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1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fest. Sein Gesicht hatte einen entspannten Ausdruck angenommen, das sah sie trotz der Dunkelheit, die sich wieder über das Schlafzimmer gelegt hatte.
    Jedenfalls würden sie ihre Forschungen nach dem Aufstehen vorantreiben, das stand fest.
    Aber schlafen konnte sie nicht. Es war ihr auch nicht möglich, sich auf etwas zu konzentrieren, um dann ihre Ruhe zu finden, sie fühlte sich weiterhin innerlich aufgeputscht, als wäre ihr eine Warnung vor etwas Bestimmten mitgegeben worden.
    Steht mein Leben vor einem Wendepunkt?
    Die Frage empfand sie gar nicht so absurd, denn sie war ein Mensch mit Vergangenheit und…
    Etwas störte sie.
    Ein Geräusch?
    Sophie hielt den Atem an. Es war nichts zu hören, abgesehen von den ruhigen Atemzügen ihres Mannes, aber damit hatte das Geräusch nichts zu tun gehabt.
    Sie wartete und lauschte.
    Da war es wieder!
    Sie konnte es noch immer nicht genau einstufen. Es hatte sich zischend angehört und war auch leise gewesen - und Sophie hatte erkannt, aus welcher Richtung sie das Geräusch erreicht hatte.
    Vom Fenster her…
    Sie richtete sich auf. In ihrem Hals war es plötzlich trocken geworden.
    Sie merkte auch, dass sich ihr Herzschlag beschleunigt hatte, und als sie sich auf das offene Fenster konzentrierte, da hörte sie das Wispern erneut.
    Eine Gestalt erkannte sie nicht, aber es war eine menschliche Stimme gewesen, die nach ihr gerufen hatte.
    Sophie wunderte sich darüber, wie cool sie blieb, als sie sich zur Seite drehte und das Bett verließ.
    Der schlafende Godwin merkte nichts davon, dass seine Frau zum Fenster ging. Sophie wollte wissen, was das Geräusch bedeutete. Sie glaubte nicht daran, ein Tier gehört zu haben, das war schon etwas anderes.
    Vor der Fensterbank blieb sie stehen. Der erste Blick in den Garten brachte ihr nicht viel. Es war keine fremde Person dort zu sehen, die auf sie wartete.
    »Sophie…«
    Die blonde Frau schrak zusammen. Überdeutlich hatte sie in der Stille ihren Namen gehört.
    Wo steckte der Sprecher? Nicht im Zimmer. Er musste sich im Garten aufhalten, aber da bewegte sich nichts.
    Sophie beugte sich vor. Sie musste sich nicht mal weit aus dem Fenster lehnen, da sah sie unter sich die Bewegung, als sich jemand aus dem Schatten der Mauer löste.
    Eine Frau winkte ihr zu. Sie sah ungewöhnlich aus. Da sie eine dunkle Nonnentracht trug, verschmolz sie fast mit der Nacht. Nur ihr Gesicht war zu sehen, und das trat so deutlich hervor, als wäre es von innen beleuchtet.
    Sophie Blanc tat nichts mehr. Sie stand wie zur Salzsäule erstarrt am Fenster und schaute hinaus.
    Im Garten wartete die Besucherin, die auf einem so ungewöhnlichen Weg zu ihr gekommen war. Egal, wer sie war, sie war letztendlich eine Fremde und gehörte nicht hier in das Templerkloster. Sophie hätte ihren Mann wecken müssen, der dieser Frau die entsprechenden Fragen gestellt hätte.
    Daran dachte sie nicht. Sie schaute nur in das Gesicht und war sich sofort darüber klar, dass diese Frau nicht ihre Feindin war.
    »Ich habe dich gesucht, Sophie.«
    »Und?«
    »Ich möchte, dass du mit mir kommst. Ich will dir etwas zeigen. Es ist wunderbar.«
    »Wohin soll ich kommen?«
    »Einfach zu mir.«
    »Und wer bist du?«
    »Ich heiße Rebecca. Ich bin die Oberin in einem Kloster, das auch du kennenlernen sollst. Zögere nicht. Steige einfach aus dem Fenster und folge mir.«
    Es war ein Vorschlag, über den Sophie normalerweise den Kopf geschüttelt oder gelacht hätte. In diesem Fall tat sie das nicht. Sie fühlte sich wie von einer fremden Macht umfangen. Sie war in einen Bann geraten und konnte sich nicht aus ihm lösen.
    Sie würde etwas Neues erfahren. Möglicherweise gab es die Aufklärung, was ihren Traum oder ihre Vision anging.
    Sie war plötzlich entschlossen. Und sie hatte dabei ihren Mann vergessen. Wenn sie mit dieser Rebecca ging, dann ohne Godwin, und dabei hatte sie nicht mal ein schlechtes Gewissen.
    Ein Gedanken schoss ihr noch durch den Kopf. Wer ins Bett ging, der trug keine normale Straßenkleidung. Das war auch bei ihr der Fall. Ihr Körper würde von einem Nachthemd umschlungen, das aus einem leichten Seidenstoff bestand.
    »Ich ziehe mir etwas an.«
    »Das ist gut…«
    Sophie drehte sich um. Sie ging dorthin, wo ihre Kleidung über einem Sessel lag.
    Helle Jeans, ein recht langes T-Shirt und Schuhe mit flachen Absätzen.
    Sie warf dem Bett einen Blick zu, auf dem ihr Mann in einem Tief schlaf lag. So tief, dass sie ihn als nicht normal empfand. Er kam ihr vor, als

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