1635 - Die Gespenster-Jäger
kam es zum Crash!
***
Wir hatten den Ausgang noch nicht ganz erreicht, als wir bereits merkten, dass draußen etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Durch die Glastür sahen wir die Wartenden. Zumeist Reporter, die nach Informationen gierten. Wir entdeckten auch den Kollegen Baker, der dort auf der Stelle stand und mit beiden Händen abwinkte. Ein Zeichen, dass er nichts sagen wollte.
Das war nur nebensächlich. Alles Staffage, denn das wahre Geschehen spielte sich auf dem Vorplatz ab.
Dort fuhr ein Auto. Und es hielt genau auf die Gruppe der Menschen zu.
Wir standen noch innen und waren damit außerhalb der Gefahr. Das galt nicht für Baker und die anderen. Sie standen noch wie erstarrt da, weil sie nicht fassen konnten, was da geschah, dann aber stoben sie auseinander.
Der Saab raste weiter.
Nicht alle schafften es, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Ein Mann, der eine Kamera auf der rechten Schulter trug, war nicht schnell genug. Die linke Seite des dunklen Autos erfasste ihn und schleuderte ihn in die Höhe.
Zwei andere Menschen kamen ebenfalls nicht schnell genug weg, weil sich der Wagen gedreht hatte und nach rechts fuhr.
Einige Meter neben der Tür krachte er frontal gegen die Wand!
Bill und ich bekamen das mit, weil wir die Tür aufgezogen hatten. Wir hörten den Krach, in dem die Schreie untergingen. Wir sahen, dass der Saab mit dem Heck in die Höhe geschleudert wurde und dann wieder auf den Boden krachte.
Keiner rannte hin. Jeder hatte mit sich selbst zu tun. Auch der Kollege Baker war in Deckung gegangen. Und so waren Bill und ich die Einzigen, die sich dem Fahrzeug näherten.
Da durch die Fenster in der unteren Reihe des Gebäudes Licht fiel, gelang uns ein Blick in den Innenraum des Saab. Dort hing der Fahrer über dem Lenkrad. Obwohl wir nur seinen Rücken sahen, erkannten wir ihn.
Es war Buddy Style.
Wir sahen noch mehr, und das war für uns neu. Innerhalb des Saabs bewegte sich etwas. Helle Schemen oder Nebelstreifen, die durch den Fond glitten.
Das waren sie!
Das mussten die Mörder sein!
Ich hoffte, die Türen öffnen zu können, und setzte darauf, dass sich nichts verzogen hatte. Das klappte auch, aber ich kam nicht mehr dazu, mich mit den Nebelstreifen zu beschäftigen, denn sie lösten sich von einem Moment zum anderen auf. So war der Saab leer, abgesehen von seinem Fahrer, um den sich Bill Conolly kümmerte. Er hatte die Fahrertür aufgerissen, beugte sich in den Wagen hinein und drückte Buddy Style vom Lenkrad weg nach hinten, um zu sehen, was mit ihm war.
Trotz der nicht eben guten Lichtverhältnisse war zu erkennen, dass es ihn tödlich erwischt hatte. Sein Kopf war auf die rechte Seite gedreht worden. Die glanzlosen Augen standen weit offen und es gab kein Leben mehr in seinem Blick.
»Ich sehe keine Verletzung an seinem Kopf«, meldete Bill. »Der Mann muss auf eine andere Art gestorben sein. Vielleicht durch einen Herzschlag oder so.« Er schaute noch mal hin und bat um meine Lampe, die ich ihm gab.
Bill leuchtete den Hals ab. Augenblicklich hörte ich seinen Kommentar.
»Er ist erwürgt worden. Die Spuren sind zwar kaum zu erkennen, aber doch vorhanden. Willst du sie sehen?«
»Ja.«
Wir tauschten die Plätze, und ich sah, dass sich mein Freund nicht geirrt hatte. Es waren schwache Spuren am Hals zu erkennen. Da hatte man ihn gewürgt.
Wir wussten, dass zwei zu Geistern gewordene Gespensterjäger die Täter waren, die ihre Rachetour fortsetzten. Die Gründe wussten wir nicht. Sie spielten auch keine große Rolle. Es zählte einzig und allein, dass die Mörder gestellt wurden.
Ich drückte mich wieder aus dem Saab. Bill stand daneben, er deutete nach links. Von dort kam ein Mann auf uns zu. Es war der Kollege Baker, der alles andere als glücklich aussah.
»Mal abgesehen davon, was da passiert ist«, sagte er, »wie geht es dem Fahrer?«
»Er ist tot.«
Baker schaute Bill an. »Sind Sie sicher?«
»Sind wir.«
»Okay, ich sehe mir das mal an.« Bevor er sich bückte und in den Saab hineinschaute, sah er mich fragend an.
Ich sagte nichts und nickte nur zur Bestätigung.
Baker brauchte nicht lange, dann stand er wieder vor uns. Dabei schüttelte er den Kopf. »Ich begreife das nicht. Der Fahrer war zwar nicht angeschnallt, aber so stark war der Aufprall auch nicht, als dass er nicht hätte überleben können.«
»Sie sagen es.«
»Und Sie können mir sagen, woran er gestorben ist, Mr. Sinclair?«
»Das kann ich.« Ich hatte laut sprechen müssen,
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