1644 - Angriff der Halbvampire
das stimmt.«
»Jetzt weißt du alles.«
Jane schüttelte den Kopf. »Nein, ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Aber du kennst sie - nicht wahr? Du hast ja bereits mit zweien von ihnen Kontakt gehabt.«
»Ja. Ich habe sie gefunden.«
»Und?«
»Zwei von ihnen leben nicht mehr. Ich habe mit ihnen Folgendes gemacht und…«
Jane hob die Hand. »Nein, nein, du musst nicht unbedingt weitersprechen. Es reicht auch so. Aber wo hast du sie gefunden? Oder wo kann man sie finden?«
Justine wiegte den Kopf. »Das ist schwer zu sagen. Ich denke, dass Mallmann es geschafft hat, sie überall zu verteilen oder sogar schon loszuschicken. Deshalb müssen wir davon ausgehen, dass sie London bereits erreicht haben.«
Jane nickte. »Und wo sonst?«
»Ich habe zwei von ihnen auf einer kleinen Insel erwischt. Ich weiß allerdings nicht, ob sich dort noch mehr aufhalten und diese Insel so etwas wie eine Brutstätte für sie ist. Das müsste man noch mal nachprüfen. Ich kann ja nicht alles machen. Eines jedoch müssen wir festhalten. Und da ziehen wir auch an einem Strang. Mallmann ist noch da. Und wie er da ist. Er muss sich wieder mit der normalen Welt zufrieden geben, und da hat er bereits sein blutiges Zeichen gesetzt.«
»Gab es schon Opfer?«
»Ich habe zwei gerettet. Ob die Halbvampire auch woanders zugeschlagen haben, kann ich nicht sagen. Ich bin leider nicht allwissend. Zuzutrauen ist es ihm.«
Jane blies den Atem aus, schaute gegen ihre Knie und schüttelte den Kopf. Sie strich über ihr blondes Haar.
»Ich kann das alles noch nicht fassen.« Sie hustete gegen ihren Handrücken.
»Ich meine, Vampire erkennt man ja. Aber woran kann man die Halbvampire erkennen? Gibt es da ein Zeichen, ein besonderes Aussehen an einer bestimmten Stelle?«
Justine deutete mit dem rechten Zeigefinger auf Jane Collins.
»Genau das ist unsere Chance.«
»Wieso?«
»Man kann sie erkennen, Jane. Und zwar an ihren Augen, die einen rötlichen Schimmer aufweisen.«
»Warum ist das so?«
»Ich weiß es nicht. Ich sehe es als ein Blutzeichen an. Aber das nur am Rande. Wir werden sie finden müssen. Wir beide allein schaffen es nicht. John, Suko und…«
Jane unterbrach sie.
»Auf John musst du verzichten. Zumindest für kurze Zeit. Er hält sich noch in Südfrankreich auf. Aber ich werde ihn so schnell wie möglich informieren. Suko habe ich bereits vorgewarnt, dass etwas auf uns zukommen kann.«
»Okay. Ich denke nicht, dass in dieser Nacht noch groß etwas passieren wird. Richte dich nur auf eine Jagd ein, die sehr bald beginnen wird.«
Justine nickte Jane zu und erhob sich. Sie hatte genug gesagt, trank einen weiteren Schluck Wein aus der Flasche und verließ das Zimmer.
Jane Collins blieb allein zurück.
Es war zwar ungewöhnlich, aber sie kam sich erschöpft vor, als hätte sie einen harten Kampf hinter sich. Körperlich und seelisch war sie down, und so verstrich einiges an Zeit, bis sie sich wieder erholt hatte.
Was sie da gehört hatte, das war einfach grauenhaft.
Bei Will Mallmann musste man mit allem rechnen, nur dass er auf diese Art und Weise zuschlug, das hätte sie sich nicht träumen lassen. Das war auch nicht vorherzusehen gewesen. Jane empfand es einfach als grauenhaft. Mallmann und seine Halbvampire mussten gestoppt werden, sonst brach eine Hölle los. Eine derartige Rache hatte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können.
In Augenblicken wie diesen fühlte sie sich sehr allein. Mit Justine wollte sie nicht reden, aber sie brauchte jemanden, der ihr zuhörte. John Sinclair befand sich noch bei den Templern. Den wollte sie mitten in der Nacht nicht anrufen. Dafür gab es Suko, der am besten schon jetzt informiert werden sollte.
Sie dachte nicht mehr länger darüber nach, sondern griff zum Telefon und rief an.
Suko meldete sich sehr schnell. Es war durchaus möglich, dass er noch nicht im Bett lag.
»Du, Jane?«
»Ja, und ich entschuldige mich nicht für die Störung, denn es ist sehr wichtig.«
»Dann raus damit.«
Einige Minuten später war Suko schlauer, und Jane erlebte ihn zunächst einmal sprachlos. Als er die Worte wiedergefunden hatte, flüsterte er: »Was kommt da auf uns zu?«
»Ich weiß es nicht, Suko. Ich weiß nur, dass es schrecklich ist…«
***
Der Anruf meines Freundes und Kollegen Suko erreichte mich am frühen Morgen auf dem Flughafen von Toulouse.
Ich hatte meinen Aufenthalt bei den Templern um einen Tag verlängert.
Es tat einfach gut, in der Nähe meines
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