1637 - Gefangene der Zeit
ungewöhnliche Erregung. „Ich kann dich zu nichts zwingen, aber ich werde dich um etwas bitten."
„Ich weiß", sagte Embuscade in seiner lockeren Weise. „Ihr könnt mit der TARFALA den Rückweg nicht finden."
„Stimmt. Da liegt das Problem."
„Problem", rief Paunaro. „Die meisten Geräte sind zerstört oder ohne Funktion."
Er sprach von den 5-D-Geraten seines Raumschiffs. „Eure Anwesenheit ist auch ein Problem.", fügte er hinzu. „Eine schnelle Lösung ist erforderlich."
Die beiden Haluter hatten sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht geäußert. Jetzt aber schritt Icho Tolot ein. „Paunaro", grollte er. „Wir müssen alle am gleichen Strang ziehen. Daher verlange ich von dir eine Erklärung für dein seltsames Verhalten."
„Negativ", erwiderte der Nakk spontan. „Ich brauche sofort alle Informationen über die Begegnung zwischen Sato und Embuscade. Vielleicht kann ein größeres Unheil noch verhindert werden."
„Du siehst eine Gefahr", entgegnete der Pararealist, „wo gar keine ist."
„Ich sehe mehr als ihr alle zusammen.", konterte der Nakk. „Bekomme ich jetzt die Informationen?"
„Natürlich. Mein Pikosyn stellt gerade zwei Speicher her.
Einer ist für dich, Paunaro. Der andere ist für Icho Tolot und Lingam Tennar. Darin ist alles genau festgehalten, was mir widerfahren ist."
Er übergab die beiden Speicher. Der Nakk steckte ihn in sein Rüstungsmodul. Es dauerte eine kurze Zeitspanne, bis er die Einzelheiten zur Kenntnis genommen hatte. Icho Tolot las die Informationen über die Syntronik seines Kampfanzugs. „Ich kann keine Gefahr erkennen", sagte er dann und reichte den Datenspeicher an Lingam Tennar weiter. „Du bist blind, Tolot", erklärte der Nakk. „Aber die gemeinsame Zeit zwischen Sato und Embuscade ist nicht so groß, wie ich befürchtet habe. Wir haben noch etwas Zeit.
Vielleicht eine halbe Stunde. Dann muß einer von beiden die TARFALA verlassen haben. Für immer."
„Du sprichst in Rätseln, Freund Paunaro." Sato Ambush war ärgerlich, aber er behielt die Beherrschung. „Bemüh dich gefälligst um eine sachliche Aufklärung! Schließlich verdanke ich Embuscade mein Leben. Und du willst ihn davonjagen."
Der Nakk reagierte erst gar nicht. Dann aber glitt auf einer Plattform ein Gerät in den Raum. „Was ist das?" fragte Lingam Tennar. „Ein Entzerrer für komplexe fünfdimensionale Strukturen", antwortete Paunaro. „Ich möchte euch etwas zeigen."
Das Gerät klappte eine senkrechte Wand von etwa zwei Metern Höhe nach oben aus. Die mattgraue Fläche verwandelte sich dann in einen scheinbar ganz normalen Spiegel. „Sieh hinein!" forderte Paunaro den Pararealisten auf.
Sato Ambush stellte sich vor den Spiegel. „Ich kann nichts Besonderes feststellen", behauptete er. „Der Entzerrer verstärkt allmählich alle 5-D-Vorgänge", erklärte Paunaro. „Sieh dich genau an!"
Die beiden Haluter bauten sich neben Ambush auf. Auch sie konnten nichts Auffälliges entdecken. „Icho Tolot", verlangte Paunaro. „Stell dich hinter Sato!"
Der Haluter kam der Aufforderung nach. „Siehst du es nun?" fragte der Nakk.
Sato Ambush schluckte erst einmal. Der Spiegel gab zwar sein getreues Ebenbild wieder. Aber er reflektierte auch etwas von Tolots Körperteilen, die eigentlich durch den Pararealisten verdeckt wurden. „Es sieht aus", sagte er langsam, „als ob ich durchscheinend werde."
„Das ist es, was du siehst", sagte Paunaro. „Ich sehe mehr.
Ich sehe, wie du beginnst, deine Realität zu verliefen. Die Stofflichkeit deiner Substanz läßt nach. Der Grund dafür ist ein doppelter. Er liegt einmal in deinem krank gewordenen Ki.
Zum anderen aber auch an der Begegnung mit Embuscade. Nur einer von euch beiden kann letzten Endes real sein."
„Das verstehe ich nicht", gab Sato Ambush zu. „Warte!" sagte Paunaro.
Dann forderte er Embuscade auf, sich neben Sato vor den 5-D-Entzerrer zu stellen. Der Pararealist erkannte, daß Embuscade keine Anzeichen zeigte, durchscheinend zu werden. Sein Spiegelbild glich getreu dem Original. Auch die Rasterung seiner Körpersubstanz war gleich. „Ich verstärke jetzt die Wirkung des Entzerrers", sagte Paunaro. „Dann wirst du verstehen."
Sato Ambushs Bild wurde immer durchscheinender. Und das Embuscades immer deutlicher. Die Rasterung seines Gesichts wurde immer langsamer, das Gesicht damit deutlicher.
Schließlich war sein Konterfei einwandfrei zu erkennen.
Selbst die beiden Haluter konnten einen Ausruf des Erstaunens nicht
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