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1634 - Das Schwert der Akonen

Titel: 1634 - Das Schwert der Akonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in Ruhe", brummte er unwillig. „Ich habe zu tun."
    Er war entschlossen, sich nicht stören zu lassen. Doch der Telekom rief immer weiter, bis der Wissenschaftler verärgert seine Werkzeuge auf den Tisch knallte und einschaltete.
    Im holografischen Würfel des Funkgerätes erschien das Gesicht von Alnora Deponar. „Was ist denn?" fragte er. Der Hals wurde ihm eng, und er mußte wieder an das letzte Gespräch mit ihr denken. „Wie weit bist du?" fragte sie. „Wir befinden uns mit der MAGENTA im Orbit. Die Frist ist abgelaufen. Du solltest liefern können."
    „Das kann ich auch", gab er schroff zurück. „Aber jetzt habe ich zu tun."
    Er hatte das Gefühl, daß der Boden unter ihm schwankte.
    Worte kamen über seine Lippen, die er gar nicht aussprechen wollte. Wieso war er so abweisend zu ihr? Er brauchte die Chips doch nur auszuliefern, dann hatte er Ruhe und konnte sich auf die Arbeit an IXES konzentrieren.
    Er fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund und räusperte sich. „Tut mir leid", stammelte er. „Ich hatte Ärger. Aber das hat nichts mit dir oder den Chips zu tun."
    „Sind sie fertig?"
    „Ich kann sie ausliefern."
    „Das ist alles1, was ich wissen wollte."
    „Die Chips lagern in einer großen Kiste", eröffnete er ihr. „Wo sind sie?"
    „Hier in Lanbara."
    „Schick sie uns per Transmitter hoch", befahl sie. „Ich weiß, es ist gegen die Abmachung, aber ich habe bereits entsprechende Vereinbarungen mit der Regierung von Siga getroffen."
    Er spürte, wie 'sich etwas in ihm verkrampfte,' und sein Mißtrauen wurde wieder wach. Er fragte sich, wieso die Akonin auf dieser Änderung bestand. Warum holte sie die Container nicht mit einem Beiboot ab, so wie es vereinbart war?
    Er wandte sich an seinen Syntron. „Die Ware ist noch nicht bezahlt", stellte er danach fest. „Zweifelst du daran, daß ich bezahle?" Sie lachte, als habe er einen Witz gemacht. Doch Frido Aslan war nicht zum Spaßen aufgelegt. Er schaltete kurzerhand ab.
    In den nächsten Minuten ertönte das Rufzeichen. Alnora Deponar gab nicht auf, und als er festgestellt hatte, daß die vereinbarte Summe auf seinem Konto eingegangen war, schaltete er das Gerät wieder ein. Er verspürte ein innerliches Rättern, war er doch davon überzeugt, daß sie über ihn und seine Unbeholfenheit im Umgang mit anderen Menschen gelacht hatte. Er hatte Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er sich ärgerte. „Was willst du?" fragte er. „Nur die bestellte und bezahlte Ware. Und das per Transmitter."
    Frido Aslan beschloß, auf ihre Forderung einzugehen, ohne bei Raulf Gonsor nachzufragen, ob er dazu berechtigt war. „Also gut", erwiderte er. „Ich melde mich in zehn Minuten wieder. Dann kann der Transport beginnen."
    Er wollte die Verbindung zu der Akonin so schnell wie möglich beenden. Er wollte keine Kontakte. Er wollte allein sein und seine Ruhe haben. Am schnellsten erreichte er das, indem er die Ware auslieferte. Danach gab es keinerlei Grund mehr, mit der Akonin zu reden. Abermals schaltete er ab.
    Er verließ seinen Arbeitsraum, befahl vier Kampfrobotern, ihn zu begleiten, und ging mit ihnen zu dem Lagerraum, in dem die Chips in der Kiste zum Abtransport bereit standen. Als er die Tür zu dem Raum öffnen wollte, fiel ihn die Angst wie ein gieriges Raubtier an.
    Waren .die Chips noch da? Oder war Armina Proket nach Lanbara zurückgekehrt und hatte sie gestohlen? Was sollte er der Akonin sagen, wenn die Chips verschwunden waren?
    Er war wie gelähmt. Hilflos stand er vor der gepanzerten Tür und hämmerte sich immer wieder ein; daß er alle nur erdenklichen Sicherungen eingebaut hatte, so daß nichts passieren konnte. Doch Zweifel überfielen ihn und verstärkten seine Ängste, bis er sich schließlich von der Tür abwandte und sich in irgendeinen Winkel des Werkes zurückziehen wollte, in dem er für alle unerreichbar war.
    Du wirst verrückü schrie es in ihm.
    Du verlierst den Verstand, weil du jetzt noch nicht einmal mehr dir selbst und deinen Fähigkeiten vertraust
     
    *
     
    .
    Er fuhr herum, rannte auf die gepanzerte Tür zu und riß sie auf. Und dann rannen ihm die Tränen der Erleichterung über das Gesicht.
    Die große Kiste mit den Chips stand vor ihm. Niemand war in den vielfach gesicherten Lagerraum eingedrungen. Seine Ängste waren unberechtigt gewesen. „Es wird Zeit, daß IXES wieder auf die Beine kommt", sagte er laut. „Er wäscht mir ab und zu den Kopf, und das ist auch ganz gut so. Ohne ihn komme ich nicht

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