1631 - Jäger der Unsterblichkeit
grundlegenden Konstruktionsmerkmale eines Raumschiffs dieser Baureihe sind mir durchaus geläufig", antwortete Humphry zurückhaltend. „Prima, dann wirst du ja wohl auch wissen, wo wir hier ein Beiboot organisieren können."
Humphry legte die Stirn in strenge Falten. „Du willst ein Beiboot haben? Wozu? Um Wanderer allein anzufliegen."
Muller schüttelte den Kopf.
Etwas stimmte mit dem Robot nicht. Wie kam Humphry dazu, seinen Besitzer in dieser Form zu befragen, ja fast zu verhören? „Bloß nicht!", stieß Muller hervor. „Ich will weg, bevor dieser Wahnsinn noch lebensgefährlich wird. Weg von der EIDOLON, zurück in unsere gemütliche IFFLAND. Und zwar bevor Rhodan dieses Schiff mit seinen Eroberern vernichten läßt."
Humphry schüttelte verweisend den Kopf. „Nach allen bekannten Persönlichkeitsprofilen von Perry Rhodan würde er so etwas niemals tun", wandte Humphry ein. „Egal!" schrie Arno Muller, wütend über den Widerstand. „Ich will weg von hier, und das schnell. Und du wirst mir dabei helfen, klar?"
„Natürlich", antwortete Humphry sofort. „Obwohl, wenn ich das sagen darf, diese Reaktion ein Fehler wäre."
Arno Muller senkte den Kopf und seufzte. Neben allen anderen Problemen, die er hatte, nun auch noch eine quälende Auseinandersetzung mit einem widerspenstigen Robot. „Und warum, bitte?" fragte Muller in einem Tonfall, der signalisierte, daß das Ende seiner Geduld erreicht war. „Das ist doch ganz naheliegend", antwortete Humphry. „Dir würde die Unsterblichkeit entgehen, die dir zusteht!"
Darauf wußte Arno Muller zunächst einmal nichts mehr zu sagen.
11.
„Deine Syntrons faulen, mein Freund", stieß Arno Muller schließlich hervor. „Wie, bei allen Sternengeistern, kommst du auf eine so verrückte Idee? Ich bin doch kein Spiegelgeborener. „ „Falsch", antwortete Humphry gelassen. „Niemand an Bord ist es mehr als du, Arno Muller. Man muß den Begriff natürlich auf die richtige Weise interpretieren."
Muller nickte grimmig. Er war gespannt auf den Unsinn, den er jetzt zu hören bekommen würde. Das Kreativitätsmodul, das zu Humphry gehörte, brachte in Verbindung mit seinen anderen geistigen Eigenschaften gelegentlich die absonderlichsten Stilblüten hervor. Humphry hatte schon gedichtet und versucht, Blumen zu züchten. „In welcher Beziehung bin ich ein Spiegelgeborener?" fragte Arno Muller.
Humphry sah ihn eindringlich an. „Du bist Perry Rhodans astrologischer Spiegelbruder", sagte er dann. „Ich habe die Sache durchgerechnet bis ins kleinste Detail, und es stimmt. „Bist du verrückt?" fragte Arno Muller entgeistert. „Was soll das überhaupt sein, ein astrologischer Spiegelbruder? Mein Junge, wenn das hier erledigt ist, muß ich dich wohl oder übel verschrotten lassen."
„So höre mir doch zu!" stieß Humphry hervor. „Es ist doch wohl bekannt, daß Perry Rhodan schon seit vielen Äonen als Unsterblicher berufen ist. Er wurde gewissermaßen vom Schicksal für diese schwere Aufgabe ausgewählt. Und nun sieh dir Perry Rhodan unter astrologischen Gesichtspunkten an - und du wirst erkennen, daß er ein Auserwählter ist. Ich mache es kurz, damit du es begreifen kannst. Wie alle anderen Kräfte, die den Kosmos erfüllen und gestalten, sind auch die Merkmale eines Horoskops paarig angeordnet. Es gibt Feuerzeichen und Luftzeichen, es gibt Kardinalzeichen..."
„Noch kürzer!", forderte Muller energisch. „Du hast das gleiche Horoskop wie Perry Rhodan, nur eben gespiegelt. Bei ihm dunkel, bei dir hell - immer genau das Gegensatzpaar."
„Du bist komplett meschugge!" stieß Muller hervor. „Das ist der größte Unsinn, den ich jemals gehört habe."
„Soll ich es dir ausrechnen?" fragte Humphry. „Ich bin durch Zufall darauf gestoßen."
„Wann?"
„Vor wenigen Stunden erst, als klar wurde, daß Helgundy Khatanassiou versuchen würde, die EIDOLON zu kapern und damit nach Wanderer vorzustoßen."
„Ach ja, und daraus ergibt sich ..."
„Daß du zusammen mit den anderen Wanderer erreichen wirst", antwortete Humphry. „So wird es sein. Du weißt, ich irre mich in diesen Dingen nicht. Du wirst auf Wanderer landen. Daraus ergibt sich die logische Frage - wieso ausgerechnet ein gewisser Arno Muller?"
„Genau das frage ich mich auch", murmelte Muller fassungslos. Im Geist begann er schon auszurechnen, wieviel er für eine Reparatur von Humphry würde ausgeben müssen. „Zufall, könnte die Antwort sein", ergänzte Humphry. „Ich bin ja auch
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