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1648 - Geister der Vergangenheit

1648 - Geister der Vergangenheit

Titel: 1648 - Geister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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helfen, einen Mörder zu finden.«
    »Das vielleicht auch. Aber mir geht es um etwas anderes. Diese Toten deuten darauf hin, dass sie Mitglieder eines Geheimbundes waren. Ich würde sie sogar als Satanisten bezeichnen, denn auf dem Rücken ihrer Kutten waren Teufelsfratzen zu sehen. Das ist schon ungewöhnlich, würde ich sagen, und ein Fall für dich.«
    Nun ja, ich hatte nicht lange gezögert und von Sir James auch die Einwilligung erhalten, dass Suko mit mir in die Stadt an der Seine flog.
    Und wenn ich jetzt aus dem Fenster schaute, sah ich das Häusermeer schräg unter mir liegen. Bei klarer Sicht und einem strahlend blauen Himmel ragte die Spitze des Eiffelturm wie ein stählernes Mahnmal in die Höhe, als wollte sie selbst aus der Luft noch Touristen anlocken.
    Suko hatte mich gebeten, ihn zu wecken, wenn die Zeit reif war. Das tat ich jetzt und stieß ihn an.
    Er schüttelte den Kopf und fragte: »Sind wir da?«
    »Nicht ganz.«
    Suko gähnte und warf mir von der Seite her einen schrägen Blick zu. »Alles klar bei dir?«
    »Bei mir schon.«
    Er nickte, drehte sich nach links und schaute an mir vorbei aus dem Fenster. »Mit dem Wetter scheinen wir ja Glück zu haben. Herbstsonne über Paris. Alles ist besser als Nebel.«
    Etwas Dunst hatten wir in London gehabt. Aber das war uns ja bekannt. Ein Londoner Herbst ohne Nebel, das passte einfach nicht. Der Nebel gehörte einfach dazu.
    Beide wussten wir, dass es um eine Reihe von Morden ging. Nur war uns unbekannt, wie wir in diese Sache hineinpassten und was den Kommissar genau dazu veranlasst hatte, uns Bescheid zu geben.
    Wir setzten auf. Der Flieger ruckelte etwas durch, dann rollte er allmählich aus.
    Die Maschine war fast voll. Es begann das übliche Procedere. Der Pilot bedankte sich bei den Passagieren, dass sie bei der Fluglinie gebucht hatten, und wünschte uns eine angenehme Zeit in Paris.
    Wer hier Urlaub machte, würde die Tage bestimmt gut verbringen. Für uns gab es das nicht. Wir würden uns mit einem schrecklichen Fall herumschlagen müssen.
    Unsere Waffen, die wir beim Piloten abgegeben hatten, erhielten wir wieder zurück.
    Wir würden mit ihnen durch keine Kontrolle gehen müssen, dafür hatte Voltaire gesorgt, der uns empfing, noch bevor wir das Gepäckband erreicht hatten. Man wurde zwar nicht mehr kontrolliert, aber es gab Stichproben, da war es besser, wenn wir den Kommissar an unserer Seite hatten.
    Voltaire war ein Mann, der sich meinen Fällen gegenüber zuerst als sehr skeptisch erwiesen hatte, später eines Besseren belehrt worden war und nun voll auf unserer Linie lag.
    Er lachte laut, als wir uns begrüßten. Um seine braunen Augen herum erschienen zahlreiche Falten, die Härchen des Oberlippenbarts zitterten. Er wirkte irgendwie wie ein Freak mit seinem lässigen Schnitt, bei dem die Haare recht weit in den Nacken wuchsen. Dazu passte auch die lässige Kleidung. Den kurzen Mantel aus dunkelgrünem Leder hatte er über einen hellbraunen Cordanzug gestreift, unter dessen Jackett er ein Strickhemd trug. Es hatte die gleiche Farbe wie der Mantel.
    »Ich bin froh, dass ihr hier seid.«
    Das war seinem Gesicht anzusehen, und ich schlug ihm auf die Schulter.
    »Keine Sorge, wenn du rufst, sind wir da.«
    »Oh, ich fühle mich geehrt.«
    »So schlimm ist es nicht.«
    »Trinken wir noch einen Kaffee?«
    Normalerweise hatte ich nichts dagegen einzuwenden, aber das konnten wir auch später noch tun.
    Ich sagte es ihm und fügte hinzu, dass es besser wäre, wenn wir uns mal den Tatort aus der Nähe anschauten.
    »Dagegen habe ich nichts.«
    Ich nahm meine Reisetasche hoch. Auch Suko hob seine an. Beide nickten wir und folgten unserem Kollegen in einen Bereich, der für die normalen Passagiere nicht zugänglich war.
    Voltaire gab uns einige Informationen. Die Hände hatte er dabei in den Taschen seines Mantels vergraben.
    »Zehn Tote. Der Killer hat ganze Arbeit geleistet. Aber er hat auch eine junge Frau gerettet.«
    Suko, der auch ein paar Brocken Französisch sprach, fragte: »Hat es denn vielleicht eine Zeugenaussage gegeben?«
    »Nein, da hat sich nichts verändert. Die Gerettete hat nichts gesehen, was uns hätte weiterhelfen können. Sie befand sich in einem Ausnahmezustand. Ihr ist zwar körperlich nichts passiert, seelisch aber war sie fertig. Sie hatte sich schon mit ihrem Tod abgefunden, und es hätte ihr nicht mal viel ausgemacht, denn diese verdammte Bande hat sie unter Drogen gesetzt.«
    »Klar, das ändert vieles«, murmelte

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