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1647 - Der letzte Schlag

Titel: 1647 - Der letzte Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Türsummer ertönte. „Servo, öffnen!" rief er.
    Die Tür glitt auf. Da stand sie: Theta von Ariga. Sie lächelte ihn an. In ihren Augen war ein Glanz, der ihm den Atem verschlug.
    Schließlich fiel die Starre von ihm ab. Atlan breitete die Arme aus und eilte auf Theta zu. Sie kam ihm entgegen. Die Umarmung, mit der sie sich begrüßten, würde er so schnell nicht vergessen. Diese eine Minute lang war das gesamte Universum ringsum versunken. Es gab nur noch sie: Theta und ihn.
    Im Hintergrund hatte Astrid sich aus ihrem Sessel erhoben. Sie betrachtete die ebenso eigenartige wie eindeutige Szene. Ein Ausdruck der Mißbilligung erschien auf ihrem hübschen Gesicht. „So was", murmelte sie. „Mir - am besten nix wie weg."
    Es machte „blaff!", und die Ennox war verschwunden. „Es tut gut... du glaubst gar nicht... ich meine ..."
    Sie tupfte ihm mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze und spottete: „Du bringst ja die Worte kaum raus! Still also! Komm mit, der Transmitter wartet schon."
    Wie im Traum folgte er ihr zum nahe gelegenen Transmitterraum. Den kurzen Entzerrungsschmerz nahm er kaum wahr. Er war ein wenig wacklig auf den Beinen, als er aus dem Empfänger trat. „Was ist los?" lachte Theta. „Bist du in dem einen Jahr so alt geworden, daß du dich nicht mehr auf den Füßen halten kannst?"
    Er lachte mit. Allmählich gewann er seine Fassung wieder. „Der Anblick einer schönen Frau hat mich noch immer aus der Balance gebracht", antwortete er. „Wo sind wir hier?"
    „In Tanshim, der einzigen Stadt von Ariga. Moderner Raumhafen ganz in der Nähe, erinnerst du dich?"
    „Du bist umgezogen?"
    „Ja, du wirst lachen, aber seit wir von der Bedrohung durch die Überreste der Blauen Legion wissen, gelte ich hier als so etwas wie eine Expertin für militärische Fragen. Ariga ist eine friedliche, dünnbesiedelte Welt. Die Ariganer können nicht verstehen, was die Legionäre überhaupt von ihnen wollen könnten. Sie sind absolut hilflos, sobald es um Dinge geht, die mit Angriff, Krieg und Verteidigung zu tun haben. Sie baten mich, ihnen bei der Vorbereitung der Abwehr behilflich zu sein. Natürlich tat ich ihnen den Gefallen. Für den Fall, daß sich die Tote Zone überhaupt wieder von uns verabschiedete, war ich in Tanshim wenigstens gleich im Zentrum der Kommunikation." Sie lachte noch einmal. „Weißt du, wie sie mich hier nennen? Ich muß sie wirklich sehr beeindruckt haben. Sie sagen >General< zu mir."
    Die Transmitteranlage befand sich in einem kahlen, fensterlosen Raum. Im Hintergrund gab es Zugänge zu mehreren Aufzugschächten.
    Theta rief einen der Lifts herbei. Die kleine Kabine stieg im Eiltempo in die Höhe. Als sich am Ende der Fahrt die Schachttür öffnete, blickte Atlan in ein weitläufiges Zimmer, dessen Stirn- und rechte Seitenwand aus großen Glassitplatten bestanden. Der Blick ging weit hinaus über die Gebäudegruppen der Stadt Tanshim, bis hin zu den Hügeln, die die einzige geschlossene Siedlung des Planeten Ariga in weitem Kreis umgürteten.
    Der Raum war gemütlich eingerichtet. Türen und Durchgänge führten in andere Räumlichkeiten dieser recht großzügig angelegten Wohnung.
    Atlan trat an eines der beiden Fenster und schätzte, daß er sich etwa achtzig Meter über dem Straßenniveau befand. Das Apartment lag im obersten Stock des Gebäudes. „Schön wohnst du hier", sagte er. „Wie nennen die Terraner so etwas?" fragte sie. „Penthouse?
    Schon bevor die Tote Zone zusammenbrach, war mir klar, daß du bald nach Ariga kommen würdest. Also nahm ich eine Wohnung, die groß genug für uns beide ist."
    „Lange werden wir uns hier nicht aufhalten können", meinte er.
    Kaum daß die Worte heraus waren, schalt er sich einen Dummkopf. Über Thetas fröhliche Miene fiel ein Schatten. „Dann wollen wir wenigstens für die kurze Zeit das Beste daraus machen", sagte sie.
    Sie drehte sich um und verschwand durch einen der seitlichen Durchgänge. Kurze Zeit später kehrte sie mit einem Tablett und zwei Kristallbechern zurück. In den Bechern leuchtete goldener Wein.
    Theta setzte das Tablett auf einen kleinen Tisch und forderte ihren Gast auf: „Greif zu. Auf unser Wiedersehen wollen wir einen guten Schluck trinken."
    Die Unterhaltung kam nur zögernd in Gang.
    Jeder bemühte sich, über möglichst Belangloses zu sprechen. „Die Fernortung hat nichts Neues ermittelt?" erkundigte sich Atlan.
    Sie lächelte. „In den zwei Stunden, seit wir das letztemal miteinander sprachen,

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