1634 - Das Schwert der Akonen
du Yart gesehen?" fragte Perry Rhodan die Funk- und Ortungschefin Samna Pilkok, als er ihr auf dem Gang vor der Hauptleitzentrale begegnete. „Moment", rief die Hyperphysikerin. Sie betrat die Funkleitzentrale. „Der Syntron spielt verrückt. Er meldet sich schon die ganze Zeit, daß uns jemand sprechen will, und es dabei offenbar verdammt eilig hat."
Sie seufzte und zuckte gleichgültig mit den Achseln. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß es sich wirklich um einen dringenden Anruf handelte, nachdem sie nun schon Tage in Untätigkeit auf Siga verbracht hatten. Ihr einziger Gesprächspartner von Bedeutung war Raulf Gonsor, der siganesische Verbindungsmann, und der hatte sich seit Tagen nicht bewegt. Es war geradezu ermüdend, wie der reagierte, wenn man versuchte, das Gespräch auf den von den Akonen in Auftrag gegebenen Chip zu lenken. Und ausgerechnet er sollte es jetzt eilig haben? Das konnte sie nicht glauben.
Sie schaltete eines der Geräte ein, und das Gesicht einer Siganesin erschien im holografischen Würfel. Rhodan war ihr gefolgt. Er blieb in der Tür stehen. „Endlich", seufzte die Siganesin erleichtert. „Ich bin Armina Proket. Ich habe Lemy geholfen, den Chip aus Lanbara zu entführen. Ihr dürft ihn nicht anrühren. Der NAS hat ihn mit einer Bombe präpariert, die stark genug ist, sogar die ODIN zu zerfetzen."
Samna Pilkok sah aus, als habe sie der Schlag getroffen.
Schuldbewußt blickte sie Rhodan an. Die Untätigkeit der letzten Tage hatte sie schläfrig werden lassen. Sie wußte, daß ihr das nicht hätte passieren dürfen. „Gib die Warnung sofort an Mertus weiter", rief Rhodan. Er verlor keine Zeit mit Schuldzuweisungen, sondern rannte davon. Das Labor des Chefwissenschaftlers war nicht weit entfernt. Es lag am anderen Ende des Ganges.
Als Rhodan es Sekunden später erreichte, setzte Mertus Wenig gerade eines seiner Instrumente an, um 'den Chip auseinanderzunehmen. „Nicht", schrie Rhodan. Dann war er auch schon bei dem Wissenschaftler und riß seine Hand zurück. „Das Ding ist eine Bombe!"
Mertus Wenig schwenkte seinen Arbeitssessel herum und blickte Rhodan kopfschüttelnd an. Er nahm den kleinen Syntronsprecher, der neben ihm auf dem Tisch lag und hielt ihn wie ein Mikrophon vor den Mund: „Was sagst du dazu, Kalup? Ob dieser Mensch wirklich glaubt, daß wir das noch nicht gemerkt haben?"
Rhodan ließ sich auf einen Stuhl sinken. „Du weißt es?"
Der Chefwissenschaftler deutete gelassen auf ein kleines Gebilde, das auf der Tischplatte lag. Es war aus kleinen Stäben zusammengesetzt und sah wie ein Seeigel aus. „Das Ding habe ich schon nach zwanzig Sekunden gefunden", erklärte er. „Für wie naiv hältst du mich eigentlich?
Du glaubst doch nicht, daß ich so einen Prototyp untersuche, ohne die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu treffen?"
Rhodan fiel ein Stein vom Herzen. „Und was kannst du mir sonst noch sagen, du Genie?"
„Noch nicht sehr viel. Es ist ein siganesisches Meisterwerk, und es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Transmittertechnik vorgesehen. Mehr weiß ich noch nicht. Tut mir leid. Du mußt noch etwas Geduld haben."
7.
„Schon wieder?" fragte Raulf Gonsor, als Perry Rhodan ihn zu einem Gespräch aufsuchte. Dieses Mal stand er auf der leeren Tischplatte. Den Sessei hatte er entfernen lassen. „Was gibt es denn noch zu besprechen, Perry?"
Er schlug eine jovialen Ton an, und wenn er groß genug gewesen wäre, so etwas zu tun, hätte er dem Terraner wohl auch noch leicht auf die Schulter geklopft.
Rhodan setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel. „Bisher bist du mir stets ausgewichen, wenn es um die Chips für die neue akonische Transmittertechnik ging", sagte er.
Raulf Gonsor blickte ihn fröhlich lächelnd an. „.Und das werde ich auch jetzt tun", entgegnete er. Dabei rückte er bis zur Kante der Tischplatte vor. Breitbeinig und mit vor der Brust verschränkten Armen blieb er stehen. Dabei bot er das Bild eines überaus selbstbewußten Mannes. „Wir Siganesen sind im Wirtschaftsleben für unsere Seriosität und für unsere Diskretion bekannt. Wer Verträge mit uns abschließt, kann sich darauf verlassen, daß wir sie in allen Punkten einhalten. So ist es, und so wird es auch bleiben."
„Ein vernünftiger Grundsatz", stellte Rhodan fest. „Er hat meine volle Sympathie. Doch dieses Mal hat sich Siga mit Geschäftspartnern eingelassen, die mit Vorsicht zu genießen sind. Außerdem hat Siga noch mehr Geschäftspartner als nur
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