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1634 - Das Schwert der Akonen

Titel: 1634 - Das Schwert der Akonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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öffentliche Hyperkom-Station von Siga und nahm wenig später Verbindung mit der MAGENTA auf.
    Alnora Deponar meldete sich. „Sind die Chips schon fertig?" fragte sie. „Können wir sie abholen?"
    „Noch nicht", erwiderte er, mühsam Wort für Wort formulierend. „Ich muß etwas anderes melden. Perry Rhodan ist mit der ODIN und einem anderen Raumschiff auf Siga. Er hat eine Mitarbeiterin von mir dazu gebracht, den Prototyp des Chips zu stehlen. Ich habe keinen Beweis für diese Annahme, aber ich bin sicher, daß sie richtig ist. Ich finde, du mußt wissen, daß die Terraner jetzt im Besitz des Chips sind!"
    „Danke", sagte Alnora Deponar lächelnd. „Ich weiß zu schätzen, daß du mir diese Information gegeben hast."
    „Das war selbstverständlich für mich!" Frido Aslan schwitzte stark, und seine Stimme klang belegt. Er hatte die Verbindung zu der Akonin hergestellt, ohne vorher daran zu denken, wie belastend und schwierig das Gespräch für ihn war. Jetzt wünschte er sich nichts mehr, als es möglichst schnell zu beenden. Je länger es dauerte, desto schwerer fiel ihm das Sprechen. „Es war keinesfalls selbstverständlich, lieber Freund", entgegnete sie. „Du kannst sicher sein, daß wir dir diesen Freundschaftsdienst niemals vergessen werden."
    Er nickte nur und brach das Gespräch ab. Er hätte kein einziges Wort mehr über die Lippen gebracht.
    Als der Monitor vor ihm dunkel wurde, ließ er sich in die Polster seines Sessels zurückfallen und schlug beide Hände vors Gesicht. Ihm war klargeworden, daß er seine Isolation nicht mehr verlassen konnte. Nach zwanzig Jahren in der Zurückgezogenheit hatte er verlernt, mit anderen zu kommunizieren. Ihm war bewußt, daß seine Unbeholfenheit anderen nicht verborgen blieb, und er fragte sich, wie die Akonin darüber dachte. War sie freundlich zu ihm gewesen, oder hatte sie ihn ausgelacht?
    Er wußte es nicht.
    Tiefe Scham erfaßte ihn, und er flüchtete sich in seine Küche, um sich eine üppige Mahlzeit zu bereiten. Damit konnte er sich am besten ablenken. Und das Essen, das der langwierigen Zubereitung folgte, war ein Vergnügen, mit dem er sich allzugern selbst beschenkte, und mit dem er den Streß abbaute.
    Doch dieses Mal gelang es ihm nicht so gut wie sonst, die belasteten Gedanken zu verdrängen. War es richtig gewesen, die Akonin von dem Diebstahl zu unterrichten? Mußte er sich nicht auch an die siganesischen Behörden wenden und Anzeige erstatten? Doch was würde geschehen, wenn er das tat? Würde man womöglich auch dort über ihn lachen?
    Er sah nur einen Ausweg aus dem Dilemma. Er mußte sich'noch weiter zurückziehen und seine Isolation vervollkommnen. Dabei nahm er sich jedoch vor, zumindest hin und wieder die Nachrichten der öffentlichen Sender zu sehen, um einige Informationen daraus zu schöpfen.
    Siedendheiß überlief es ihn, als er sich plötzlich dessen bewußt wurde, daß er nicht allein in Lanbara war, sondern daß sich wenigstens zehn andere im Werk aufhielten. Obwohl zwei Algustraner ihn überfallen hatten, war ihm nicht ein einziges Mal der Gedanke gekommen, die großen Verwandten vom Planeten Algustra aus Lanbara zu entfernen.
    Algustraner belieferten das Werk nach wie vor mit Rohstoffen und Vorprodukten. Zu gewissen Bereichen von Lanbara hatten sie immer noch uneingeschränkten Zutritt, und keine seiner neu eingerichteten Sicherungen war auf sie ausgerichtet.
    Weil er das Gefühl hatte, dann besser denken zu können, schlang er in sich hinein, was er an Speisen zubereitet hatte, bis sich sein Leib schmerzhaft spannte. Mit Alkohol versuchte er, das unangenehme Völlegefühl zu bekämpfen. Es gelang ihm nicht, und schließlich griff er nach einem Medikament. Es sorgte dafür, daß er sich erbrechen konnte.
    Anschließend war ihm so schlecht, daß er ins Bett kroch und zu schlafen versuchte.
    Von seinen Gedanken konnte er nicht fliehen.
    Vergessen waren die unzähligen Leistungen, die er als Wissenschaftler erbracht hatte und die mit höchsten Auszeichnungen belohnt worden waren. Nicht eine einzige der Auszeichnungen hatte er direkt entgegengenommen. Er hatte Sie sich alle zustellen lassen und sich lediglich die sie begleitenden^Videobriefe angesehen.
    Er dachte nicht an die glücklichen Stunden seines Lebens, sondern nur an die vermeintlichen Niederlagen, die er hatte hinnehmen müssen. Die Antwort auf die Frage, ob die Akonin Alnora Deponar sich über ihn lustig gemacht hatte, oder ob sie einfach nur freundlich zu ihm gewesen war,

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