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1634 - Das Schwert der Akonen

Titel: 1634 - Das Schwert der Akonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dessen Figur immer wieder in der Werbung auftauchte, und der zum Symbol für siganesischen Mut und Einsatzwillen geworden war.
    Ausgerechnet den Namen dieses Mannes hatte der Ennox für sich ausgesucht!
    Absolut unpassend! fand Armira. „Ich kann das nicht gerade sympathisch finden", sagte sie laut. „Wir Siganesen sind empfindlich, wenn man Schindluder mit dem Namen von Helden unseres Volkes treibt!"
    „Das habe ich nicht vor", beteuerte er.
    Sie wäre gern einige Schritte zurück getreten, doch das ging nicht, weil sich eine Wand hinter ihr befand. Daher fühlte sie sich nicht nur beengt, sondern es störte sie über die Maßen, daß er sie aus solcher Nähe anblickte und dabei zwangsläufig schielte.
    Sie streckte abwehrend die Arme aus. „Kannst du nicht ein wenig nach hinten rutschen?" fragte sie ihn. „Du schielst derartig, daß ich Kopfschmerzen bekomme."
    „Darüber solltest du dich nicht lustig machen!"
    „Das tue ich nicht", verteidigte sie sich. „Es geht mir nur auf die Nerven, wenn jemand schielt, ohne dazu gezwungen zu sein."
    Jetzt endlich rückte er von ihr ab, und sie atmete auf. Es war geradezu wohltuend, das riesige Gesicht nicht mehr so dicht vor sich zu haben. „Was willst du hier?" fragte sie.
    Sein Zeigefinger trommelte erneut auf den Boden, bis sie ihm einen Fußtritt gegen die Fingerspitze versetzte. Da begriff er, wie sehr sie die Erschütterungen spürte. „Tut mir leid."
    „Was willst du?"
    „Ich habe erfahren, daß dein Herr und Meister Frido Aslan den Auftrag bekommen hat, 500 Chips für die Akonen herzustellen", eröffnete er ihr. „Wo sind sie? Sind sie überhaupt schon fertig? Wann werden sie fertig sein? Und wo werden sie dann gelagert? Wo steht der Transmitter, mit dem sie zur MAGENTA befördert werden sollen?"
    „Das sind eine Menge Fragen auf einmal, von denen ich dir keine einzige beantworten kann", antwortete sie unwillig. „Und von denen ich auch keine einzige beantworten will!"
    „Oho! Du scheinst mir eine Kratzbürste zu sein."
    „Ich bin loyal, weiter nichts. Und jetzt laß mich vorbei. Es wird Zeit, daß ich meine Arbeit fortsetze!"
    „Loyal?" fragte er, ohne ihr Platz zu machen. „Was heißt das? Wem gegenüber bist du loyal? Stehst du zu Frido Aslan?
    Zum siganesischen Volk? Zur Völkergemeinschaft des Galaktikums?
    Zu allen, die gegen nationalistische Ziele in der Milchstraße sind? Zu wem?"
    Sie richtete sich stolz auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich bin im Auftrage meiner Regierung hier, und ich arbeite für Frido Aslan. Ich stehe auf ihrer Seite, und dort werde ich auch bleiben. Und jetzt verschwinde!"
    Lemy tat ihr den Gefallen.
    Verblüfft blickte sie auf die Stelle, an der er eben noch gelegen hatte. Sie spürte den Luftzug, mit dem sich das entstandene Vakuum füllte. Überraschend war für sie vor allem, daß der Ennox das Gespräch so rasch beendet hatte. „Hoffentlich kommt er nicht noch einmal wieder", sagte sie.
    Dann fuhr sie sich mit beiden Händen durchs Haar und schnaubte verächtlich: „Lemy! Allein dafür gehört er schon bestraft."
    Sie durchquerte die Halle und öffnete eine Tür, um zu einem Labor zu gehen. Erschrocken blieb sie stehen. Poppotok Tkok stand vor ihr. Ein zweiter Algustraner lehnte sich einige Schritte von ihr entfernt an die Tür des Labors. „Hallo, Kleine", sagte Tkok zynisch lächelnd. „Heute scheint der Tag der Gespräche zu sein. Jetzt sind wir dran."
    Frido Aslan saß in seinem Sessel hinter seinem wuchtigen Arbeitstisch und blickte auf die Monitore vor sich. Seine Hände klammerten sich um die Lehnen. Blaß bis an die Lippen verfolgte er, wie Armira Proket mit dem urplötzlich erschienenen Ennox sprach, „Beeile dich!" keuchte er. „Nun mach schon. Warum habe ich keinen Ton?"
    Der Roboter IXES bemühte sich, den Fehler aufzuspüren, der die Tonleitung störte. Frido Aslan konnte nur an den Lippenbewegungen sehen, daß seine Assistentin mit dem Ennox sprach, konnte sie aber nicht verstehen. „Irgend etwas ruft Störungen hervor", bemerkte der Roboter. „Als ob ich das nicht wüßte!" stöhnte der Wissenschaftler. „Beseitige die Störungen endlich!"
    IXES arbeitete schweigend weiter, bis der Ennox verschwand. Im gleichen Moment setzte der Ton wieder ein.
    Deutlich war zu hören, wie die Absätze der jungen Frau bei jedem Schritt auf den Hallenboden schlugen. Sie waren nicht besonders hoch, aber hart. „Der Ennox hat die Störungen verursacht", stellte IXES fest.
    Frido Aslan

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