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1647 - Der letzte Schlag

Titel: 1647 - Der letzte Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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könnte vielleicht ein paar brauchbare Überlegungen zu deiner Theorie beitragen.
    Aber jetzt..." Er machte eine Geste der Ungewißheit. „Man hört nirgendwo mehr etwas anderes als die Neuigkeit, daß eine junge Wissenschaftlerin eine Methode entwickelt hat, mit der man Flackereffekte der Hyperraum-Parese vom endgültigen Erlöschen der 5-D-Trägheit unterscheiden kann."
    „Deswegen kannst du dir meine Aufzeichnungen trotzdem ansehen", meinte Nadu. Sie war bester Laune. „Wer weiß, vielleicht lernst du daraus etwas", fügte sie schnippisch hinzu.
    Tupar lachte. Sie führte ihn in die Kammer. „Das ist mein Denkkasten", sagte sie. „Hübsch hast du dich hier eingerichtet", lobte er. „An der Konsole dort arbeite ich", sagte Nadu. „Ich habe eine Datei angelegt, in der du alles findest, was ich mir zu meiner Theorie überlegt habe. Die Datei heißt SSA - für Spektralspuranalyse. Mach's dir bequem und wühle in den Daten, soviel und so lange du Lust hast."
    Er bedankte sich. Er schien zu bedauern, daß Nadu ihn hier allein lassen wollte, sagte aber nichts. Nadu kehrte in ihre Wohnung zurück. Sie sichtete die Nachrichten, die inzwischen für sie eingegangen waren. Diejenige, auf die sie wartete, die offizielle Reaktion des Planetaren Rates der Wissenschaften, war noch nicht darunter.
    Nach anderthalb Stunden kehrte Tupar Huaynac aus dem Denkkasten zurück. „Ich gratuliere dir", sagte er feierlich. „Das ist brillante Gedankenarbeit, die hier geleistet wurde. Ich bin überzeugt, daß der Planetare Rat dich auszeichnen wird."
    „Danke", antwortete Nadu bescheiden. „Ich bin froh, daß ich etwas zur Klärung der Zusammenhänge habe beitragen können."
    Er zögerte noch, als wartete er darauf, daß sie ihm noch etwas zu sagen hätte. Als Nadu schwieg, verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg.
    Der Verband entfernte sich zunächst mit geringer Beschleunigung aus dem weitläufigen Arkon-System. Im interstellaren Raum jenseits der äußersten Planetenbahn wurden die Beschleunigungswerte hochgeschaltet. Der Flug nach Ariga würde nur von kurzer Dauer sein. Die Entfernung bis dorthin betrug 43 Lichtjahre. Raumschiffe wie die ATLANTIS bewältigten eine solche Distanz, nachdem sie erst einmal in den Hyperraum eingetreten waren, in weniger als einer Minute.
    Atlan hatte sich in seine Privatunterkunft zurückgezogen, die in unmittelbarer Nähe der Kommandozentrale lag. Während die 26 Raumschiffe sich mit stetig zunehmender Beschleunigung dem Zeitpunkt näherten, an dem der Metagrav-Vortex aufgebaut werden würde, bereitete er sich in Gedanken auf seine Ankunft über Ariga vor. Die Vorstellung, daß er noch in dieser Stunde Theta gegenüberstehen werde, erfüllte ihn mit Unruhe. Er hatte Theta seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Die Trennung war ihm schwergefallen - schwerer, als er erwartet hatte. Er hatte sich eingestehen müssen, daß seine Bindung an die Arkonidin nicht weniger intensiv war als seinerzeit an Iruna von Bass-Thet. Von neuem war ihm klargeworden, daß solche Beziehungen sich für ihn eigentlich hätten von selbst verbieten sollen. Er konnte keine Liaison mit einer Frau eingehen, die dem normalen Alterungsprozeß unterworfen war. Er konnte Theta das Leid nicht zumuten, das unweigerlich entstand, wenn sie sich selbst altern sah, während er an ihrer Seite stets jung blieb.
    Das war die Sprache der Logik, die das Herz, war es erst einmal in Aufregung geraten, nicht mehr hörte. Atlan wußte, daß er zu weit gegangen war. Seine Beziehung zu Theta von Ariga war längst nicht mehr das, was man salopp und oft unschön eine Liebschaft nannte. Sie ging wesentlich tiefer. Der Zeitpunkt, zu dem Theta und er sich noch schmerzlos hätten voneinander lösen können, war längst vorbei.
    Wie sollte er Theta begegnen? Was sollte er tun?
    Er überwand das Dilemma auf eine Art, die nicht seinem Charakter entsprach. Er traf eine Entscheidung, die niemand dem stets unerschrockenen, allen Widrigkeiten furchtlos ins Auge blickenden Arkoniden zugetraut hätte. Er sprach zu sich selbst: „Wozu soll ich mir jetzt schon den Kopf darüber zerbrechen?
    Morgen ist auch noch ein Tag."
    Er machte es sich bequem. In ein paar Minuten würde die ATLANTIS zusammen mit den 25 Begleiteinheiten etwa acht Lichtminuten von der Sonne Wartok entfernt aus dem Hyperraum auftauchen - an einem fiktiven Punkt, der mit Wartok durch eine gedachte Linie verbunden werden konnte, die senkrecht auf der Ebene der Planetenbahnen stand. Atlan

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