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1639 - Signale aus NGC 6503

Titel: 1639 - Signale aus NGC 6503 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unvermittelt. „Die ersten Resultate meiner Messungen liegen vor. Nichts ist bisher bekannt über die energetische Struktur der Parese. Aber es läßt sich erkennen, wie die Parese zustande kommt. Nicht nur das, was ihr Spiegelungen nennt, sondern die gesamte Tote Zone ist die Spiegelung eines Vorgangs, der irgendwo in weiter Ferne abläuft."
    „Kannst du uns etwas über den Mechanismus der Spiegelung sagen?" fragte Myles Kantor. „Aufwelche Weise erzeugt ein Ereignis, das sich in großer Entfernung abspielt, einen Effekt, den wir hier zu spüren bekommen? Mit welcher Art von Übertragung haben wir es zu tun?"
    „Ich antworte", sagte der Nakk. „Meine Hypothese zum Aufbau der Toten Zone läßt sich nicht ohne weiteres in Worte kleiden. Ich habe sie aufgezeichnet. Eine Kopie des Datenbehältnisses, in dem ich die zu meiner Hypothese gehörenden Formeln und Gleichungssysteme niedergelegt habe, steht dir zur Verfügung."
    „Danke", sagte Myles und fragte sich dabei, ob er sich in der nakkischen Mathematik wohl zurechtfinden würde. „Laßt uns über Praktisches reden", schlug Boris Siankow vor. „In weiter Ferne, sagst du, spielt sich der Vorgang ab, der hier bei uns die Tote Zone bewirkt. Wie groß ist die Entfernung?
    Und in welcher Richtung liegt der Ort, von dem die Parese ausgeht?"
    „Ich antworte", sagte Paunaro. „Die Distanz beträgt rund dreizehn Millionen Lichtjahre. Das Volk, das dort seinen Sitz hat und für die Entstehung der Toten Zonen verantwortlich ist, besitzt ein ungeheuerliches Wissen um Eigenschaften, Kräfte und Energieflüsse des dimensional übergeordneten Kontinuums."
    „Nun erst mal langsam", versuchte Boris Siankow den Eifer und die Begeisterung des Nakken zu bremsen. „Du hast meine Frage nur zum Teil beantwortet. In welcher Richtung liegt der Wohnsitz dieses nach deiner Ansicht so überaus gottbegnadeten Völkchens?"
    Zwei der tentakelförmigen Ärmchen an der Seite des Nakkenkörpers gerieten in Bewegung. Sie holten einen kleinen, würfelförmigen Kristall hervor.
    Boris nahm ihn entgegen. „Meine Erläuterung ist folgende", sagte Paunaro: „Die Koordinaten, die du wünschst, sind in diesem Datenträger enthalten. Habe ich damit deinen Wunsch erfüllt?"
    „Das hast du!" strahlte Boris. „Ich danke dir."
    „Hier meine vorläufig letzte Erklärung", sagte der Nakk steif und förmlich. „Ich verabschiede mich. Ich suche das Volk, das über so unglaubliches Wissen verfügt."
    Er glitt hinaus. Die Roboter nahmen ihn in Empfang und geleiteten ihn zur Schleuse.
    Die Zentrale der FORNAX war um diese Zeit fast leer. Nur wenige Arbeitsplätze waren besetzt.
    Zu niemand in besonderem sagte Myles Kantor: „Wer mir ein Argument liefert, mit dem ich den Nakken überzeugen kann, daß es für ihn besser ist, vorläufig hierzubleiben, der hat bei mir einen Wunsch frei."
    Inzwischen hatte Boris Siankow sich eines Computerterminals bemächtigt. Seit in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts die Zusammenarbeit mit den Nakken intensiviert worden war, besaß jeder terranische Computer, der etwas auf sich hielt, ein Programm, das nakkische Informationskodes und Datenformate zu lesen verstand und in gebräuchliche Notierung umsetzte. Es dauerte kaum eine Minute, da hatte Boris das Ergebnis seiner Anfrage auf einer Videofläche vor sich.
    Er unternahm noch eine kurze Zusatzrechnung, fertigte eine Hardcopy der Resultate an und reichte sie Myles Kantor.
    Der warf einen kurzen Blick auf das kleine Stück Druckfolie und nickte. „NGC sechsfünfnulldrei also", sagte er. „Abschnitt Draco.
    Entfernung dreizehn Millionen Lichtjahre, wie Paunaro schon sagte. Das wird sie zu Hause interessieren."
    „Ich schalte eine Relaisverbindung", bot Boris Siankow sich an. „Schon, schon", reagierte Myles nachdenklich. „Aber nicht, um diese Daten zu übermitteln. Die werden wir persönlich überbringen."
    „Persönlich?"
    „Wir machen uns bei nächster Gelegenheit auf den Heimweg.
    Rechne dir einen Fahrplan aus, und gib ihn ans Hauptquartier Hanse durch!"
    „Und du?" fragte Boris verdutzt. „Was machst du?"
    Myles seufzte. „Ich bin auf dem Weg, mir die Seele aus dem Leib zu reden, um Paunaro am Davonfliegen zu hindern. Wünsch mir Glück!
     
    5.
     
    Die Sensation war perfekt.
    Mit der Geschwindigkeit, die interstellare Nachrichtennetze vorzulegen verstanden, verbreitete sich in der gesamten Milchstraße die Neuigkeit, daß man den Ort lokalisiert hatte, von dem der Einfluß kam, der für die

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