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1645 - Operation Draco

Titel: 1645 - Operation Draco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kurze Zeit ihre Tätigkeit. Sie ließ die vorderen Gliedmaßen herabbaumeln, drehte sich im Netz ein wenig und sah Qeyonderoubo an. „Erinnerst du dich, daß ich dir von Kainangue erzählt habe?<< „Deinem ehemaligen Vertrauten? Ja, ich erinnere mich sehr gut. Ich gebe zu, daß ich deswegen hier bin. Könnte es sein, daß Kainangue recht behalten hat?"
    „Ich befürchte es. Er war der erste, der vor den Gefahren Maeiuunensors warnte. Er war es, der immer wieder mahnte.
    Die Tätigkeit Maeiuunensors führe irgendwo im Kosmos zu Problemen, behauptete er. Und nun sind dort draußen Fremde.
    Wir wissen nicht, ob es sich um Srün handelt oder nicht. Aber sie sprechen immer wieder von ihrem Heimatsystem, das von einer schrecklichen Katastrophe betroffen sein soll. Verstehst du mich, Qeyonderoubo? Es ist schrecklich, aber es paßt zusammen."
    Eine Weile war er völlig still. Er hörte das Summen der Geräte, spürte die kaum merkliche Vibration des Netzes und sog den metallischen Duft der Station in seine Atemöffnungen.
    Und dann sang er: „Ja. Ich verstehe, was du auszurechnen versuchst: ob die Vorwürfe der Fremden der Wahrheit entsprechen oder gelogen sind. Du hast unser Volk nicht vergessen. Mein erster Vorwurf war falsch."
    „Wir könnten der Forderung der Fremden nachkommen", gab Colounshaba zu bedenken, „Maciuunensor abschalten?" fragte Qeyonderoubo aufgewühlt. „Nein! Dag ist unmöglich, Colounshaba; und du weißt es genau! Der Schrittmacher ist der einzige Schutz, der die Arcoana von den Schrecklichen trennen kann."
    „Ich weiß das. Und ich bin froh, daß dies nicht meine Entscheidung ist. Großdenker, ich beneide dich nicht. DU wirst etwas unternehmen müssen.
    Oder willst du warten, bis die Flotte der Fremden ihr Ultimatum einlöst?"
    Allein der Gedanke daran ließ seinen Leib erzittern.
    Qeyonderoubo sträubte sich gegen die Vorstellung. Einen Moment lang sah er statt blühender Welten Aschekugeln vor sich, die ein fürchterlicher Krieg mit Tod und Verderben überzogen hatte. Und die Arcoana hatten nicht die Kraft zum Widerstand gefunden. Ihnen, die eine Existenz als reine Geistwesen anstrebten, lag jede Gewaltanwendung so fern wie die Rückkehr nach Noheyrasa. Die fremden, raumfahrenden Sriin drohten mit dem Tod; doch eine Abschaltung Maciuunensors würde ebenfalls den Tod seines Volkes bedeuten.
    Es hatte den Anschein, als bliebe ihm nur die Wahl zwischen zwei Todesarten. Dabei war er angetreten, die Arcoana in ein neues Licht zu führen. Und allmählich verstand er Affraitancar, dessen Geist zerbrochen war. „Nun, Qeyonderoubo?"
    „Ich muß zurück nach Dadusharne."
    „Aus welchem Grund? Deine Aufgabe wartet am Rand unseres Systems!"
    Ihr Gesang klang mit einemmal so verächtlich, als habe er gerade diesen Moment gewählt, um seinen Rücktritt zu verkünden. Aber dem war nicht so, beileibe nicht, Er hatte nicht die Absicht, der Gefahr zu weichen; und genau das sagte er ihr auch. Colounshaba sehwieg. Sie hatte nie gelernt, ihm wifküeh zu vertrauen. Vielleicht lag es daran, daß sie es gewesen war, die aus einem unbedeutenden Patron von Deumadashor einen Großdenker gemacht hatte.., Doch der Helfer war"um Dirigenten aufgestiegen, und es war längst zu spät, das Netz mit anderen Fäden zu verknüpfen.
    Die Schwerkraft Dadusharnes ließ ihn einen Augenblick lang zusammenzucken, so wie es immer war, wenn man von einer der leichten Außenwelten hierher zurückkehrte. Doch die Körper der Arcoana verfügten über eine Menge Widerstandskraft. Noch in derselben Sekunde straffte sich Qeyonderoubo, kroch aus dem unmittelbaren Bereich des Empfängers und suchte nach einem Funkgerät. Von hier aus rief er die Weisen ihres Volkes zu einer Konferenz zusammen.
    Es ging um jede Minute - doch fühlte er sich außerstande, die anstehende Entscheidung allein zu treffen. Die klügsten Köpfe der Arcoana wollte er zumindest hören, auch wenn die endgültige Entscheidung bei ihm lag.
    Als er aus dem Bau nach draußen kletterte, umfing ihn das Chaos. Galibour war immer noch eine Stadt im Aufruhr. So hatte es damals ausgesehen, als die drei Asteroidenstädte aus Noheyrasa am Rand des Südmeeres gelandet waren. Aber schon damals hatte sich Qeyonderoubo für die Einsamkeit auf Deumdashor entschieden, für die Eiswüste statt einer Landschaft aua Stein, für die Überschaubarkeit statt einer gestaltlosen Menge.
    Die Sriin hätten diese Szene sehen sollen. Diese unwürdige Angst... Vor was eigentlich? Vor einer

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