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1645 - Operation Draco

Titel: 1645 - Operation Draco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anzusehen, daß er Qeyonderoubos Anordnungen nur zum Teil verstand; doch in dieser Situation diskutierte er nicht, sondern er folgte der Anweisung ohne weitere Fragen.
    Der Großdenker selbst nahm seinen Lieblingsplatz an einem der hängenden Netze ein, von wo aus er bequem die ganze Zentralmulde überschauen konnte.
    Und kurz darauf traf die Analyse der Funkbotschaft ein. Es handelte sich um eine Sprache, wie man sie hin und wieder sogar aus den runden Mündern der Sriin vernommen hatte. Ein Hinweis mehr - doch den größten Schock versetzte ihm der Inhalt der Nachricht.
    Von einem „Barracudasystem" war die Rede, womit offenbar das Sheokorsystem gemeint war, weiterhin von Manipulationen an der Struktur des fünfdimensionalen Raums und einer „Toten Zone", was immer damit gemeint sein mochte. Auch der Begriff „Hyperraum-Parese" sagte Qeyonderoubo wenig, obwohl er wie die meisten seines Volkes wissenschaftlich sehr gebildet war. Und zum Schluß die unverhüllte Drohung: Die Drachenflotte ist aus der Milchstraße gekommen, um die Bedrohung zu beseitigen. Ich erwarte umgehend eine Meldung, daß eure Geräte abgeschaltet werden.
    Ansonsten greifen meine Schiffe an.
    Die Stimme des Fremden ließ seinen ungeschützten Hinterleib sich spannen und zusammenziehen, als stünde ein Angriff unmittelbar bevor. Aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, erkannte Qeyonderoubo den wahren Grund. Es waren nicht die unbekannten Begriffe, ebensowenig die Drohung des Fremden. Was ihm zu schaffen machte, war seine äußere Erscheinung. Alle Befürchtungen waren eingetroffen, die Panik im Volk der Arcoana würde ungeahnte Ausmaße annehmen.
    Denn der Fremde war ein Sriin.
    Jeder konnte es sehen; vorausgesetzt, man machte sich die Mühe, die Botschaft zu entschlüsseln und die Bilder zusammenzusetzen. „Die Schrecklichen sind wieder da", sang Xhanshurobar in einem Tonfall, der sich wie ein Fallwind in den Schluchten von Deumdashor anhörte.
    Dorthin sehnte sich Qeyonderoubo jetzt'zurück, in seine eisige Heimat, wo jede einzelne Tat in ihren Konsequenzen noch überschaubar war. Hier jedoch bewegte er sich auf unsicherem Terrain. Was immer er unternahm, es mochte richtig oder ein Fehler sein, und er hatte keine Möglichkeit, die falsche Seite von vornherein auszuschließen. „Sind es wirklich die Schrecklichen?" fragte Qeyonderoubo. „Oder..."
    „Aber wer sonst, Großdenker?"
    „Vielleicht steckt irgendein Zufall dahinter."
    „Ich denke, sie haben sich von irgendwoher Raumschiffe besorgt und kommen jetzt zurück, um uns heimzusuchen.
    Maciuunensor hindert sie daran, mit dem Unendlichen Schritt in Unseren Lebensraum einzudringen. Aber nichts kann sie hindern, dasselbe mit Raumschiffen zu tun. Deshalb waren sie so lange verschwunden! Sie haben uns nicht vergessen, beileibe nicht; sie sind nur untergetaucht, um die Arcoana um so fürchterlicher zu überraschen."
    „Das ist Unsinn, Patron!" schnitt ihm Qeyonderoubo den Faden ab, bevor sich Xhanshurobar vollends in Panik steigern konnte.
    Er ließ sich an zwei Beinpaaren aus dem Netz baumeln, holte etwas Schwung und berührte den anderen am Grabog, der einzig sexuell erregbaren Körperpartie der Arcoana. In diesem Fall jedoch wirkte die Berührung als kühlender Schock. Xhanshurobars Gesang verstummte in derselben Sekunde. „Man kann den Sriin nachsagen, was man will", sagte der Großdenker. „Aber sie haben sich nie mit Absicht böswillig verhalten. Was sie uns angetan haben, lag so sehr in ihrer Natur, wie es in der unseren liegt, ästhetische Modelle zu formulieren. Sie konnten nicht anders. Es gab eine Zeit, Patron, da auch du das erkannt hast. Erinnere dich, daß du einmal ein Fürsprecher der Schrecklichen warst."
    „Nicht mehr heute!"
    „Das ist mir gleich. Ich möchte dich nur warnen. Ziehe keine Schlüsse, bevor du alle Fakten kennst. Vielleicht sind es nicht die Sriin. Auch ick habe das im ersten Moment gedacht, aber vielleicht habe ich mich getäuscht. Sie rücken womöglich wieder ab, bevor etwas geschieht."
    Und, so fügte er in Gedanken hinzu, bevor mein Volk den Verstand verliert. „Aber höre doch den Inhalt dieser Botschaft, Großdenker!
    Klingt das, als würden sie wieder abziehen wollen?"
    „Kaum", mußte Qeyonderoubo zugeben. „Und von was für einem Gerät spricht der fremde Feldherr?
    Es gibt nichts bei uns, das eine >Tote Zonö< erzeugen könnte!
    Geschweige denn eine >Hyperraum-Parese<, was immer darunter zu verstehen ist."
    „Bist du dir so sicher,

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