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1651 - Am Rand der Großen Leere

Titel: 1651 - Am Rand der Großen Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pyramide ist nichts als eine Hülle, in der sich nach meiner Schätzung einige zehntausend Gefäße befinden", konstatierte Senta Gorgus, als sie sich danach auf den Rückweg machten. „Es gibt mehrere Schächte, die von der Basis bis zur Spitze der Pyramide reichen. Sie verbinden alle Decks miteinander. Anzeichen von Leben sind nicht vorhanden."
    Vier der Männer nahmen jeweils unterschiedlich geformte Behälter aus den Halterungen und schwebten damit durch das Loch in der Pyramidenwand hinaus in den Energietunnel. Senta Gorgus wartete, bis alle bei ihr waren, dann gab sie das Zeichen zur Rückkehr zur GEVONIA
     
    5.
     
    Rhodan blickte auf die vier Behälter, die - von projizierten Energiefeldern umhüllt - vor ihm auf dem Tisch standen. „Wir werden sie später untersuchen", bestimmte er und wandte sich an Senta Gorgus, die ihm gegenüber am Tisch saß und an einem Saft nippte. „Zuvor brechen wir zur zweiten Pyramide auf. Ich gebe dir noch eine Chance."
    „Eine Chance?" Sie schien nicht zu wissen, was er damit ausdrücken wollte. „Ich schätze es überhaupt nicht, wenn solche Funde wie die Pyramide mit barbarischen Mitteln aufgebrochen werden", sagte er kalt. „Und von einer Einsatzleiterin erwarte ich, daß sie nicht nur mit der gebotenen Behutsamkeit vorgeht, damit unersetzliches Material nicht unnötig zerstört wird, sondern daß sie solchen Funden gegenüber auch den erforderlichen Respekt aufbringt."
    „Natürlich", antwortete sie betroffen. „Ich weiß, was du meinst."
    „Diese Pyramiden sind Hinterlassenschaften einer fremdartigen Kultur", sagte Rhodan mit zunehmender Schärfe in seiner Stimme, „und es spielt überhaupt keine Rolle, auf welchem Entwicklungsstand sich diese Kultur befunden hat. Wichtig ist allein, daß wir dieser Kultur mit der Achtung begegnen, die jede Kultur verdient. Wenn du nicht in der Lage bist, solche Selbstverständlichkeiten zu beachten, dann kannst du in Zukunft auf Einsätze außerhalb der BASIS verzichten."
    In dem hageren Gesicht der jungen Frau regte sich kein Muskel. Ihre Miene schien wie aus hartem Holz geschnitzt. Senta Gorgus blickte ein paar Sekunden lang ins Leere, dann erhob sie sich und blieb Rhodan gegenüber am Tisch stehen. „Ich bin über das Ziel hinausgeschossen", entgegnete sie. „Du hast recht. Ich danke dir, daß du mir diesen Verweis unter vier Augen erteilt hast."
    „Okay", sagte Rhodan. „Und wenn du Dampf ablassen willst, prügele dich meinetwegen mit einem Ertruser. Beim Einsatz jedenfalls verlange ich absolute Disziplin."
    „Ich danke dir für diese zweite Chance."
    „Schon gut. Die GEVONIA ist auf dem Weg zur zweiten Pyramide. Wir werden bald dasein.
    So weit ist es ja nicht. In ein paar Minuten sehen wir uns am Energietunnel."
    Senta Gorgus eilte hinaus. Rhodan wußte, daß sie innerlich gegen den Verweis rebellierte. Er war jedoch nicht darum herumgekommen, ihr die Rüge zu erteilen. Disziplinlosigkeiten im Einsatz konnten lebensgefährlich für die anderen Teilnehmer der Gruppe werden.
    Er hatte darauf verzichtet, der Kommandantin zu sagen, daß sie mit den Energieschüssen auch eine vernichtende Explosion hätte auslösen können. Rhodan wußte, daß sie früher oder später selbst darauf kommen würde. „Seltsam", sagte er wenig später zu Henna Zarphis, als er mit ihr zum Hangar ging. „Die Syntronik hat mir eine ganz andere Auskunft von Senta Gorgus gegeben. Sie hat das Bild einer harten und kompromißlosen Frau gezeichnet, der Disziplin über alles geht, doch Senta verhält sich ganz und gar nicht so."
    „Du meinst, irgend etwas stimmt nicht mit ihr?" fragte die Akonin. „Ich weiß nicht. Ich werde sie beobachten. Wir sind in einem uns völlig unbekannten Bereich des Kosmos. Hier passieren möglicherweise Dinge, von denen wir uns bis jetzt noch nichts haben träumen lassen."
    Senta Gorgus und die Männer der Einsatzgruppe warteten bereits vor der Schleuse. „Wo ist Eneaphus?" fragte Rhodan. „Er fühlt sich nicht wohl", antwortete die Kommandantin der GEVONIA. „Er möchte an diesem zweiten Einsatz nicht teilnehmen, zumal wir nicht viel Zeit haben. Die nächste Plusphase rückt näher."
    „Richtig", stimmte Rhodan zu. „Deshalb wollen wir uns beeilen."
    Er machte sich keine Gedanken darüber, aus welchen Gründen der Kommunikationswissenschaftler unter Unwohlsein leiden mochte.
    Sie gingen in die Schleuse, und gleich darauf schwebten sie durch einen Energietunnel auf die zweite Pyramide zu. Auch sie schimmerte

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