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1647 - Der letzte Schlag

Titel: 1647 - Der letzte Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lehnte sich zurück und wartete auf das Signal, das ihn über den bevorstehenden Sturz durch den Metagrav-Vortex informierte.
    Statt dessen bekam er etwas ganz anderes zu hören. Der Interkom meldete sich. Verwundert trug Atlan dem Servo auf, auf Empfang zu gehen. Ein Videofeld entstand. Das Bild einer jungen, ungemein hübschen Frau war zu sehen. „Heh, bist du der, den sie Häuptling Silberhaar nennen?" fragte die Hübsche.
    Der Arkonide meisterte seine Überraschung in weniger als einer Zehntelsekunde. „Das und noch ein paar andere Dinge", gab er zurück. „Du bist eine Ennox, nicht wahr? Wie heißt du?"
    „Astrid."
    „Und woher kommst du?"
    „Sag mir, wie ich dein Quartier finde, und ich sag's dir."
    „Du hast die ATLANTIS mitten im interstellaren Raum gefunden, und jetzt soll ich dir sagen, wo es zu meiner Unterkunft geht?" spottete Atlan. „Das verstehst du nicht, Weißhaupt", belehrte ihn Astrid. „Ich will's einfach von dir selbst wissen. Und ich gehe auch mal ganz gern."
    Astrid beschrieb den Raum, in dem sie sich aufhielt. Atlan identifizierte ihn als ein automatisches Meßlabor, das auf einem der Decks unterhalb der Kommandozentrale lag. Er nannte Astrid die Kennung des Pneumolifts, den sie benützen mußte. Er hätte sie auch vom Syntron leiten lassen können.
    Aber wenn sie es umständlich wollte, konnte sie es haben. Die Ennox fand sich ohne Mühe zurecht. Kaum zwei Minuten später summte der Türmelder. Atlan ließ die Tür öffnen.
    Astrid wirkte noch jünger als im Video. Falls es überhaupt zulässig war, den Lebensablauf der Ennox mit dem eines Humanoiden zu vergleichen, hätte Atlan behauptet, sie könne nicht älter als 20 Jahre sein. Sie war adrett gekleidet. Auf dem Rücken trug sie ein kleines, rucksackähnliches Paket.
    Die Tür hatte sich inzwischen geschlossen. „Ich grüße dich", sagte der Arkonide. „Ich habe schon lange keine so hübsche Botin mehr empfangen."
    „Laß den Schmus, Alter", wurde er zurechtgewiesen. „Wer sagt dir, daß ich eine Botin bin? Ich bin hier, um mich umzusehen und etwas herauszufinden."
    „Woher kommst du?" wiederholte Atlan seine Frage von vorhin. „Aus der Galaxis der Arcoana", antwortete Astrid. „NGC fünfundsechzignulldrei."
    Diesmal klappte es mit Atlans Unerschütterlichkeit nicht so ganz. „Fünfundsechzig ... nulldrei?" wiederholte er staunend. „Du hast richtig gehört, Kristallpapst."
    „Wie stehen die Dinge dort?" fragte Atlan eifrig. „Hat die Drachenflotte Erfolg gehabt?"
    „Das soll ich eben hier herausfinden", antwortete Astrid. „Habt ihr schon was davon gemerkt, daß die Tote Zone angefangen hat zu wackeln?"
    Der Interkom schaltete sich selbsttätig ein. „Metagrav-Vortex in 20 Sekunden."
    „Da hörst du's", sagte der Arkonide. „Wir gehen zum überlichtschnellen Flug über. Die Tote Zone existiert nicht mehr."
    „Phantastisch!" freute sich Astrid. „Das ist alles, was ich hören wollte. Ich danke dir, Rotauge. Und jetzt..."
    „Nicht so schnell!" warnte Atlan. „Du kannst den Kurzen Weg nicht gehen, solange die ATLANTIS sich im Hyperraum befindet."
    „Auch wieder wahr", seufzte Astrid und warf einen Blick aufs Chronometer. „Wie lange, bis wir wieder auftauchen?"
    „Nicht allzu lange", antwortete Atlan ausweichend. „In der Zwischenzeit würde ich gerne hören, wie es in NGC 6503 aussieht. Wer sind die Arcoana?"
    „Die Tees."
    „Und die Tees sind - wer?"
    „Erinnerst du dich an die Expedition, die unser Held und Anführer, der Feuerwehrhauptmann, im vorletzten Jahr unternahm?"
    „Nach NGC 1400?"
    „Und ein paar anderen Orten, ja. Aus 1400 brachte er Artefakte mit, die nach seiner Meinung von einer untergegangenen Zivilisation zurückgelassen worden waren. Das Schicksal der Untergegangenen interessierte ihn ganz enorm, wie du dich wohl auch erinnerst. Er widmete sich der Untersuchung der Artefakte und gelangte zu der Erkenntnis, daß es sich bei dem verschwundenen Volk um eine Spezies von Spinnenähnlichen gehandelt haben muß."
    „Arachnoiden - ja, natürlich!" rief Atlan. „Nun, das eben sind die Tees."
    „Warum nennt ihr sie so?"
    „Das geht dich einen Dreck an."
    „Hör zu", protestierte der Arkonide, „für ein Mädchen, das fast noch ein Kind ist, redest du ziemlich unverschämt."
    „Brauchst mich ja nicht zu fragen, Weißkopf", bemerkte Astrid schnippisch. „Dann hörst du auch nichts Unverschämtes.
    Außerdem: Wer sagt, wie alt ich bin?"
    Atlan erkannte die Notwendigkeit wieder einzulenken.

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