1635 - Die Gespenster-Jäger
ängstlichen Blick zuwarf. Aus ihm war die tödliche Gefahr gekommen.
Es war das Tor zwischen der Gespensterwelt und der unsrigen. Aber es war bestimmt nicht der einzige Zugang.
Peter Terry schüttelte den Kopf.
»Ich bleibe hier nicht länger«, flüsterte er. »Nein, ich muss und ich will hier weg. Die kommen wieder und dann - dann…«
Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Wir können nicht versprechen, dass sie nicht wiederkommen, aber wir werden alles unternehmen, dass so etwas nicht mehr geschieht.«
»Sie?«, flüsterte er.
»Ja, wir.«
»Und wer sind Sie? Ich habe Sie noch nie zuvor gesehen. Sie gehören nicht zum Sender.«
»So ist es.« Dann gab ich meine Identität preis, und er bekam große Augen, als er hörte, dass wir von Scotland Yard waren. Zum ersten Mal zeigte sich auch Erleichterung auf seinem Gesicht. Er schloss für einen Moment die Augen, um nachzudenken. Lächeln konnte er nicht.
Er schüttelte den Kopf und flüsterte: »Das war doch nur eine Show. Wir haben ja keine echten Gespenster gejagt, weil niemand daran glaubte. Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen. Aber jetzt ist alles anders. Gina Rankin und Cole Parker sind zu Gespenstern geworden. Ja, das sind sie, und ich weiß nicht, wie das geschehen konnte.«
»Sie haben keinen Verdacht?«
»Nein. Oder keinen richtigen. Aber auf dem Friedhof haben sie davon gesprochen, dass ihnen so kalt geworden ist. Dann kam der Nebel. Da ist es passiert.«
»Das denken wir auch.«
»Und jetzt wollen sie sich rächen. Sie wollen wirklich Rache an uns nehmen.«
»An uns?«, fragte Bill. »Was meinen Sie damit?«
»Ich glaube, an den Leuten, die bei der Sendung mitgemacht haben. Es soll keine Gespensterjäger mehr geben. Das wollen sie nicht. Also muss es eine echte Dämonenwelt geben. Das ist zwar schwer zu glauben, aber ich bin davon überzeugt.«
Wir ließen das so stehen und stimmten ihm nicht zu. Dafür fragte ich ihn: »Können Sie sich vorstellen, wer noch alles in Gefahr schwebt?«
»Ja, viele.«
»Buddy Style?«
»Der ganz bestimmt, Mr. Sinclair. Er ist der Produzent der Serie. Er hatte auch die Idee.«
»Dann werden wir ihn erneut aufsuchen müssen. Abgesehen davon, auch unsere Kollegen sind hier im Haus. Ich denke, dass sie Ihnen noch einige Fragen stellen werden. Sagen Sie bitte nichts von dem Überfall. Das würde alles nur noch mehr komplizieren.«
»Wenn Sie das meinen.«
»Gut, dann werden wir Sie jetzt verlassen.« Ich schnippte mit den Fingern. »Eine Frage hätte ich trotzdem noch. Waren die beiden Gestalten, die Sie besuchten, bewaffnet?«
»Nein, da habe ich nichts gesehen. Aber mir reichte ihre Anwesenheit. Begreifen kann ich das noch immer nicht.«
»Das ist ganz normal«, erwiderte Bill und folgte mir zur Tür, wo ich bereits auf ihn wartete…
***
Buddy Style hatte das Verhör hinter sich. Er hatte Inspektor Baker so gut wie nichts sagen können. Es waren die Antworten gewesen, die Baker auch von den anderen gehört hatte.
Der Produzent war trotzdem froh, dass es vorbei war. Der Beamte hatte auch nichts dagegen, dass er das Haus verließ, weil an diesem Abend noch ein anderer Termin anlag, zu dem er fahren musste.
Sein Wagen, ein älterer Saab, parkte in der Tiefgarage unter dem Bau.
Mit einem Lift war sie zu erreichen. Die Ausfahrt befand sich an der Rückseite des Gebäudes, wobei er darauf setzte, dass sich dort keine Medienvertreter aufhielten. Fragen hatte er genug beantwortet. Darauf hatte er keine Lust mehr.
Der Wagen war schwarz wie die Nacht und sehr gepflegt. Darauf legte Buddy Style wert.
Er schloss die Tür auf und schaute sich noch mal um, bevor er den Saab in Bewegung setzte. Wenn er es recht überblickte, war er der Einzige in diesem recht hellen Komplex, dessen Parktaschen nicht alle besetzt waren.
Das Tor der Ausfahrt ließ sich durch eine Fernbedienung öffnen, die immer im Handschuhfach lag.
Hier unten war es sehr still. Das hatte ihm nie etwas ausgemacht. Jetzt aber bekam Buddy Style schon eine leichte Gänsehaut. Der unheimliche Vorfall beschäftigte ihn eben zu stark.
Er war froh, als er den Motor anließ und sich der Saab in Bewegung setzte. Aus der Parktasche lenkte ihn Buddy auf den Haupt weg, der zum Tor führte.
Kurz davor griff er zur Fernbedienung, drückte nur eine Taste und wartete, bis das Tor in die Höhe schwang. Es blieb immer zwei Minuten in dieser Haltung stehen, bevor es sich wieder senkte. Da hatte jeder Fahrer Zeit genug, die Garage zu
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