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164 - Der Todessarkophag

164 - Der Todessarkophag

Titel: 164 - Der Todessarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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schmale Öffnungen in den Steinmassen, veränderten die Form und arbeiteten sich hoch. Eine Hand stieß das Geröll zur Seite, dann folgte ein zweiter, machetenbewaffneter Arm.
    Eric landete auf Rebeccas Rücken, sein halb betäubter Artgenosse half ihm, doch er war so geschwächt, daß er für Eric eher ein Hindernis darstellte.
    In der Umgebung hatten sich noch fünf der Riesenfledermäuse versteckt, die Eric zu Hilfe rief.
    Nur ein Gedanke beherrschte den treuen Eric: Er mußte seine über alles geliebte Herrin retten, und da durfte er keine Zeit mehr verlieren, denn einer der Untoten hatte sich bereits aus den Steinmassen befreit, kurze Zeit später stand der zweite neben ihm.
    Mit aller Kraft bewegte Eric die mächtigen Flügel. Zentimeter um Zentimeter wurde Rebecca hochgehoben.
    Nun war auch das dritte Schattenwesen frei. Ein paar Sekunden lang bewegten sich die Bestien nicht, aber dann drehten sie sich langsam um und fixierten mit ihren leblosen Augen die zwei Fledermäuse und die noch immer bewußtlose Rebecca.
    Erics betäubter Artgenosse konnte die Flügel kaum bewegen, er flatterte völlig sinnlos hoch, krächzte und flog den drei Monstern, entgegen.
    Er verbiß sich in einem Handgelenk, das aber unter seiner Berührung dünn und unverwundbar wurde. Da waren die zwei anderen Bestien heran. Sie schlugen fast gleichzeitig zu und töteten das Fledermausgeschöpf.
    Völlig verzweifelt hockte Eric über seiner Herrin, und ihm war bewußt, daß er sie nicht schützen konnte. Seine Gefährten konnten ihm auch nicht helfen, denn sie würden erst in fünf Minuten eintreffen, und dann war wohl alles vorüber.
    Eric stieß einen wilden Kampfschrei aus, flatterte mit den Flügeln und entblößte sein furchteinflößendes Gebiß, das aber die Zombies nicht beeindruckte.
    Die Macheten waren zum Schlag erhoben und sausten auf den krächzenden Eric nieder…

    In dieser Nacht träumte ich von Machu Picchu.
    Als Georg Rudolf Speyer kehrte ich zurück nach Cajamarca zu Pizarro und seinen Leuten, zu Atahualpa und zur Inka-Prinzessin, die mir ihren Namen verschwieg.
    Ganz deutlich erkannte ich das schmale Gesicht mit der etwas zu lang geratenen Nase, den wild funkelnden Augen, die schwarz wie die Nacht waren.
    Machu Picchu wollte mir etwas mitteilen, doch ich verstand sie nicht.
    Das Bild änderte sich.
    Nun schwebte sie über dem Boden. Das Mondlicht überschüttete ihren nackten Körper mit einem silbernen Schimmer. Das pechschwarze Haar fiel über ihre kleinen Brüste, hüllte sie wie ein Gewand ein. In ihren Augen war noch immer die grenzenlose Traurigkeit.
    „Ich will nicht mehr leben. Diese Welt ist mir fremd. Ich gehe in das Reich meiner Ahnen."
    Die Mädchengestalt wurde undeutlicher.
    „Du warst mein einziger Trost, Dorian. Ich danke dir dafür. Ich wünsche dir alles Gute für dein weiteres Leben. Ich hoffe, daß…"
    Dann wurde die Gedankenverbindung unterbrochen.
    Jetzt erblickte ich eine Szene, die mir unbekannt war.
    Coco blieb in der versteckten Lagune des Atolls stehen. Hier schwamm Machu Picchus Körper, ihr realer Leib. Er war mit einer Schnur festgebunden. Coco starrte den leblosen Körper der InkaPrinzessin an.
    Sie setzte sich und schloß die Augen. Nach einigen Minuten stand sie auf, löste die Schnur und sah zu, wie Machu Picchus Körper von den Fluten verschlungen wurde. Als der Leib nicht mehr zu sehen war, drehte sich Coco um und ging langsam zu Olivaro zurück.
    Machu Picchu war für alle Zeiten tot; sie war freiwillig aus dem Leben geschieden.
    Ich erwachte, und mein Herz schlug rasend schnell.
    Was hatte dieser Traum zu besagen? Zum damaligen Zeitpunkt war Coco bei Olivaro gewesen. Sollte dieser Hinweis bedeuten, daß sich Coco von mir irgendwann trennen würde… Kehrte sie zurück zu Olivaro? Das kam mir denn doch zu unwahrscheinlich vor.
    Cocos Atem kam regelmäßig. Sie schlief ruhig.
    Ich griff nach den Zigaretten, steckte eine an und rauchte hastig.
    Oder gab es eine Verbindung zwischen Coco und Olivaro, von der ich nichts wußte?
    Aber vielleicht hatte das alles nichts zu bedeuten. Da war die kommende Reise nach Südamerika, und Machu Picchu hatte auf mich den stärksten Eindruck hinterlassen. Dazu kam Olivaros Botschaft und die Tatsache, daß Coco von ihm gezwungen worden war, einige Zeit an seiner Seite zu leben. Mein Unterbewußtsein hatte mir einfach einen Streich gespielt. Selten zuvor hatte ich im Traum Visionen gehabt, die sich dann später erfüllt hatten. Abgesehen von den

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