird?«
    »Was meinst du damit?«
    Suko lachte. »Das weißt du genau. Sie kann in ein Flugzeug steigen und ist in drei bis vier Stunden hier. Denk daran, dass sie immer für Überraschungen gut ist.«
    »Klar, so etwas hat sie schon mal getan und uns überrascht. Diesmal, so glaube ich, bleibt sie in Moskau.«
    »Mal sehen.«
    »Warum hakst du dich so an diesem Thema fest?«
    Suko hob die Schultern. »Ich will ja nicht von einem komischen Gefühl sprechen, das überlasse ich dir. Ich dachte mehr daran, dass dieser Fall ins Diplomatenmilieu hineinspielt. Und da muss man immer besonders wachsam sein.«
    »Okay. Wir sollten es im Auge behalten und werden Igor Sarow danach fragen.«
    »Das auf jeden Fall.«
    Angemeldet hatten wir uns nicht. Wir wollten ihn überraschen. Beide waren wir gespannt, wie er die letzten Stunden überstanden hatte. Das, was er erlebt hatte, war nicht so leicht abzuschütteln. Ich hoffte, dass er reden würde, denn grundlos bedrohte man einen Menschen nicht. Dahinter steckte schon mehr.
    Wir hatten die Wohngegend inzwischen erreicht und mussten nur noch die Straße finden. Die Häuser hier zählten nicht zu den Villen der Superreichen, doch wer hier lebte, der musste schon ein gutes Einkommen haben.
    Es war eine ruhige Gegend. Wenig Geschäfte. Hier wohnte man eben, und ein Stück heile Welt glitt an den Fenstern unseres Wagens vorbei.
    Wir waren es gewohnt, die Augen immer offen zu halten. Das taten wir auch jetzt und konnten nichts entdecken, was unseren Verdacht erregt hätte. Alles sah recht normal aus. Zudem hatte der stärker gewordene Wind die Wolken zur Seite geschoben, sodass hin und wieder ein Sonnenstrahl auf die Erde

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