1634 - Das Schwert der Akonen
zurück und ließ sich auf eine Antigravliege sinken. Im Verlauf der letzten beiden Jahrzehnte hatte er mehrere solcher Räume eingerichtet, um nicht jedesmal kilometerweit gehen zu müssen, wenn er eine Erholungspause brauchte.
Allmählich beruhigte er sich und bereute, was er getan hatte.
Du hast dich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle gehabt! dachte er, und dann begann er sich zu fragen, ob er dabei war, den Verstand zu verlieren.
Zwanzig Jahre lang hatte er sich in der Isolation wohl gefühlt.
Siganesen waren Einzelgänger, doch auch sie waren nicht dafür geschaffen, über eine so lange Zeit allein zu leben. Sie brauchten die Kommunikation mit anderen, und dabei genügte es nicht, hin und wieder mal über Video Kontakt aufzunehmen.
Ich habe verlernt, mit anderen Menschen zusammenzuleben! erfaßte er. Was für ein Fehler! Wie konnte ich glauben, daß meine wissenschaftliche Arbeit im Sinn unserer Kultur ist, wenn ich nicht mehr weiß, was andere Menschen denken und fühlen? Wie konnte ich so vermessen sein, mich von allen anderen zurückzuziehen und mich ihnen dabei auch noch überlegen zu fühlen ?
Er setzte sich mit hoch angezogenen Beinen quer auf die Liege, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und legte beide Hände vors Gesicht. Er versuchte, mit sich ins reine zu kommen.
Doch so schnell konnte er nicht aufarbeiten, was er in zwanzig Jahren versäumt hatte. Er hatte einen Gegner in sich selbst, der sich mit aller Kraft gegen die Erkenntnis wehrte, daß er Fehler gemacht hatte, und der ihn immer wieder versuchte, dieser Auseinandersetzung auszuweichen oder sie aufzuschieben und sich seiner Arbeit zuzuwenden.
Schließlich kam er zu einem Kompromiß. Er entschloß sich, mit Armira Proket zu reden, schob das Gespräch jedoch um einige Stunden auf. „Erst muß ich wisssen, was sie verraten hat!" sagte er und kam dabei nicht auf den Gedanken, daß er sich schon hier irrte.
Auf Umwegen kehrt er in sein Hauptbüro zurück, versuchte, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren und gab schließlich nach Stunden seinen Widerstand auf. Er schaltete einen Syntron ein und rief Armira Proket.
Die junge Wissenschaftlerin antwortete nicht.
Seufzend lehnte Frido Aslan sich in seinem Sessel zurück. „Also hat die Verräterin Lanbara verlassen! Na schön, dann ist ein klärendes Gespräch nicht mehr nötig."
Der Gedanke, daß Armira Proket eine Verräterin war, setzte sich in ihm fest und ließ ihn nicht mehr los. Er beschloß, sich gegen künftigen Verrat zu schützen und begann damit, eine Reihe von technischen Anlagen in Lanbara zu errichten, die ihm dabei helfen sollten. Dabei arbeitete er so intensiv und konzentriert, daß er das eigentliche Ziel - die Herstellung der 500 Chips für die Akonen - nahezu aus den Augen verlor
5.
Armira Proket zog sich nach der 'Auseinandersetzung mit Frido Aslan in ihre Räume zurück und schloß sich ein. Nie zuvor in ihrem Leben war sie so beschimpft worden. Nie zuvor waren solche Vorwürfe gegen sie erhoben worden, die zudem allesamt ungerechtfertigt gewesen waren.
Sie zog ihren Robotspion zurück, mit dessen Hilfe sie sich wissenschaftliche Informationen hatte beschaffen wollen, die ihr Aslan vorenthielt. Sie hatte den Roboter ausschließlich eingesetzt, um bessere Arbeit für Frido Aslan und für Lanbara leisten zu können, nicht jedoch, um anderen Vorteile zu verschaffen.
Von Anfang an hatte Frido Aslan sie nicht gut behandelt. Sie hatte alles erduldet, weil sie, von wissenschaftlichem Ehrgeiz getrieben, von seinem Genius profitieren wollte. Sie hatte sich schon Jahre zuvor mit ihm und mit seinem Werk beschäftigt, und sie hatte ihn immer bewundert.
Damit war es jetzt vorbei.
Er hatte die Grenzen ihrer Duldsamkeit weit überschritten, und damit war sie auch nicht mehr bereit, noch länger loyal zu ihm zu stehen.
Die Worte des Ennox Lemy begannen zu wirken. Er hatte davon gesprochen, daß die Akonen mit dem XD-Transponder eine gefährliche Macht in die Hände bekamen, und daß die von Frido Aslan entworfenen Chips der Schlüssel dazu waren. Er hatte davor gewarnt, diese Technologie allein den Akonen in die Hände zu geben, und er hatte gefordert, sie allen Völkern des Galaktikums zugänglich zu machen.
Armira Proket beschloß, Verbindung mit Perry Rhodan aufzunehmen. Sie programmierte ihren Mikro-Roboter neu und schickte ihn auf die Reise zum Raumhafen Siga-Süd, wo der Terraner mit der ODIN gelandet war.
Poppotok Tkok hob warnend eine Hand. Er
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