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165 - Olivaros Tod

165 - Olivaros Tod

Titel: 165 - Olivaros Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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mich immer noch an. Ich sah das Entsetzen in seinem Gesicht. Mit einem gellenden Schrei wirbelte er herum und rannte davon. Er stieß in der Tür mit zwei Männern zusammen und hastete ohne ein Wort der Entschuldigung weiter.
    Ein Zischen ertönte. Ich drehte mich um - und sah eine giftige Jacaranda aus dem Waschbecken emporzüngeln. Jetzt starrten mich mehrere Schweineköpfe aus dem Spiegel an. Er war wie ein Fenster. Hinter den Monstren erblickte ich undeutlich einen Dschungelhintergrund, üppig wucherndes Grün und tropische Pflanzen.
    Trommeln dröhnten dumpf. Ich hatte den Eindruck, daß Feuerschein loderte. Doch mir blieb keine Zeit, lange Studien zu betreiben. Die Jacaranda war eine tödliche Giftschlange. Sie zischte wieder. Sie würde gleich zustoßen.
    Entweder vor ihr oder vor dem Anblick im Spiegel war der Mestize geflohen. Die beiden Männer, die er angerempelt hatte, waren weniger schreckhaft. Es handelte sich um zwei kräftig gebaute Neger. Sie standen abwartend da.
    Die Jacaranda züngelte. Ich stand in ihrer Reichweite. Eine zustoßende Schlange war ungleich schneller als ein zurückspringender Mensch.
    Ich mußte den Sekundenbruchteil erwischen, in dem die Jacaranda zustieß. Wenn ich zu schnell zupackte, würde sie mich in die Hand beißen, und das war tödlich.
    Und da, der Schlangenkopf zuckte vor, schnell wie ein Pfeil von der Sehne flog. Ich griff zu. Ich faßte die Jacaranda am Hals und drückte mit aller Kraft. Der Schlangenkörper peitschte umher. Gifttropfen sprühten aus den Zähnen. Ich schmetterte den Schlangenkopf gegen die gekachelte Wand.
    Ich warf die zerschmetterte Schlange in den Papierkorb, wo sie konvulsivisch weiterzuckte. Die Schweineköpfe im Spiegel waren verschwunden. Ich sah wieder mein Spiegelbild, zog die Gnostische Gemme, die ich immer als Amulett um den Hals trug, unterm Hemd hervor und berührte den Spiegel damit.
    Es knallte und zischte. Der Spiegel verfärbte sich dunkel. Und in dem dunklen Spiegel sah ich, hell abgebildet, meine Gestalt mit einem Totenkopf als Schädel. Der Totenkopf grinste mich an und verschmolz allmählich mit dem dunklen Hintergrund.
    Ich drehte mich um, um den ungastlichen Ort zu verlassen. Die Jacaranda war äußerst real gewesen, sie zuckte immer noch. Das war keine harmlose Gauklervision, die alte Jungfern erschreckte.
    Die beiden Schwarzen blockierten mir den Weg.
    „Senhor Hunter?" fragte der Größere, ein Brocken von gut zwei Zentnern.
    „Woher kennen Sie mich?" fragte ich mißtrauisch in Portugiesisch, der Landessprache.
    Er grinste breit.
    „Ein guter Freund schickt uns, wir sollen Sie zu ihm bringen. Wir wollten Ihnen gerade zu Hilfe springen. Aber es war nicht mehr nötig."
    Er streckte mir die Hand zur Begrüßung entgegen. Als ich sie ergriff, packte der Schwarze zu wie eine Stahlklammer. Er riß mich gegen sich und schlug mir die linke Faust in den Leib. Ich knickte zusammen. Der Kumpan des Schlägers holte weit aus, um mich mit einem Handkantenschlag endgültig zu Boden zu schicken.
    Mit Magie hatte man es nicht geschafft. Jetzt wollte man mich mit höchst irdischen Mitteln erledigen.

    Der Slum von Boca do Mato lag an den Hängen des Hügels Serro dos Pretos Forros. Elende Wellblechhütten standen hier. Andere waren aus Abfällen noch schlechter zusammengezimmert. Es gab keine Wasserleitung und kein elektrisches Licht. Die Säuglingssterblichkeit war hoch, die Möglichkeiten für die Bewohner des Slums, ihn zu verlassen und in bessere Verhältnisse aufzusteigen, äußerst gering.
    In diesem Slum hatte Viviana die größte Hütte. Auf die Pfosten des Wellblechbaus waren die Knochenschädel von zwei Ziegenböcken, einem Hahn und einem Täuberich aufgesteckt. Blutige Federn hafteten noch unter den Vogelköpfen. Vivianas Hütte hatte einen angebauten Stall, in dem Schweine grunzten. Es gab sogar einen kleinen Kräutergarten.
    Die Hütte wies zwei große Räume auf. Im vorderen saßen Astaroth und Viviana bei ihrer Beschwörung. Die Macumba-Hexe hatte sich an den Gott Bara gewandet, als Medium, das ihr dazu diente, ihre Kräfte einzusetzen.
    Viviana hatte geröstete Maiskörner und einen toten schwarzen Hahn auf ein rotes Tuch gelegt. Kräuter verbrannten in einem Räucherbecken und ergaben einen stechenden Dunst. Ein halbblinder Handspiegel lag vor Viviana. Sie murmelte ihre Beschwörungen in der verdunkelten, nur vom goldenen Schein des Herdfeuers erhellten Hütte.
    Astaroth zeichnete magische Linien in die Luft. Er hielt eine

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