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1634 - Strigen-Terror

1634 - Strigen-Terror

Titel: 1634 - Strigen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesehen werden. Viel Betrieb herrschte hier nicht auf dem Wasser, und wenn ein Boot zu nahe kam, konnte sie noch abtauchen.
    »Warum sagt ihr nichts?«
    Ich hob die Hand. »Moment, Carlotta, wir sind ja nicht dagegen. Du kannst fliegen.«
    »Danke, toll…«
    »Halt, ich bin noch nicht fertig.«
    »Ach, was ist denn noch?«
    »Aber nur, wenn du mich mitnimmst.«
    Das Vogelmädchen schaute mich an. Plötzlich lächelte sie. »Bist du so besorgt um mich oder willst du nur mal wieder fliegen?«
    »Beides trifft zu.«
    »Ich habe nichts dagegen.«
    Das hatten Maxine und Suko auch nicht. Suko meinte nur, dass er und Maxine hier warten wollten. Was nach unserer Rückkehr geschah, musste noch durchdacht werden.
    Carlotta legte bereits ihre weit geschnittene dünne Jacke ab. Jetzt hatte sie die Freiheiten, die sie brauchte. Als wollte sie erst mal gelenkig werden, breitete sie ihre Flügel aus.
    Man konnte Carlotta als sehr stark bezeichnen. Das galt vor allen Dingen für ihre Muskulatur. Sie würde mich zwar nicht über Stunden hinweg als Ballast tragen können, aber für eine kurze Strecke reichte es. Das hatte sie mir schon bewiesen.
    »Dann steig mal auf, John.«
    »Aber wiehern werde ich nicht.«
    »Dann würde ich dich auch abwerfen.«
    Sie hatte sich leicht nach vorn gebückt hingestellt. Zwar war sie kleiner als ich, aber kräftiger. Ich hockte mich praktisch auf ihren Rücken und hielt mich mit beiden Händen an ihren Schultern fest.
    »Alles klar, John?«
    »Es kann losgehen.«
    Ich saß so, dass ich die Flügel nicht behinderte. Das Vogelmädchen lief einige Schritte, um sich den nötigen Schwung zu holen, dann hob es ab…
    ***
    Es war ein Genuss, wie ich ihn schon des Öfteren erlebt hatte. Ich saß nicht in einem Flugzeug oder einem Hubschrauber, sondern auf dem Rücken eines Menschen, der fliegen konnte.
    Die Lichtung war groß genug, um sie mit ausgebreiteten Schwingen verlassen zu können, und im Nu hatten wir die Baumwipfel erreicht. Ich warf einen ersten Blick nach unten. Suko und Maxine standen da und hielten ihre Daumen hoch.
    Die Flügel bewegten sich dicht neben mir. Ich bekam den Wind ab und hörte die Stimme des Vogelmädchens.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Und wohin soll ich fliegen?«
    »Versuche es mit einem Rundflug, aber nicht zu schnell. Ich will mir die Insel mal von oben anschauen.«
    »Verstanden.«
    Mein Blick war wirklich optimal. Ich sah nicht nur unsere Insel unter mir, auch zwei andere tauchten auf, und über den wogenden Wasserteppich fuhren hin und wieder Boote. Sie alle passierten die kleinen Inseln.
    Carlotta blieb dicht über den Bäumen. Sie war in eine Linkskurve geflogen und schaffte es tatsächlich, sich langsam zu bewegen. Ich hatte meinen Kopf zur Seite gedreht, schaute in die Tiefe und suchte nach Lücken zischen den Bäumen.
    Zu sehen gab es nichts, abgesehen von diesem dichten Grün. Ich fand auch keine zweite Lichtung, und so war die Reise bisher recht enttäuschend verlaufen.
    Automatisch näherten wir uns dem Ufer. Dabei fiel mir etwas auf, das dicht am Ufer auf dem Wasser lag.
    »Geh mal etwas tiefer, bitte!«
    »Mach ich.«
    Carlotta hatte mitgedacht, und so bewegten wir uns langsam nach unten.
    Was ich aus der Höhe etwas unscharf gesehen hatte, erkannte ich nun besser und geriet dabei schon ins Staunen, denn direkt am Ufer und auf den auslaufenden Wellen dümpelte ein Boot.
    Auch Carlotta hatte es entdeckt.
    »He, das ist ja ein Ruderboot. Wo kommt das denn her?«
    »Keine Ahnung. Ich denke, wir sollten landen und uns das Ding mal anschauen.«
    »Okay, aber halt dich fest.«
    Das tat ich.
    Wir sausten nach unten, und erst kurz vor der Landung wurde das Vogelmädchen langsamer. Als wir beide den Boden berührten, bekamen wir nasse Füße, denn hier gab es keine trockene Stelle.
    Ich hatte mich nicht getäuscht, auch das Boot lag nicht auf dem Trockenen, sondern dümpelte auf den Wellen, wobei es nicht abgetrieben werden konnte, denn es war durch ein Seil mit einem nahen Baumstamm verbunden. Tief hängende Äste schützten es vor Regen, trotzdem hatten sich in ihm zwei kleine Pfützen gebildet.
    Das Boot sah nicht vergammelt aus. Es war auch nicht löchrig. In ihm lagen zwei Ruder, und eine kurze Strecke konnte man damit problemlos zurücklegen.
    Wem gehörte es?
    Angeblich war die Insel nicht bewohnt. Daran glaubte ich nicht mehr so recht, und auch Carlotta war dieser Meinung, wie sie mir flüsternd mitteilte.
    Wir standen am Rand des Waldes. Unsere Füße

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