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1631 - Jäger der Unsterblichkeit

Titel: 1631 - Jäger der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war die Überlegung, daß es zahlreichen seiner unsterblichen Freunde jetzt nicht anders ergehen würde. Homer G. Adams würde über Hanse-Akten brüten, im fernen M13 würde sich Atlan mit der Kleinkariertheit der Arkon-Bürokratie herumschlagen und so fort.
    Und wer immer in diesem Augenblick die EIDOLON zu kapern versuchte, ahnte wahrscheinlich jetzt noch nicht, daß es ihm früher oder später wahrscheinlich nicht viel anders ergehen würde als Perry Rhodan..
     
    10.
     
    Arno Muller biß die Zähne aufeinander.
    Er hatte Angst; das nackte Grauen saß ihm im Nacken. Es umgab ihn von allen Seiten.
    Arno Muller hatte selbstverständlich seine Weltraumspaziergänge gemacht, wie viele andere auch. Er hatte es aufregend gefunden, in einem Raumanzug die Schleuse zu verlassen und sich sein Schiff von außen anzusehen.
    Es war aufregend gewesen, sehr beeindruckend. Arno Muller hatte sich großartig dabei gefunden - der Mensch, wie er den Weltraum bezwang. Der Kosmo-Historiograph hatte sogar ein Bild davon machen lassen, das die Seitenwand eines Zimmers in seiner Wohnung darstellte. Auf dem lebensgroßen Bild war gestochen scharf auch Mullers Gesicht hinter dem Glassit der Frontscheibe zu sehen - die Augen strahlend geweitet, den Mund halb zu einem triumphierenden Schrei geöffnet.
    Aber jetzt...
    Muller hatte nie richtig begreifen und nachfühlen können, wie entsetzlich leer der Weltraum war, wie grauenvoll dunkel und wie ungeheuer groß!
    Die ISHTARS DREAM war ein beeindruckend großes Schiff, hatte Muller gemerkt, als er, in einen SERUN gehüllt, von Bord gegangen war. Neben diesem Koloß aus Stahl und Energie kam man sich als Mensch klein und bescheiden vor.
    Wenn man sich von dem Schiff entfernte, schien es kleiner zu werden, nach den Gesetzen der Optik.
    Wenn man sich einige zehntausend Kilometer davon entfernte, war das Schiff verschwunden, hatte Arno Muller inzwischen begreifen müssen. Und der nächste erreichbare Gegenstand war mindestens ebensoweit von ihm entfernt.
    Daß er in einem ganzen Pulk von Raumanzugträgern durch den Weltraum schwebte, machte die Sache für Muller kein bißchen leichter.
    Er hatte keine Ahnung, wie die anderen dieses Gefühl verkrafteten, ihn machte es fertig.
    Nichts gab es um ihn herum, reinweg gar nichts. Keine Luft, keine Sonne, kein Licht, nicht einmal etwas, über das man sich hätte ärgern und aufregen können.
    In den Lautsprechern war es still. Funkstille war angeordnet, um Wachen und Mannschaft der EIDOLON nicht vor der Zeit zu alarmieren.
    Irgendwo weit hinter Arno Muller lag die ISHTARS DREAM, so weit entfernt, daß Muller nicht einmal mehr ahnen konnte, wo sie sein mochte. Und voraus war es mindestens ebensoweit bis zur Hülle der EIDOLON.
    Dazwischen der Weltraum. Millionen Kubikkilometer Leere, Kälte und Tod. Wenn es in diesem Nichts irgendwo ein Staubkörnchen gab, vielleicht gar ein Trümmerstück des zerstörten Pluto, ein kleines Stück, vielleicht nur so groß wie ein Zuckerwürfel - wenn dieser kleine Brocken Arno Muller traf, war Arno Muller auf der Stelle tot. Und es gab Hunderte, Tausende von Phantasien, die alle in die gleiche Richtung liefen...
    Er sagte sich, daß sein SERUN ihn schützte, immer wieder versuchte er sich das einzuhämmern - umsonst.
    Es war, schoß es Arno Muller durch den Kopf, als wäre ausgerechnet dieser Pfad hinüber zum Ewigen Leben mit Mosaiksteinen gepflastert, die den Tod enthielten, als würde sich das ganze Universum für Arno Muller auf diese eine Alternative zusammenziehen: Unsterblichkeit oder Tod.
    Er stieß einen gellenden Schrei aus, als er eine Berührung am linken Unterschenkel spürte. Grelles Licht aus einem Handscheinwerfer schlug ihm ins Gesicht. Muller erkannte jenseits des Lichtstrahls das markante Gesicht von Onnarqe Brishar.
    Die Männer verständigten sich mit Gesten. Brishar war Muller behilflich, drehte ihn herum.
    Jetzt tauchten die anderen in Mullers Gesichtsfeld auf.
    Schweigende Konturen in ihren Anzügen, die seltsam starr und klobig wirkten. Sechs, acht Gestalten konnte Muller zählen, die anderen waren in Dunkelheit gehüllt, untereinander mit langen, reißfesten Seilen verbunden. Als ob man die Unendlichkeit dieser Leere mit Stricken hätte bändigen können.
    Brishar machte heftige Zeichen. Muller verstand - die EIDOLON war dicht voraus. Das Abenteuer näherte sich seinem ersten Höhepunkt.
    Seit einiger Zeit schon näherte sich ein Klumpen toter Materie in langsamer Fahrt der EIDOLON - so langsam,

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