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1634 - Strigen-Terror

1634 - Strigen-Terror

Titel: 1634 - Strigen-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aussahen. Sie machten sogar einen bedrückten Eindruck.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    Maxine antwortete: »Die Insel hier ist mir nicht ganz geheuer.«
    »Und warum nicht?«
    »Kann ich dir nicht sagen, John. Ich habe einfach das Gefühl, dass es so ist. Außerdem kommt es mir recht still vor. Oder siehst du das anders?«
    Nein, das sah ich nicht. Es war schon ungewöhnlich still, mal abgesehen vom Klatschen der Wellen, das sich wie eine leise Musik anhörte. Aber es zwitscherte oder sang kein einziger Vogel, es gab nur diese ungewöhnliche Stille.
    Ich gab ihr eine lockere Antwort. »Wer sollte hier schon einen großen Lärm veranstalten?«
    »Wir werden ja sehen.«
    Ich wandte mich an Carlotta. »Bist du hier an dieser Stelle gelandet? Oder woanders?«
    »Woanders.«
    »Okay, und wo?«
    »Da muss ich nachdenken, aber ich habe auf meinem Flug über die Insel diese schmale Felszunge gesehen, traute mich aber nicht, nach unten zu gehen. Ich bin weiter geflogen und auf einer kleinen Lichtung gelandet. Jetzt, wo es hell ist, müssten wir sie finden.«
    »Okay, dann los.«
    »Ich kann aber nichts versprechen«, sagte Carlotta und übernahm trotzdem die Führung.
    Es gab hier keine Wege oder Pfade. Nur Wald und Buschwerk, wobei wir den Büschen ausweichen mussten. Sie waren behängen mit den dunkelblauen Brombeeren. Wer Hunger hatte, der konnte hier richtig satt werden. Auch wir pflückten ein paar dieser Früchte.
    Im Wald wurden wir vor den Strahlen der Sonne geschützt. Uns umgab eine leichte Düsternis. Birken, Buchen und auch Kiefern bildeten den Wald. Einige Fichten sahen wir auch und hörten das Plätschern eines schmalen Rinnsals, das sich bald als ein Bach entpuppte, dessen Quelle irgendwo auf der Insel lag.
    Der Boden war nie glatt. Mal buckelte er sich auf, mal fiel er ab. Hin und wieder schauten auch Steine hervor. Ansonsten war er durch den Humus weich wie ein Teppich.
    Carlotta behielt auch weiterhin die Führung. Wir machten ihr keinen Vorwurf, dass sie den Ort ihrer Landung noch nicht gefunden hatte, sondern folgten ihr. Sie ging in Richtung einer etwas helleren Stelle. Dort konnte durchaus die Lichtung liegen, auf der sie gelandet war.
    Einmal drehte sie sich um. »Wir sind wohl richtig.«
    »Lass dir Zeit«, erwiderte ich.
    Die brauchten wir nicht mehr, denn es dauerte wirklich nicht lange, da hatten wir unser Ziel erreicht. Zwischen den Baumstämmen schoben wir uns hindurch und sahen vor uns die Lichtung liegen.
    Es war ein kleiner Platz, der wie gerodet erschien, nur irgendwelche Baumstümpfe sahen wir nicht aus dem Boden ragen.
    Carlotta stemmte die Hände in ihre Hüften. »Hier genau ist es gewesen.« Eine Gänsehaut überlief sie, als sie nach oben schaute.
    »Von dort sind sie dann gekommen.«
    Auch wir blickten in die Höhe. Natürlich war von den Strigen nichts zu sehen, am Himmel zog auch kein normaler Vogel seine Bahn.
    »Und jetzt?«, fragte Maxine Wells. »Wie geht es weiter? Oder wird es überhaupt weitergehen?«
    Die Frage war berechtigt. Im Moment sah es nicht danach aus. Beinahe sehnte ich mich danach, die Strigen zu sehen, aber das war nur ein gefährlicher Wunschtraum. Möglicherweise wurden wir von ihnen beobachtet, ohne sie selbst zu sehen.
    »Vielleicht sind die auch nur in der Nacht unterwegs«, meinte Maxine. »Dann müssen wir die Zeit hier absitzen.«
    »Auf keinen Fall!«, protestierte Suko. »Wenn ihr hier bleiben wollt, ist das okay. Ich schaue mich mal um.«
    »Meinst du, dass es gut ist, wenn wir uns trennen?«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß nicht. Aber möchtest du hier herumstehen und warten?«
    »Das nicht.«
    »Sondern?«
    »Wir bleiben zusammen, wenn wir uns weiter in den Wald hineinschlagen.«
    »Nichts dagegen.«
    Maxine Wells drehte sich auf der Stelle.
    »Glaubt ihr denn, dass die Strigen unbedingt hier auf der Insel sein müssen?«
    Ich runzelte die Brauen. »Wieso?«
    »Na ja, ich habe auf der Fahrt gesehen, dass es hier mehrere Inseln gibt, die dicht beisammen liegen. Die Bluteulen können fliegen. Da kann es doch sein, dass sie von einer Nachbarinsel zu dieser hier herüberfliegen. Oder ist das Unsinn?«
    »Auf keinen Fall«, sagte Suko. »Soweit wir wissen, sind auch die anderen Inseln nicht bewohnt.«
    Jeder schwieg, bis Carlotta den Vorschlag machte: »Ich könnte mich ja mal aus der Luft schlau machen.« Sie strahlte plötzlich. »Ja, das ist eine gute Idee.«
    Das war sie auch. Wir überlegten trotzdem, denn das Vogelmädchen sollte auf keinen Fall

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