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1645 - Operation Draco

Titel: 1645 - Operation Draco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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garantiert niemand in den Betten lag. „Hier spricht Serena", sagte sie laut. „Ich spreche auf diesem Weg zu euch, weil es etwas zu entscheiden gibt, was uns alle angeht. Ihr kennt die Lage, so hoffe ich. Die Anführer der sogenannten Vergeltungsflotte treiben uns in eine bewaffnete Auseinandersetzung. Als Kommandantin dieses Schiffes kann ich mich damit nicht einverstanden erklären. Nicht nur, daß die Mannschaften aller 45 Schiffe in Gefahr gebracht werden; und das ist auch nicht das Entscheidende, weil jeder von uns vorher das Risiko kannte. Schwerer wiegt die Tatsache, daß im System der Fremden möglicherweise Milliarden unbeteiligter Wesen in die Auseinandersetzung hineingezogen werden. Das Schlimmste jedoch ist, daß nicht einmal der Versuch einer Verständigung unternommen wurde.
    Mein Vorschlag lautet nun folgendermaßen: Die QUEEN LIBERTY meldet sich freiwillig zu einer Mission als Parlamentär. Ich schlage vor, daß wir als einzige Einheit ins Barracudasystem einfliegen und versuchen, mit den Fremden Verhandlungen aufzunehmen, Jeder kann sich ausrechnen, daß das Risiko nicht eben klein ist. Vielleicht kommt keiner von uns mehr in die Milchstraße zurück, wenn wir es tun. Deshalb bitte ich um eure Stimmenabgabe. Der Syntron wird jedes Votum registrieren. Ich bitte um ein klares Ja oder Nein, für oder gegen meinen Vorschlag. Zehn Minuten Bedenkzeit, mehr räume ich keinem von euch ein. Bitte meldet euch über die Terminals."
    Serena lehnte sich in ihrem Sessel zurück, fühlte sich aber alles andere als entspannt. Scricor, der Klon-Terraner von Aralon, stand noch immer hinter ihr. In ihrem Rücken spürte sie seine Blicke. „Eine gute Rede, Kommandantin. Ich bin sicher, daß du die Leute auf deiner Seite hast."
    Sie hob die Augenbrauen, drehte den Sessel mit einem kurzen Schwung und sah ihm ins Gesicht. „Und du, Scricor? Wie wirst du entscheiden?"
    „Gar nicht. Ich habe noch nie an einer Abstimmung teilgenommen. Ich werde es nehmen, wie es kommt."
    Die Frau lachte so geringschätzig, wie ihr zumute war, ohne auf seine eventuellen Gefühle Rücksicht zu nehmen. „Du bist ein Mitläufer ... Du bildest dir ein, auf das Geschehen keinen Einfluß zu nehmen. Du magst es, dich selbst als Werkzeug ohne Willen zu begreifen ... Ein gutes Werkzeug, zugegeben.
    Aber Leute wie du sind es, die mit ihrer Passivität vieles zerstören."
    Der Chefwissenschaftler wandte sich brüsk ab, trat zum nächsten Terminal und sagte so laut, daß es die Kommandantin verstehen mußte: „Syntron? Hier spricht Scricor. Meine Antwort lautet nein." Und mit schnellen Schritten verschwand er aus der Zentrale, ohne Serena noch eines Blickes zu würdigen.
    Das ist besser als nichts, dachte sie. Ein Blick auf den Zeitmesser zeigte, daß die zehn Minuten fast verstrichen waren. Knapp 300 Personen hatten abgestimmt, das waren mehr als 90 Prozent. Ein gutes Ergebnis - und zwar genau das, was sie als Rückendeckung brauchte. Serena ließ eine Verbindung zur CIMARRON herstellen und zitierte Reginald Bull ans andere Ende. „Hallo, Bully. Ich hoffe, man hat dich nicht aus deiner Kabine geholt."
    „Kaum", erwiderte der rothaarige Mann wütend. „Du kannst grundsätzlich sicher sein, daß ich mich in einer solchen Lage in der Zentrale befinde. Also, was gibt es?"
    „Die QUEEN LIBERTY meldet sich freiwillig für eine Mission als Pariamentär. Wir sind bereit, allein und ohne Rückendeckung ins Barracudasystem einzufliegen. Vielleicht können wir reden, bevor geschossen wird. Sämtliche Besatzungsmitglieder, die lieber aussteigen wollen, werden mit Beibooten auf die PERSEUS verfrachtet. Hmm... Das wäre es schon. Also, was meinst du?"
    Bull überlegte ein paar Sekunden lang, doch dann sagte er: „Nein, das kommt auf keinen Fall in Frage. Ich verheize kein Schiff, für das ich die Verantwortung trage."
    „Hör zu, Bully..."
    „Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, Serena. Das war mein letztes Wort."
    Und bevor sie weiter argumentieren konnte, fand sie sich vor einem leeren Bildschirm wieder. Die Kommandantin der QUEEN LIBERTY stieß einen bösen Fluch aus. Sie fühlte sich, als wäre sie aus vollem Lauf gegen eine Wand geprallt.
    Manchmal fragte er sich, was in Serena vorging. Auf der anderen Seite hatte sie so unrecht nicht, und wenn er ehrlich war, mußte er zugeben, selbst schon an eine Mission dieser Art gedacht zu haben. Allerdings hatte ihm als Schiff die CIMARRON vorgeschwebt, nicht die QUEEN LIBERTY.
    Nein, es hatte keinen

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