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1638 - In Sintas Bann

Titel: 1638 - In Sintas Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir ihm nicht geben, weil wir nicht wissen, wie sein Metabolismus darauf reagiert."
    Paunaro betätigte einen Schalter, und das Bild des Gefangenen erschien auf den Monitoren. „Er scheint sich zu beruhigen", stellte Lingam Tennar verblüfft fest. „Oder er ist total erschöpft. Der Gummischirm scheint genau das Richtige für ihn zu sein."
    Der Corrax hatte sich leicht verletzt. Er blutete aus Platzwunden am Kopf und an den Händen, die er sich selber beigebracht hatte. „Er ist immer wieder gegen die Wände gelaufen", bemerkte Icho Tolot, „aber jetzt hat er wohl begriffen, daß er damit nicht weiterkommt."
    Sie hatten den Corrax in eine Kabine gesperrt, in der sich ein Käfig aus nachgiebiger Formenergie befand.
    Umgangssprachlich wurde so ein Verlies Gummischirm genannt. Die Formenergie konnte partiell beispielsweise durch Schläge zurückgedrängt, aber nicht überwunden werden. Wer sich mit aller Kraft gegen eine Wand aus nachgiebiger Formenergie warf, wurde aufgefangen und konnte sich dabei nicht verletzen. Ein Kampf gegen eine solche Wand war ungeheuer anstrengend und führte sehr schnell zur Erschöpfung. Beide Haluter hatten den Gummischirm schon häufig als Trainingsgerät benutzt und konnten seine Wirkung daher beurteilen.
    Paunaro schaltete erneut. Nun war der Gefangene nur noch auf einem der Monitoren zu sehen, auf den anderen zeichnete sich der Purpurplanet ab. Sechs gewaltige Raumschiffe senkten sich auf die Oberfläche hinab. Sie erinnerten mit ihrer verschachtelten Form und dem bizarren Äußeren an die Raumer der Posbis. Jedes von ihnen hatte einen Durchmesser von wenigstens einem Kilometer. „Jetzt kommen die Transportschiffe, von denen Sinta gesprochen hat", sagte der Kosmometer. Fragend blickte er Icho Tolot an. „Wir sind uns doch einig, daß wir die telepathische Stimme Sintas gehört haben?"
    „Selbstverständlich. Wessen Stimme denn sonst? Sinta ist die beherrschende Macht, was auch immer sie sei."
    Paunaro bewies, daß er während ihres Aufenthalts auf dem Planeten klug vorausgedacht hatte. Während das Dreizackschiff gestartet war, hatte er mehrere winzige Beobachtungssatelliten ausgeschleust. Von der Besatzung der Fragmentraumer unbemerkt, kreisten sie noch immer um den Planeten und lieferten Bilder von dem Geschehen auf der Oberfläche. Die übermittelten Bilder liefen auf den Monitoren ab.
    Die Raumschiffe waren in verschiedenen Gebieten des Planeten gelandet. Schleusen öffneten sich, und an Leitstrahlen glitten Tausende von raupenartigen, offenbar bodengebundenen Gleitfahrzeugen zur Korallenoberfläche hinunter. Auf der Unterseite der Monitore leuchteten Zahlen auf. Sie zeigten an, daß es sich um 50 Meter lange Fahrzeuge handelte. Es waren Panzer aus Ringgliedern, die Raupenbewegungen vollführten, aber auf Prall- oder Antigravoder adäquaten Kraftfeldern schwebten und sich dabei mit halsbrecherischer Geschwindigkeit bewegten.
    Die meisten Panzer schwebten früher oder später in tunnelartige Öffnungen hinein, die sich auf der Planetenoberfläche befanden. Da mittlerweile über weite Teile des Planeten dichte Wolkenbänke aufgezogen waren, konnten die Beobachter an Bord der TARFALA nicht genau erkennen, um was es sich bei den tunnelartigen Öffnungen handelte, sie vernahmen jedoch die wispernde, lockende Stimme Sintas, die ihnen wieder wie ein Sirenengesang erschien.
    An einigen Stellen öffneten sich die Wolkenbänke, und die Beobachtungssatelliten erfaßten, wie endlose Kolonnen von Corrax an Bord der Raumschiffe gingen. „Es müssen Zehntausende sein", vermutete Lingam Tennar. „Die Heerscharen Sintas", kommentierte Icho Tolot. „Wozu das alles?" fragte der Kosmometer. „Ich weiß es nicht."
    „Es sind alles Corrax", stellte der Galaktische Rat fest. „Und Corrax waren es, die die letzte Schlacht von Courill verloren haben. Aber wer waren die Gegner der Corrax? Wie hat sich das Heer der Sinta damals zusammengesetzt?"
    „Wir wissen nichts. Es gibt noch zu viele Geheimnisse um Sinta", sagte Icho Tolot. „Wir wissen noch nicht einmal, ob es sich bei der Sinta um ein Lebewesen oder um viele Einzelwesen handelt, die unter dem Oberbegriff Sinta auftreten."
    „Richtig", bestätigte der Kosmometer. „Und wir wissen nicht, ob sich ihre Handlungsfähigkeit tatsächlich nur auf diese Pararealität beschränkt. Und das macht mir am meisten Sorgen."
    „Je mehr ich darüber nachdenke, desto wahrscheinlicher kommt es mir vor, daß Sinta bereits Wirkungen im Standarduniversum

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