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1637 - Der Spuk, der Nebel und wir

1637 - Der Spuk, der Nebel und wir

Titel: 1637 - Der Spuk, der Nebel und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Armee schaffen, wenn er das Tor benutzte und aus der normalen Welt seine Beute holte, und so hielt sich mein Optimismus auch in Grenzen.
    Trotzdem wollte ich ihn provozieren. »Was ist das denn für eine Macht, auf die du so stark baust?«
    Er runzelte die Stirn. Und auch das rote D bewegte sich dabei. »Du wirst es erleben, John. Es gibt mich noch.«
    »Das sehe ich.«
    »Und es wird mich auch weiterhin geben. Mich und den Blutstein, der dafür sogt, dass du mich nicht überwinden kannst. Ich bin stark genug, um eine Niederlage einzustecken. Diesmal habe ich eine Schlacht verloren, den Krieg allerdings nicht, denn der geht weiter. Ich habe lange an meiner Welt gearbeitet und sie aufgebaut. Ich bin stolz darauf, es geschafft zu haben, und sie existiert noch immer. Das muss ich dir nicht extra sagen, da brauchst du dich nur umzuschauen. Sie existiert, und sie wird auch weiterhin so bleiben.«
    »Möglich.«
    Er grinste mich an und präsentierte dabei seine beiden Blutzähne. »Ob du aber weiterhin bleiben wirst, ist fraglich. Dein Leben ist endlich, meines kann ewig dauern, und ich würde es mir genau überlegen, ob du dich nicht auf meine Seite stellen willst. Den Vorschlag habe ich dir schon mal gemacht, ich weiß. Aber ich wiederhole ihn jetzt.«
    Diesmal grinste ich auch. »Du willst, dass ich zu einem Vampir werde?«
    Er nickte mir zu. »Ja, es würde dir viel bringen. Das habe ich dir bereits aufgezählt.«
    »Sorry, aber ich fühle mich in meiner Haut sehr wohl. Und ich werde mich noch wohler fühlen, wenn du nicht mehr bist, Will. Das weißt du. Wir sind Todfeinde. Einer von uns ist zu viel.«
    »Dann denkst du, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, um es ein für alle Mal auszutragen?«
    »Darauf läuft es hinaus!«
    Ich hatte mich beherrschen müssen, um meiner Stimme einen normalen Klang zu geben. Was in der letzten Zeit geschehen war, darüber wollte ich gar nicht weiter nachdenken. Nie hätte ich gedacht, dass es so schnell zu dieser Begegnung kommen würde. Alles, was wir gesagt hatten, traf zu. Er und ich waren Todfeinde. Er wäre von mir schon längst vernichtet worden, hätte er nicht seinen ihn schützenden Blutstein besessen. Er musste ihn bei sich tragen, aber ich sah ihn nicht. Meiner Ansicht nach konnte er ihn nur in seiner Kleidung versteckt haben, die allerdings nicht mehr vorhanden war, wenn er sich in eine große Fledermaus verwandelte. Da gab es also noch einige Ungereimtheiten.
    Ich wartete auf seine Reaktion. Noch tat sich bei ihm nichts, dann hob er langsam den Kopf und stand von seinem Stuhl auf, wobei er mich fragte: »Hast du je daran gedacht, in dieser Welt dein Leben zu verlieren, John Sinclair?«
    »Nein.«
    »Aber es wird so sein. Du willst nicht so werden wie ich. Ich aber möchte es, und deshalb werde ich dich zwingen müssen. Hier in dieser Hütte werde ich dein Blut trinken, mich daran laben und eine Stärke bekommen, wie sie einmalig ist.«
    Das war kein Spaß. Er musste so reagieren. Dracula II hatte viel verloren, und er konnte es nicht hinnehmen, dass seine Niederlage komplett wurde.
    Ich hielt mich zurück und fragte mich nur, wie er es anstellen wollte. Ich trug mein Kreuz, es war mein Schutz. Ich hatte auch die Beretta nicht vergessen, aber sie würde mir nicht viel bringen, denn Mallmann war gegen geweihte Silberkugeln gefeit.
    Wie also wollte er mich angreifen?
    Das war eine spannende Frage. Es konnte auch sein, dass er sich in eine Fledermaus verwandeln würde. In dieser engen Hütte gegen sie zu kämpfen war nicht gerade von Vorteil für mich.
    Noch stand er vor mir und schaute mich an. In seinem Gesicht und auch in seinen Augen bewegte sich nichts. Auf keinen Fall wollte er sich eine Blöße geben.
    Ich strich mit meiner Hand über das Kreuz und spürte die Wärme, die sich auf meine Haut übertrug. Es war ein gutes Gefühl, und es gab mir eine gewisse Zuversicht, die ich unbedingt brauchte.
    Mallmann stand - und er reagierte.
    Aber nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich war plötzlich nicht mehr interessant für ihn. Das jedenfalls entnahm ich seiner Bewegung, als er mehrmals den Kopf schüttelte.
    »Probleme?«, fragte ich mokant.
    Er sagte nichts.
    »He, was ist los?«
    Mallmann glotze mich an. Er bewegte sich, ohne seinen Platz hinter dem Tisch zu verlassen. Mal drehte er den Kopf nach links, dann wieder nach rechts, aber da war nichts zu sehen. Zumindest erkannte ich nichts. Auch der Todesnebel war nicht in die Hütte gekrochen. Es musste etwas

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