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1638 - In Sintas Bann

Titel: 1638 - In Sintas Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Transportraumer bemerkt zu haben, daß sie sich ihnen näherten. Das Bild hatte sich nicht geändert.
    Wiederum senkte sich eines der Raumschiffe in die Atmosphäre ab und näherte sich der Öffnung des Dimensionstunnels, um dort Flugpanzer auszuschleusen, während ein offenbar entladenes Raumschiff in den freien Raum vorstieß und sich vom Planeten entfernte. „Die Raumer könnten vollautomatisch gelenkt werden", sagte Lingam Tennar. „Das würde erklären, weshalb keine Reaktion erfolgt."
    Icho Tolot blickte auf die Instrumente, um sich davon zu überzeugen, daß der Nakk alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen und die Schutzschirmsysteme aktiviert hatte.
    Nur noch etwa 50.000 Meter trennten die TARFALA von den ersten Transportschiffen, und nichts deutete darauf hin, daß irgendeine Reaktion erfolgen würde.
    Paunaro verzögerte das Raumschiff, um nicht mit zu hoher Geschwindigkeit in die Atmosphäre des Planeten einzubrechen.
    Kaum noch zwanzig Kilometer. „Achtung", rief der Nakk. „Wir werden angepeilt."
    Im nächsten Moment blitzte es auf. Vier der Transportraumer befanden sich in ihrer Nähe, und alle vier feuerten gleichzeitig mit Energiestrahlern auf die TARFALA. Die Schutzschirme flammten auf, und spürbare Erschütterungen durchliefen das Raumschiff.
    Von den weiter entfernten Transportraumern rasten Raketengeschosse heran. Paunaro brachte sie zur Explosion, als sie noch mehr als zehn Kilometer von ihnen entfernt waren.
    Von den weißglühenden Feuerbällen, die sich am Rande der Atmosphäre aufblähten, war in der Zentrale der TARFALA nichts zu sehen. Lediglich auf den Monitoren der verschiedenen Wärmetaster zeichneten sich kugelförmig ausbreitende Verbrennungsprozesse im Hochtemperaturbereich ab.
    Paunaro sah sich gezwungen, die Geschwindigkeit weiter herabzusetzen. Er brachte das Dreizackschiff auf Anflugkurs zum Dimensionstrichter. Dabei führte er das Raumschiff so nah an einem der Transportraumer vorbei, daß die anderen Raumer den Beschuß einstellten, um die eigene Einheit nicht zu gefährden. „Haben wir bis jetzt alles heil überstanden?" fragte Lingam Tennar. Voller Unruhe erhob er sich. Längst hatte er die verschiedenen Instrumente in der Zentrale in Augenschein genommen und die Anzeigen in seinem Planhirn ausgewertet.
    Seine Frage war überflüssig und lediglich die Auswirkung seiner Unruhe. Er wußte genau Bescheid. „Keine Schäden", meldete Paunaro mit stoischer Ruhe. Er machte den Eindruck, als sei er fest mit dem Boden verschweißt und könne sich gar nicht von der Stelle bewegen. „Was ist los?" forschte Icho Tolot. Er ließ den Galaktischen Rat nicht aus den Augen. „Ich weiß es selber nicht", erwiderte der zwergenhafte Wissenschaftler. „Ich weiß, daß wir bei ihm in besten Händen sind, und doch bin ich so unruhig wie noch nie zuvor. Ich spüre, daß gleich etwas passieren wird."
    „Gar nichts wird sein", behauptete Icho Tolot. „Es sei denn, Sie verlieren die Kontrolle über sich und beschädigen eines der wichtigen Systeme."
    Lingam Tennar ließ sich demonstrativ in seinen Sessel sinken und schnallte sich an. „Keine Sorge. Ich habe nicht die Absicht, Selbstmord zu begehen."
    Sie rasten auf den Dimensionstrichter zu. Die Transportraumer hatten den Beschuß eingestellt, und es schien, als gäbe es keine Hindernisse mehr zu überwinden.
    Da öffnete sich an zahlreichen Stellen in der Umgebung des Dimensionstrichters der Boden. Rote Korallengebilde schoben sich zur Seite, und die Projektoren von Energiestrahlern wurden sichtbar.
    Die Hölle brach los.
    Lounghar erkannte, daß er sich geirrt hatte. Es war kein Schatten zu sehen.
    Doch er spürte, daß er nicht allein war! „Nein", stöhnte er. „Will nicht. Laß mich in Ruhe, Sinta!
    Werde mich nicht beugen!"
    Nie zuvor in seinem Leben war er sich der Nähe Sintas so bewußt wie in diesen Minuten. Erschütterungen gingen durch das Schiff, und die Vibrationen waren stärker geworden. Er konnte sich diese Erscheinungen nicht erklären, weil er nie zuvor so etwas erlebt hatte.
    Er fürchtete sich, und von dem Selbstbewußtsein, das ihn wenige Minuten vorher noch trotzig die Stirn gegen Sinta hatte erheben lassen, war nun nichts mehr zu spüren.
    Wenn er den Einfluß Sintas bisher erlebt hatte, dann hatte sie sich niemals auf ihn allein, sondern immer nur auf alle Corrax im Lager bezogen. Daher hatte er bisher stets das Gefühl gehabt, daß sich zwischen ihm und ihr immer noch eine Art Schutzwall befunden hatte.

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