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1637 - Gefangene der Zeit

Titel: 1637 - Gefangene der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterdrücken. Und der Pararealist erkannte nun die ganze Wahrheit.
    Embuscade war Sato Ambush! „Du hättest es merken können", meinte Embuscade in seiner lockeren Art. „Ich bin ein parareales Ebenbild, aber ein etwas besseres. Mein Ki ist nicht pervertiert. Ich kann mich mit ihm ziemlich frei durch die Paraweiten bewegen. Ich bin nicht so ernsthaft verbissen wie du. Und ich habe von ES einen Aktivator-Chip erhalten."
    „Das kann doch alles nicht wahr sein!" stöhnte Sato. „Es ist wahr. Ich wundere mich, daß du es nicht selbst herausgefunden hast. Dabei habe ich dir einen so deutlichen Hinweis gegeben."
    „Der Name Embuscade", überlegte Icho Tolot laut. „Mir ist das gleich aufgefallen, aber ich hatte an einen Zufall geglaubt."
    „Ich verstehe dich nicht", meinte Sato kleinlaut. „Ambush", sagte der Haluter, „bedeutet in der altterranischen Sprache Englisch soviel wie Hinterhalt oder Versteck. Du scheinst das offensichtlich gar nicht zu wissen, kleiner Mann.
    Und in der altterranischen Sprache Französisch heißt das gleiche Wort Embuscade."
    „Es ist ein Paradoxon", erklärte Lingam Tennar, „daß ihr beide nebeneinander auf einer Existenzebene vorhanden seid.
    Was Paunaro wohl andeuten wollte, ist, daß einer von euch beiden über kurz oder lang seiner Existenz beraubt wird. Dabei muß es sich um einen Prozeß handeln, der so automatisch verläuft, wie sich ein Körper mit anderer Strangeness allmählich dem Wert seiner kosmischen Umgebung anpaßt."
    Sato Ambush nickte nur. Er brachte kein Wort mehr über die Lippen. Wenn das alles stimmte, dann vernichtete Embuscade allein durch seine Gegenwart allmählich seine Existenz. Und der andere Ambush schien das sogar zu wissen, denn er war ihm tatsächlich in allen Belangen überlegen. „Wir müssen einen Ausweg finden", erklärte Sato schließlich. „Ohne Embuscades Hilfe finden wir nicht den Rückweg durch die Raumzeitfalte."
    „Das ist ein Irrtum", behauptete Embuscade. „Ihr habt hereingefunden. Ihr selbst müßt den Weg zurück erkunden. Du besitzt noch die Kraft des Ki. Du mußt sie nur richtig einsetzen. Öffne den Weg, Freund! Ich gehe, bevor du aufhörst zu existieren."
    „Es ist zu spät", sagte Paunaro.
    Embuscade setzte seinen unförmigen Helm auf und hob eine Hand hoch. „Lebt wohl!" rief er.
    Als er die Hand nach unten bewegte, war er schon verschwunden. „Es ist zu spät", wiederholte der Nakk. „Ich sehe es an den Werten. Der Verfall deiner Realität ist nicht mehr aufzuhalten, Sato. Du hast vielleicht noch ein paar Stunden, die du nutzen solltest, um dich zu retten. Aber ich weiß nicht, wie das geschehen soll."
    Der kleine Terraner blickte nach unten. Seine Füße waren einige Zentimeter in den Metallboden eingesunken. Die beginnende Entstofflichung war auch daran zu erkennen. Er steuerte sich mit dem SERUN in die Höhe. „Ein paar Stunden", flüsterte Sato Ambush. „Ich werde sie nutzen, um für euch den Weg zurück ins Normaluniversum zu finden. Embuscade hat gesagt, ich besitze die Kraft des Ki noch. Und ich kann es schaffen."
    „Er hat wohl eher gemeint", sagte Icho Tolot, „daß du dich um dich selbst kümmern sollst."
    Ein Schütteln ging durch die TARFALA. Das Schiff ächzte. „Die Energiegewitter setzen wieder ein", stellte Lingam Tennar fest.
    Paunaro schaltete die Außenbeobachtung auf eine Bildschirmwand. In der Ferne rangen zwei Dimensionsstrudel miteinander. Die Ausläufer des energetischen Wirkens rüttelten an dem Dreizackschiff.
    Sato Ambush schwebte jetzt mitten im Raum. Er hatte den Lotossitz eingenommen und die Augen geschlossen. In seinem Gesicht stand die volle Konzentration. „Die Eigendynamik dieser Parawelt ist stark", flüsterte er. „Sie zerrt uns alle fort zu einem unbestimmten Ufer."
    Plötzlich wechselte die gesamte Umgebung. Die TARFALA versank in gleißender Helligkeit. Die Schirmfeldgeneratoren des Schiffes, die normalerweise nicht zu hören waren, jaulten unter der Extrembelastung auf. „Weg hier!" schrie Paunaro. „Du hast uns in die Randzone eines Riesensterns versetzt."
    Wieder setzte Sato Ambush die Kraft des Ki ein. Die Helligkeit wich. Die TARFALA glitt über eine helle Scheibe, die an der Oberfläche Dämpfe ausstieß. „Die Parawelt aus deinen Daten", folgerte Icho Tolot sofort. „Raus hier! Sonst bleiben wir hier für immer gefangen."
    Paunaro beschleunigte sein Schiff, aber der Effekt, den Sato schon beobachtet hatte, blieb bestehen. Die TARFALA stand ständig in der Mitte

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