1634 - Das Schwert der Akonen
die Akonen."
Mit dieser Bemerkung wies Rhodan darauf hin, daß nahezu der gesamte Transport der auf Siga erzeugten Wirtschaftsgüter von de^r Kosmischen Hanse übernommen wurde. Auch auf Siga wurden Raumschiffe gebaut, insbesondere Raumer, die für die Algustraner- geeignet waren, doch sie bewältigten nur einen verschwindend kleinen Teil der Transportgüter. „Willst du mir damit zu verstehen geben, daß die Kosmische Hanse uns Schwierigkeiten machen will?" fragte Gonsor. Er rückte noch etwas weiter zur Tischkante und wippte provozierend auf die Fußballen, so als wolle er gleich zu einem Sprung in die Tiefe ansetzen. Er lächelte hochmütig. „Eine kleine Erpressung, wie?"
„Keineswegs", beteuerte Rhodan. „Deine Bemerkung bestärkt mich in meiner Überzeugung, daß es gut ist, wenn die Akonen ihre neue Transmittertechnik ausbauen. Sie werden sicherlich eine Transmitterstation auf Siga errichten und uns damit von den Raumschiffen der Kosmischen Hanse unabhängig machen."
„Er blickte Rhodan triumphierend an, und es schien, als würde er am liebsten hinzufügen: „Das hast du wohl nicht gedacht - oder?"
Ein rhythmisches Signal ertönte. Raulf Gonsor verzog unwillig das Gesicht, drehte sich um und ging zur entgegengesetzten Seite des Tisches. Er hob den rechten Arm und schnippte mit den Fingern. Etwa einen Meter von ihm entfernt schob sich das Stück der Wandtäfelung zur Seite, und ein holografisches Bildfeld wurde sichtbar. Das Gesicht einer älteren Siganesin erschien. „Die MAGENTA hat Siga erreicht", meldete sie. „Ja, und?" fragte Raulf Gonsor, als sie es bei dieser knappen Mitteilung beließ. „Ist das ein Grund, meine Besprechung mit Rhodan zu stören?"
„Entschuldige", sagte sie respektvoll, „aber die Abteilung meinte, daß du es wissen solltest. Sie ist nicht in Siga gelandet, sondern hat im Orbit Position bezogen."
Gonsor stutzte. Er machte Anstalten, sich zu Rhodan umzudrehen, beherrschte sich dann jedoch und blieb stehen. „Das ist gegen die vertragliche Abmachung!"
„Das haben wir der MAGENTA bereits mitgeteilt."
„Ja, und?" ungeduldig fuhr der Siganese die Frau an. „Muß ich dir alles aus der Nase ziehen? Willst du mir nicht endlich sagen, was los ist?"
„Nichts weiter", antwortete wie. „Henna Zarphis von der MAGENTA hat uns wissen lassen, daß eine Landung für sie nicht in Frage kommt, solange sich die ODIN und die DAORMEYN auf Siga aufhalten. Wir sollen die Container mit der Ware per Transmitter zur MAGENTA schicken."
„Darüber muß ich nachdenken."
Sie nickte nur, als habe sie nichts anderes erwartet, und schaltete ab.
Raulf Gonsor blieb fast eine Minute lang so stehen und wandte sich erst dann wieder Rhodan zu. Nachdenklich überquerte er die Tischplatte und setzte sich dann kurzerhand auf die Kante. Die Beine ließ er baumeln. „Ich werde nicht darauf bestehen, daß die ODIN und die DAORMEYN Siga verlassen", erklärte er dann. „Wir werden die Container per Transmitter schicken."
„Die MAGENTA hat keinen Grund, uns zu fürchten", erwiderte Rhodan. Er hütete sich, davon zu reden, daß er Henna Zarphis für die Blaue Schlange der Geheimorganisation Blaue Legion hielt. Er hatte nichts in der Hand, um mit militärischer Macht gegen Henna Zarphis vorgehen zu können.
Auf keinen Fall wollte er auf Siga einen Zwischenfall, der zu politischen Konflikten, mit den befreundeten Siganesen führen konnte. Er hätte nur zu gern irgend etwas gegen die Blaue Schlange unternommen, doch dazu hätte er Beweise haben müssen. „Ich habe nicht den Eindruck, daß es so ist", sagte Raulf Gonsor. Er entschloß sich zur Offensive. „Was ist vorgefallen?"
Rhodan war nicht gewillt, ihm darauf Antwort zu geben. Er war sicher, daß er damit die Auslieferung der Chips an die Akonen auch nicht verhindert konnte. „Mir geht es ausschließlich um die Machtverteilung", wich er aus. „Ich bin grundsatzlich dagegen, daß irgend jemand ein Monopol erhält und anderen dadurch seine Macht aufzwingen kann."
Der Siganese rückte ein Stück von der Tischkante ab und stand auf. „Du hast mich nicht überzeugt", erklärte er. „Um ehrlich zu sein: Wir Siganesen befürchten, daß Terra nicht mit offenen Karten spielt und selbst eine monopolistische Stellung anstrebt.
Wir sind keinesfalls bereit, euch dabei behilflich zu sein."
Damit war die Verhandlung beendet. Rhodan war keinen Schritt weitergekommen.
Frido Aslan arbeitete an seinem Roboter IXES, als das Rufsignal ertönte. „Laßt mich
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