Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1648 - Geister der Vergangenheit

1648 - Geister der Vergangenheit

Titel: 1648 - Geister der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
vielleicht nicht so, aber ich habe das Gefühl, als würde ich in die Hölle steigen.«
    »Auch wir sind nicht so abgebrüht«, meinte Suko.
    »Okay, dann lasst uns gehen.«
    Die Treppe war steil. Hohe und kleine Trittflächen, die uns in eine tiefe Finsternis brachten.
    »Gibt es denn hier kein Licht?«, murmelte ich.
    »Moment.« Voltaire hatte den Schalter gefunden und betätigte ihn. Von einer großen Helligkeit konnte man beim besten Willen nicht sprechen. Es gab nur einen trüben Schein, der auf die Stufen fiel und ihnen dabei einen schwachen Glanz verlieh.
    Wir gingen dieser düsteren Hölle entgegen und merkten, dass die Luft immer schlechter wurde. Ich glaubte, das Blut der ermordeten Menschen zu riechen, aber das war wohl nur eine Einbildung. Noch immer beschäftigte ich mich mit diesem grauenvollen Verbrechen, dessen Ort wir gleich betreten würden.
    Hier gab es nichts, was einen Menschen erfreuen konnte. Keine Wärme, keine Farbe, nur dieses dunkle Grau, das trübsinnig machen konnte.
    Ich nahm den Geruch der Wände wahr. Sie waren beschmiert. Das alte Gestein atmete die Feuchtigkeit aus, die sich beklemmend auf unsere Zungen legte.
    Voltaire erwartete uns am Ende der Treppe vor einer Tür stehend.
    »Ja, hier ist es dann passiert.«
    Er zog eine Tür auf, ging vor, und dann betraten auch wir den Ort des grausamen Geschehens.
    Es war ein Keller. Ein sehr großer Keller sogar. Aber es war auch ein Treff-. punkt der Satanisten, und darauf deutete eigentlich nur ein Hinweis hin.
    Da der Kommissar auch hier die Beleuchtung eingeschaltet hatte, streifte das Licht einen polierten Steinaltar, der oben wie eine dunkle Spiegelfläche aussah.
    Voltaire bewegte sich mit zügigen Schritten auf den Altar zu. Er blieb davor stehen, drehte uns sein Gesicht zu und sagte mit leicht belegter Stimme: »Hier ist es passiert. Hier hat das Opfer gelegen, das im letzten Moment gerettet wurde. Carla Ribeau.«
    Suko und ich traten langsam näher. Ich blickte dabei auf den Boden. Wäre es heller gewesen, hätte ich bestimmt die Blutreste gesehen, die inzwischen eingetrocknet waren. So aber kam mir der Boden irgendwie nur fleckig vor.
    Wir blieben am Altar stehen. Kalter Stein. Eine Platte und vier Stühle.
    Perfekt für ein Opfer und auch lang genug, dass es darauf Platz hatte.
    Suko schaute in die Höhe und konzentrierte sich dabei auf etwas, das ihm aufgefallen war. Dann hob er den Arm und wies gegen die Decke.
    »Da ist doch etwas, das nicht hierher gehört. Oder irre ich mich da?«
    »Nein, du irrst dich nicht.«
    Suko sah den Kollegen an, der jetzt ebenfalls in die Höhe wies.
    »Von dort oben ist ein Schwert langsam nach unten gesunken. Die Spitze war genau auf die Brust des Opfers gerichtet, es konnte zuschauen, wie das Mordinstrument immer näher kam, und weil es festgeschnallt gewesen ist, gab es keine Chance zur Flucht. Eine wahrhaft teuflische Methode, die sich auch ein Edgar Allen Poe hätte in seinen Geschichten ausdenken können.«
    Da mussten wir dem Kollegen zustimmen. Ich hielt mich mit irgendwelchen Bemerkungen zurück und wollte auch nicht länger neben dem Altar bleiben.
    Ich war bestimmt nicht der Einzige, der beim Betreten des Kellers die andere Atmosphäre bemerkt hatte. Sie zu beschreiben war nicht einfach, aber man konnte schon behaupten, dass es hier nach Tod und Vergänglichkeit roch und möglicherweise auch nach Blut, das sich in den Wänden und auf dem Boden festgesetzt hatte, wobei ich die Altarplatte nicht ausnahm.
    Etwas war hier anders.
    Ich konnte nicht genau sagen, was mich störte, aber es gab schon etwas, was diesen Keller von anderen unterschied. Auch wenn äußerlich nichts zu sehen war, aber zwischen diesen Wänden hing etwas fest, was mir ganz und gar nicht gefiel.
    Was war es?
    Lauerte hier eine andere Macht? Existierten hier böse Strömungen, die nicht von dieser Welt waren?
    Das Licht war da, aber es gab nichts preis, und so war dieses andere auch nur im Unterbewusstsein vorhanden.
    Ich ging mit langsamen Schritten auf und ab. Dabei suchte ich nach einer Stelle, wo sich die fremde Atmosphäre besonders verdichtet hatte. Es war durchaus möglich, dass es so etwas gab.
    Ich fröstelte. Es lag nicht nur an der Außentemperatur, sondern auch an mir selbst. Im Innern war es mir kalt geworden, denn ich glaubte daran, dass wir uns nicht mehr nur zu dritt in diesem Keller aufhielten.
    Ich hörte Voltaire, der mit Suko sprach.
    »Wir haben das Schwert mitgenommen, um es zu untersuchen. Kann

Weitere Kostenlose Bücher