1635 - Die Gespenster-Jäger
und zäh.
Dieser Nebel hatte eine Eigenschaft, mit der er niemals gerechnet hatte, und er war in der Lage, ihn zu stoppen.
Der Regisseur fühlte sich wie von einem kalten Vorhang umgeben, der ihn nicht wieder freigeben wollte. Es war plötzlich alles anders. Er verlor sein Gleichgewicht, stolperte über die eigenen Beine und landete auf dem Boden. Der Schmerz fuhr durch seinen Rücken, dann kippte er nach hinten und fand an der Wand Halt.
Weit riss Peter die Augen auf. Er sah das, was er nicht hatte sehen wollen.
Sie waren noch da.
Sie standen vor ihm. Zwei Gestalten, die stofflich waren und immer noch von dem gespenstischen Nebel umgeben wurden. Es war einfach nicht zu begreifen, und wieder hörte er die schreckliche Stimme.
»Wir sind jetzt in einer neuen Welt. Wir fühlen uns dort wohl. Wir können mal hier und mal da sein, und wir wollen nicht, dass jemand die Gespenster jagt.«
»Bitte«, keuchte der Regisseur, »bitte, das werde ich nicht mehr tun! Das verspreche ich.«
»Du hast aber schon genug getan…«
Zwei Gesichter nickten ihm zu. Kalte, böse Augen glotzten ihn an, und dann griffen die Hände zu, deren Finger wie eiskalte Stäbe wirkten, die sich um Terrys Hals legten…
***
Dieser Fall würde uns Probleme bereiten, das stand fest. Ich ging davon aus, dass hier ein Tor zwischen zwei Welten geöffnet worden war. Zum einen gab es da die Welt des Normalen, zum anderen die der Gespenster oder Geister.
Wie weit das alles zutraf, würde sich hoffentlich noch herausstellen. Es war für uns wichtig, dass wir die Spur zu den beiden Verschwundenen fanden.
In der zweiten Etage war es leerer. Hier standen auch keine Menschen auf dem Flur und diskutierten. Dafür gab es mehrere Konferenzräume und auch Zimmer, in denen irgendetwas lagerte.
Büros existierten ebenfalls. Sie alle waren verlassen. Bei vielen waren die Türen geöffnet.
Den Namen Peter Terry hatten wir bisher noch nicht entdeckt. Deshalb gingen wir weiter. Ich schaute rechts nach, Bill Conolly nahm sich die linke Seite vor.
Und er hatte Glück.
»He, hier ist es.«
Ich blieb so schnell stehen, dass ich fast ausrutschte. Neben der Tür war das Schild mit kleinen Schrauben an der Wand befestigt worden, und dort lasen wir den Namen Peter Terry.
»Ich gehe rein, John.«
»Nein!«
Meine Antwort hatte scharf geklungen, sodass sich der Reporter verwundert umdrehte.
Ich deutete auf meine Brust.
»Dein Kreuz?«
»Ja, es hat sich erwärmt.«
»Verdammt, dann sind wir hier richtig.«
Das wollte ich selbst herausfinden. Es war besser, wenn ich die Tür öffnete.
Ich riss sie nicht auf, sondern bewegte die Klinke langsam nach unten und zog die Tür behutsam auf. Sie kam mir entgegen, und ich war in der Lage, einen ersten Blick in den Raum dahinter zu werfen.
Schreie? Ein leises Heulen?
Eine wilde Bewegung, die nicht unbedingt von Menschen stammte, das bekam ich noch mit, bevor ich förmlich über die Schwelle sprang.
Noch in der Bewegung wurde mir klar, dass ich hier richtig war. Ich sah zwei Gestalten, einen Mann und eine Frau, die wie in einen Mantel eingewickelt wirkten. Es waren dünne Umhänge, aber man konnte sie nicht als solche bezeichnen.
Nebel…
Ich fuhr herum.
Genau in diesem Augenblick hörte ich die Schreie. Ich sah die beiden Gestalten aus der TV-Sendung vor mir stehen. Sie waren keine normalen Menschen mit normalen Körpern. Aber sie waren auch keine Nebelwesen, sondern von beidem etwas.
Mein Kreuz schickte mir weitere Warnungen. Ich war bereit, etwas zu unternehmen, doch das schaffte ich nicht mehr. Noch im selben Moment kam ich mir vor wie ein Zuschauer in der TV-Sendung.
Der Mann und die Frau lösten sich auf. Der milchige Nebel konzentrierte sich auf sie. Er verdichtete sich, und einen Moment später lösten sich die beiden Gestalten auf und waren weg, bevor ich noch hätte eingreifen können.
Es war ein Phänomen, das ich bisher nicht kannte. Diese Gespensterwelt hatte ihre eigenen Gesetze, denen ich leider zu folgen hatte, und das war schon deprimierend.
Auch Bill hatte das Büro betreten. Er hatte sich nicht so starr verhalten wie ich. Er hatte sich umgedreht, hielt den Kopf gesenkt und schaute in eine bestimmte Richtung zu Boden.
Dort hockte ein Mann auf dem Fußboden, der mit dem Rücken an der Wand lehnte. Er saß schon schräg. Seine Augen waren weit geöffnet, und darin sahen wir kein Leben mehr. Der Mann schien tot zu sein.
Uns war der Regisseur unbekannt. Wir gingen trotzdem davon aus, dass er es
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