Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1638 - In Sintas Bann

Titel: 1638 - In Sintas Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Volkes geschlichen.
    Die meisten Corraxer hatten an die Stimme eines gütigen Gottes geglaubt, wenn die Geistesmacht ihnen etwas eingeflüstert hatte, und schon bald waren Männer und Frauen aufgestanden, die behaupteten, die Kinder dieses Gottes zu sein und die Aufgabe zu haben, das Volk der Corrax aus ihrer geistigen Enge zu führen. „Das ist alles, was ich weiß", sagte Lounghar, nachdem er so weit gekommen war. „Mehr konnte mir der Chronist nicht erzählen, den ich kannte."
    Enttäuscht versuchten die beiden Haluter ihm weitere Einzelheiten aus dem Epos zu entlocken, doch Lounghar hatte alles erzählt, was er wußte. Da er keinem anderen Chronisten begegnet war und sich für keinen anderen Abschnitt der Geschichte interessiert hatte, konnte er keine diesbezüglichen Auskünfte mehr geben.
    Die beiden Haluter ließen Lounghar nun für eine Weile allein, um sich zu beraten und über das zu sprechen, was sie gehört hatten. Zwischendurch berieten sie mit Paunaro, ohne jedoch entscheidende Fortschritte zu machen.
    An den folgenden Tagen wurde ihre Geduld auf eine harte Probe gestellt. Kein einziges Transportschiff tauchte auf, um Corrax abzuholen. „Wir müssen warten", erklärte der Nakk. „Als hätten wir das nicht schon längst begriffen", stöhnte Lingam Tennar, der jeder verlorenen Stunde nachtrauerte.
    Immer wieder gingen die beiden Haluter zu dem Echsenwesen, um mit ihm zu reden. Lounghar bewies, daß er ihnen mehr und mehr vertraute, und er bemühte sich, ihnen Informationen über sich und über sein Volk zu geben. Dabei zeigte sich, daß er mehr wußte, als er selbst glaubte. Im Laufe der Gespräche tauchte stets einiges mehr aus seiner Erinnerung auf, so daß sich das Bild nach und nach rundete.
    Icho Tolot und der Kosmometer verließen die TARFALA einige Male. Sie versuchten, Kontakt auch zu anderen Corrax zu bekommen, hatten jedoch keinen Erfolg damit. Auch gelang es ihnen nicht, die Freunde von Lounghar zu finden, mit denen er lange außerhalb der Lager gelebt, und mit denen zusammen er um ein Stückchen Freiheit gekämpft hatte. Die Gruppe war spurlos untergetaucht. „Vielleicht hat sie den Planeten auch schon verlassen", vermutete Lingam Tennar. „Sie kann von den Schergen Sintas geschnappt und abtransportiert worden sein."
    Aus Sicherheitsgründen hielt sich die TARFALA nur jeweils sehr kurz auf dem Planeten auf, um sich dann auf den Mond in ihr Versteck zurückzuziehen. So blieb den beiden Halutern nur Lounghar als Gesprächspartner und Informationsquelle.
    Lounghar hatte sich ein verklärtes Bild seines Volkes gebildet. Er war überzeugt davon, daß es einst auf eine blühende Entwicklung stolz sein konnte und einen hohen kulturellen und zivilisatorischen Stand erreicht hatte.
    Irgendwann aber war es von den Maanva in einen blutigen Krieg gezwungen und schließlich von Sinta versklavt worden. „Wir müssen uns darüber klar sein, daß die von Lounghar erzählte Geschichte aus Halbwahrheiten besteht", betonte Icho Tolot, als er das wenige, was sie erfahren hatten, zusammen mit dem Kosmometer auswertete. „Und dann auch noch auf einer Pararealität fundiert", erwiderte Lingam Tennar. „Richtig", stimmte Icho Tolot zu. „Dies alles ist noch nicht absolute Realität geworden, aber alles könnte so werden, wenn wir Sinta nicht Einhalt gebieten."
    Dieser Gedanke ließ sich leicht aussprechen, doch als die beiden Haluter daran dachten, welch ungeheure Aufgaben zu bewältigen waren, wenn sie Sinta wirklich Einhalt gebieten wollten, meinten sie, den Boden unter den Füßen zu verlieren und in Dimensionen zu entgleiten, in denen ihnen buchstäblich nichts irgendwo einen Halt bot.
    Wie ließ sich eine Geistesmacht aufhalten, die ihnen grenzenlos überlegen war, und von der sie nur wußten, daß sie existierte, und daß sie in der Lage war, sie geistig zu versklaven?
    Sie hatten Mitleid mit dem Volk der Corrax, das auf dieser Wahrscheinlichkeitsebene dazu gezwungen war, Sinta zu dienen. Sie waren sicher, daß es in diesem Universum nicht nur Lounghars Volk und das der Maanva gab, sondern noch unzählige andere Völker, und sie zweifelten nicht daran, daß viele oder sogar die meisten von ihnen gezwungen wurden, Sinta zu dienen.
    Mitten in ein Gespräch hinein platzte eine Meldung von Paunaro. „Positiv!"
    „Was, um Yubas willen, ist positiv?" fragte der Kosmometer.
    Er befand sich zusammen mit Icho Tolot in einem kleinen Labor, in dem sie anhand einiger Schuppen von Lounghar einige Gewebeanalysen

Weitere Kostenlose Bücher