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164 - Der Todessarkophag

164 - Der Todessarkophag

Titel: 164 - Der Todessarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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mußt nicht mitkommen, Dorian", sagte sie spitz.
    Aber natürlich kam ich mit.
    Coco holte noch ein paar Gegenstände aus dem Zimmer, dann stiegen wir in ein Taxi und ließen uns ins Nobelviertel Providencia bringen, und fuhren durch platanenbestandene Alleen.
    Natürlich hatte Coco dem Fahrer eine falsche Adresse angegeben, und wir warteten, bis er losfuhr, dann studierten wir den Stadtplan. Nach fünfzehn Minuten standen wir vor dem mannshohen Zaun. Bäume verstellten uns die Sicht, und nur gelegentlich konnten wir einen Blick auf das Haus erhaschen, das eher wie ein Palast aussah. Vom Zaun ging eine widerwärtige Ausstrahlung aus, die normale Menschen zurückschrecken sollte.
    Coco blieb ein paarmal stehen, untersuchte den Zaun und warf einen Blick auf einen kleinen Spiegel, dann schüttelte sie verwundert den Kopf.
    „Das Sicherheitssystem ist total veraltet", stellte sie fest. „Der Munante-Clan ist äußerst leichtsinnig."
    „Eher zu eingebildet und arrogant", meinte ich. „Sie kommen gar nicht auf die Idee, daß sich jemand für ihre Behausungen interessieren könnte. Da könnte sogar ich mühelos eindringen."
    Coco nickte zustimmend. „Ich werde mich mal im Garten umsehen."
    „Laß das lieber bleiben."
    Doch sie hörte nicht auf mich. Wir gingen noch ein Stück weiter. Vor der Hinterfront blieben wir stehen. Coco schlüpfte aus ihren Schuhen, die ich in meine Sakkotaschen verstaute.
    Ich schob die Hände ineinander, bückte mich ein wenig und Coco setzte ihren linken Fuß auf meine Handflächen. Dann richtete ich mich auf, und sie kletterte über den Zaun und verschwand in der Dunkelheit.
    Gemächlich spazierte ich die Allee entlang, dabei hielt ich den magischen Spiegel in der rechten Hand.
    Winzig klein konnte ich Coco sehen, die ein paar magischen Fallen geschickt auswich und kurze Zeit später das Haus erreichte.
    Ich sah eine Gestalt und wollte Coco eine Warnung zurufen, als das Bild im Spiegel erlosch.

    Rebecca beeilte sich nun, denn sie wußte, daß der Inka-Priester nicht endlos lange den Dämon aufhalten konnte.
    Nun sprach sie mächtige Sprüche, die den drei Toten die endgültige Ruhe bringen sollten. „Magische Puppen", flüsterte sie und verdrehte ihre Hände merkwürdig. „Magische Puppen, hört mich an. Bin ich gerufen, bin ich verurteilt auszuführen die Arbeit, welche im Jenseits die Toten verrichten."
    Rasch berührte sie die kleinen Köpfe mit dem Amulett.
    „In die Kehmenu-Mysterien dringt ein", sagte sie lauter. „Thoth selber hat eure Stirn mit Siegel geheiligt. Und strahlend in Ras göttliches Antlitz - das mächtige Horus-Auge beschützt euch. Göttliche Seelen, an Macht und Lebenskraft strotzend! Ihr überschreitet die Schwelle ins Jenseits, Osiris, den göttlichen Vater, zu schauen. Nun verjag' ich die Wolken, die euch bedrücken. Geist seid ihr geworden, geläutert, mit machtvollen Sprüchen gepanzert. Nun habt ihr vollbracht die Reise."
    Nun griff Rebecca nach einer Skarabäengemme, die mit Kupfer verziert war und sich auf einem silbernen Ring befand.
    Die puppengroßen Untoten richteten sich auf.
    Gleichzeitig begannen sie zu murmeln.
    „Hier beginnen die Sprüche, die vom Hinausgang der Seele berichten, zum vollen Licht des Tages, berichten von ihrer Auferstehung im Geiste, dem Eintritt in die Bereiche des Jenseits, von ihren Reisen dahin."
    Rebecca trat ein paar Schritte zur Seite.
    „Es ist soweit, Wahrsager. Den Rest muß du vollenden. Kannst du gleichzeitig auch den Dämon zurückhalten?"
    „Ja, denn mein Werk dauert kaum zwei Minuten. Bitte wende dich ab, Acllacuna."
    Rebecca gehorchte. Sie sammelte die Macheten ein, die sie unweit des zerstörten Hauses fallen ließ. Dann formte sie drei Sandhaufen, denen sie eine schwache, magische Ausstrahlung verpaßte.
    Noch immer hatte sie sich nicht entschieden, was sie nun tun wollte. Sie hätte mit Hilfe der Fledermausgeschöpfe unauffällig verschwinden können, da hätte sie aber den Wagen zurücklassen müssen. Oder sie blieb einfach hier, spielte die Naive und hörte sich an, was der Dämon zu sagen hatte. „Es ist getan", sagte der Wahrsager.
    Er hatte die Untoten auf ein Tuch gelegt. Sie waren zu Staub zerfallen, und er knotete das Tuch zu. „Ich danke dir für deine Hilfe, Acllacuna."
    „Nichts zu danken."
    „Was wirst du nun tun?"
    „Auf den Dämon warten, Yacaraca. Auch ich muß mich bei dir bedanken. Vielleicht sehen wir uns irgendwann einmal wieder." „Vielleicht. Der Plan, den du gefaßt hast, Fremde,

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