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1641 - Symbiose

Titel: 1641 - Symbiose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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plötzlich neben Rhodan materialisiert war und eine wüste Grimasse schnitt. „Sag ihm, daß er tun soll, was ich von ihm will, Chef", verlangte der Ennox von Rhodan. „Der Mann ist noch sturer als unser Freund, der Arkonidenhäuptling. Er will nicht einsehen, daß sich alles geändert hat."
    „Alles geändert?" fragte Rhodan. „Könntest du endlich einmal konkreter werden?"
    Philip winkte ab. Er war wieder' ganz der Alte. Rhodan beunruhigte das. Er hatte sich für den Umgang mit Philip inzwischen die Devise zurechtgelegt: Je verzweifelter er ist, desto frecher und verrückter tritt er auf. Sicherlich war nicht alles Maske, aber wer etwas von Psychologie verstand, der konnte sich schon einen Reim auf Philips Gehabe machen. „Alles später", sagte der Ennox. „Es genügt, wenn du dem Dummkopf da drüben klarmachst, daß er genau das tun soll, was ich ihm sage."
    „Etwas Unerwartetes ist geschehen", wagte Rhodan einen Schuß ins Blaue. „Auf Falh lauert eine Gefahr, mit der du nicht gerechnet hast. Und jetzt hast du Angst, daß wir nicht landen."
    „So ein Quatsch!" kreischte Philip und zeigte ihm einen Vogel. „Mann, dazu bist du viel zu scharf auf die Koordinaten meiner Heimatwelt. Und wenn du die kriegen willst, dann sag jetzt deinem Spezi dort drüben", er schwang seine Faust gegen den Holoschirm, „daß er tun soll, was ich verlange. Ich gehe wieder zu ihm und bleibe dort bis zur Landung. Ich habe die genauen Koordinaten dem Syntron eingegeben, laß sie abrufen. Und wenn wir gelandet sind, komme ich wieder zu dir und sage, was getan werden muß. Es wird dir nicht passen, wie ich dich kenne, aber ihr werdet den Ungeheuern da unten schon ordentlich Dampf machen müssen. Sonst rücken sie meine Leute nicht raus." Philip sah Rhodans Blick, und für einen Moment sah es so aus, als zerbreche wieder die Maske, die er sich vorhielt, und als käme das ganze Elend eines zutiefst besorgten Wesens unter der Fassade hervor. Doch Philip tat ihm diesmal nicht den Gefallen, sich diese Blöße zu geben. Statt dessen grinste er anzüglich. „Ihr Galaktiker seid ja auch sonst nicht von Pappe, wenn ihr jemandem zeigt, was eine Harke ist. Ich rate euch in eurem eigenen Interesse, macht die Waffen schußbereit und zögert nicht, sie auch zu benutzen, bevor sie am Ende auch euch..."
    Er unterbrach sich mitten im Satz und verschwand.
    Rhodan sah, wie Abraham Linken auf der PARACELSUS heftig zusammenzuckte und dann von Philip beiseite geschoben wurde. Der Ennox vollendete seine Warnung, indem er dem Terraner zurief: „Euch einverleiben! Euch fressen, so wie sie meine Artgenossen fressen!"
     
    *
     
    Point Ennox war eine Sauerstoffwelt mit 11.500 Kilometern Durchmesser, der äußerste von fünf Planeten einer roten Riesensonne in der elliptischen Zwerggalaxis, für die Philip dem Syntron den Namen Aefu eingegeben hatte. Der Name für den Planeten, Falh, war inzwischen bekannt. Die Sonne hieß Frara. Perry Rhodan vermutete, daß es sich um Begriffe aus der Sprache jener Eingeborenen handelte, die Philip nun schon wiederholt als Ungeheuer bezeichnet hatte. In den Daten, die er vor Beginn der Expedition im Syntron abgelegt hatte, hatte der Ennox sie nämlich als „Falahs" und „Herren des Planeten" bezeichnet. Damals, Mitte Oktober 1200, war von Ungeheuern noch keine Rede gewesen.
    Falh machte den Eindruck einer überaus fruchtbaren Welt. Das Verhältnis von Land zu Wasser betrug zwei zu drei. Es gab vier größere Kontinente und unzählige Inseln verschiedener Größe. Die fehlende Achsneigung verriet, daß es keine Jahreszeiten gab. „Flora und Fauna dürften ungewöhnlich vielfältig und vital sein", folgerte Samna Pilkok aus den Daten. „Klima mild, also hervorragende Lebensbedingungen. So könnte die gute alte Erde ausgesehen haben, als sie gerade in der Pubertät steckte."
    „Leben bis zu den Eiskappen der Polregionen", stimmte Mertus Wenig zu. „Eine erstaunliche Welt, schätze ich."
    „Aber friedlich oder kriegerisch?" fragte Kunar Seljuk. „Die Natur, meine ich, denn von technischen Anlagen haben wir bisher ja nichts gesehen. Es gibt auch keine Anzeichen für künstliche Energieerzeugung. Nur Wasser und grünes Land. Was also sollen wir von Philips Ungeheuern halten?"
    „Landen wir", schlug Glass vor. „Dann sehen wir klarer."
    Perry Rhodan ließ sich vom Syntron die Stelle zeigen, wo die ODIN und die PARACELSUS niedergehen sollten. Sie lag im Mikroraster des Planeten am Rand einer der beiden nördlichen

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