1634 - Das Schwert der Akonen
an. „Wann, glaubst du, kannst du mir eine entsprechende Auskunft geben?"
„Das weiß der Himmel", erwiderte der Chefwissenschaftler. „Vielleicht in einer Stunde? Möglicherweise aber auch erst in einigen Tagen. Ich muß das Ding erst einmal auseinandernehmen."
Er griff nach dem zylindrischen Chip und drehte ihn nachdenklich in den Händen.
Er ist tatsächlich recht schwer", stellte Er steckte ihn in die Brusttasche seines Hemdes, erhob sich und verließ die Messe ohne ein weiteres Wort. „Also heißt es wieder einmal: warten!" Yart Fulgen nahm einen Bissen zu sich und ließ ihn auf der Zunge zergehen. „Man kann gegen die Siganesen sagen, was man will, aber man muß anerkennen, daß sie uns wirklich hervorragende Delikatessen geliefert haben."
Er blickte Rhodan an, doch der Terraner hatte keinen Appetit. Er hatte den Teller zur Seite geschoben. „Die Zeit drängt", sagte Rhodan. „Die Produktion der Chips ist angelaufen. Wir müssen davon ausgehen, daß alle bestellten Bausteine für den XD-Transponder sehr bald fertiggestellt sind.
Dann wird die MAGENTA hier erscheinen und sie abholen."
Lemy setzte sich zu ihnen an den Tisch, nachdem er sich an einem der Automaten bedient hatte. Er schob einen Ellenbogen auf die Tischplatte, beugte sich tief über den Teller und schaufelte das Essen in sich hinein. Angesichts seiner Haltung verging auch Yart Fulgen der Appetit. Er murmelte etwas von „Eßkultur" und schob seinen Teller zur Seite.
Rhodan warf ihm einen warnenden Blick zu. Angesichts der kritischen Situation konnten sie es sich nicht leisten, den Ennox zu verstimmen. Sie waren auf seine Hilfe angewiesen.
Lemy hob den Kopf und sagte mit vollem Mund: „Ich könnte noch einmal per Kurzem Weg nach Lanbara gehen und einige weitere Chips holen!"
„Wir warten", entschied Rhodan. „Erst müssen wir wissen, wie die Analyse unseres Chefwissenschaftlers ausfällt. Danach sehen wir weiter."
„Wie du willst!" Lemy stützte sich nun auch noch mit dem anderen Ellenbogen ab, mußte sich zwangsläufig noch tiefer über seinen Teller beugen und setzte seine Mahlzeit fort.
Als die Produktion der XD-Transponder-Chips erst einmal angelaufen war, und als sich zeigte, daß das Ergebnis den hochgesteckten Erwartungen entsprach, begann Frido Aslan nachzudenken.
Er kam sehr schnell zu der Erkenntnis, daß, er es sich nicht länger leisten konnte, isoliert von aller Öffentlichkeit zu leben. Er mußte Informationen von der Außenwelt haben. Er mußte wissen, was außerhalb seiner kleinen Welt geschah, damit er sich ein Bild über andere machen konnte. Waren, die Algustraner noch loyal? Oder hatten sie sich tatsächlich den Terranern zugewandt?
Versuchten sie, Herr über Siga zu werden und die Siganesen zu verdrängen? Gab es bei den Siganesen politische Strömungen, die er beachten mußte, wenn er einen Auftrag annahm wie jenen für die XD-Transponder-Chips, oder wenn er einen ablehnte wie jenen für den Hytrap?
Ihm war klar, daß er nicht so weiterleben konnte wie bisher.
Er bewaffnete sich, stellte sich einen Kampfroboter an die Seite und machte sich auf die Suche nach Armira Proket. Er hinterließ überall, wo er war, syntronische Markierungen, die augenblicklich ein Signal an ihn abstrahlen würden, sobald die junge Frau in ihrer Nähe auftauchte.
Doch er fand Armira Proket nicht, und es lief auch kein Signal bei ihm ein. Nachdem er stundenlang vergeblich gesucht hatte, kam er zu dem Schluß, daß sie Lanbara verlassen haben mußte. Als er an dem Lagerraum vorbei kam, in dem er den Prototyp des Akonen-Chips eingeschlossen hatte, blieb er zögernd stehen. Bis jetzt war ihm nicht ein einziges Mal der Gedanke gekommen, irgend jemand könne sich für diesen Chip interessieren. Nun aber mochte er auch das nicht mehr ausschließen. Er öffnete den Raum und ging wie in Trance zu dem Tisch, auf dem der Chip gelegen hatte. Er stützte sich mit beiden Händen auf die Tischplatte und ließ den Kopf tief sinken. „Das kann nur dieses Weib gewesen sein", sagte er stöhnend. „Deshalb ist sie verschwunden! Sie hat den Chip mitgenommen und den Terranern verkauft."
Als er zu seinem Arbeitsraum zurückkehrte, fühlte er sich in der Haltung bestätigt, die er in den letzten zwanzig Jahren eingenommen hatte. War es nicht richtig gewesen, niemanden in seine Nähe zu lassen? Hatte nicht schon die erste, die zu ihm gekommen war, ihn verraten?
Er wandte sich an die
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