1641 - Symbiose
doch noch ..."
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Viele Tage vergingen, in denen die Falahs unter Noruus Anleitung alles taten, um zu verhindern, daß die Fremden starben. Noch in der ersten Nacht schickte der Heger zwei Falahs zurück zum Versammlungsplatz, um dort weitere fünfzig Artgenossen zu holen, die ihnen helfen sollten. Er selbst und einige der Erfahreneren unter seinen Begleitern zogen sich in sich selbst zurück und nahmen mit Hilfe der Sassin Kontakt zur Welt auf. Sie hatten eine erste Vorstellung davon, wie eine Symbiose beschaffen sein mußte, in der die Zweibeiner überlebten, bis ihnen vielleicht wirksamer geholfen werden konnte. Jetzt richteten sie ihre stummen Bitten an all jene Bewohner der Welt, die sie dazu benötigten. In dieser Nacht flössen die unsichtbaren Ströme, geleitet von den Sirr, in alle Richtungen.
Die Adressaten waren in diesem Fall nicht nur Bewohner von Noruus Hag, sondern auch der benachbarten Symbiosebezirke. Die dortigen Heger wurden unterrichtet und billigten den Eingriff. Sie kündigten ihr Kommen an, was Noruu nur recht sein konnte. Je mehr fähige Falahs zusammenwaren, desto größer waren die Aussichten auf einen Erfolg.
Das tierische Leben, das zur Symbiose benötigt wurde, konnte relativ schnell an Ort und Stelle sein. Die Sassin, die sich der Fremden schon angenommen hatten, stellten sich als ein Glücksfall heraus. Es waren herren- und heimatlose Symbionten, wie es sie an den Grenzen zwischen den Hagen gab und die keinem Symbiosebezirk angehörten. Jetzt begannen sie bereitwillig, die Zweibeiner in Noruus Sinn zu beeinflussen. Ihr Wachstum mußten sie allerdings einstellen.
Zunächst wirkten die Sassin beruhigend auf diejenigen Fremden ein, die sich mit ihren schwachen Kräften gegen die Integrierung in eine Symbiose sträubten. Bald gab es keinen Widerstand mehr. Die Zweibeiner waren nun alle bewußtlos oder lagen wie in einem tiefen Schlaf. Die Falahs hoben sie vorsichtig auf und legten sie so, daß ihre längs nebeneinander gebetteten Körper einen weiten Kreis um den Mittelpunkt der Lichtung bildeten, die Köpfe zu diesem Mittelpunkt hin.
Als die ersten Symbionten eintrafen - meist winzige Tiere, vor allem unzählige Sirr -, ließen sie sich nach Noruus Angaben zuerst auf der Sassin-Schicht nieder. Sie verankerten sich darin und bildeten eine Art Netz, dessen Maschen die Kontaktorgane der Symbionten aufnehmen mußten, die aus dem Pflanzenreich kamen. Falahs waren unterwegs, um diese zu holen. Die ersten kehrten schon am ersten Morgen zurück und fügten die kleinen und großen Gewächse ein. Haarfeine Fühler tasteten sich in die Körper der Zweibeiner vor und entnahmen ihnen Stoffe. Winzige, wurzelähnliche Kanülen folgten ihnen und begannen, erste Vitalsubstanzen in die Fremden hinein abzugeben.
Eine Vergiftung der Körper war für Noruu zwar ausgeschlossen. Dennoch ließ er die Fremden von fähigen Falahs überwachen. Am dritten Tag waren die ersten Erfolge festzustellen (abgesehen von dem größten Erfolg überhaupt, daß kein Zweibeiner in der ersten Nacht starb). Die Körperfunktionen der Fremden begannen sich zu stabilisieren. Ihr Stoffwechsel sprach positiv auf die Substanzen an, die sie von außen zugeführt bekamen.
Am siebten Tag trafen die fünfzig angeforderten Helfer aus dem Hag ein. Falahs aus den Nachbarbezirken waren schon früher erschienen und gewährten Noruu jegliche Unterstützung. „Wir können ihren Verfall nur aufhalten, wer weiß, wie lange", erläuterte dieser immer wieder. „Um sie wirklich zu retten und für unsere Gemeinschaft zu gewannen, müssen wir noch viel tiefer in sie eindringen und die Funktion und den Aufbau des Organs begreifen, das nicht mehr richtig strahlt. Es ist von so unglaublichem Aufbau, daß wir es bisher nicht analysieren können. Und ebenso fremd ist uns die Art der Lebenskraft, die die Zweibeiner von ihm erhalten. Wir können dem Körper für eine gewisse Zeit von außen das Nötigste zuführen, doch wir kennen keine Quelle in unserer Gemeinschaft, die eine solche Kraft spenden könnte, wie das Organ sie liefern muß."
„Wir werden forschen", versprachen die anderen Heger, „und eines Tages die Antwort finden."
Nach weiteren Tagen erwachte Mizmohair aus seinem tranceähnlichen Zustand. Noruu hatte sein Lager schon lange in der Nähe aufgeschlagen, weil er gehofft hatte, daß Miz einmal die Augen aufschlug. Die Zweibeiner waren in keiner Weise geistig beeinflußt - wenn man von den beruhigenden Gefühlsströmen absah, die
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