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1652 - Im Netz des Quidor

Titel: 1652 - Im Netz des Quidor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben", sagte er schließlich laut. „Ja", stimmte Joara zu. „Und genau deswegen machen wir weiter. Reginald, denkst du nicht, daß wir herausfinden sollten, was uns am Ziel erwartet? Vielleicht findest du dort die Antworten auf deine Fragen." Sie beugte sich nach vorn und fügte leise hinzu: „Und vielleicht findest du dort auch das wahre Gesicht deines Alptraums und die Kraft, ihn zu vernichten."
    Ihre Gedanken tasteten nach ihm, und er spürte ihre Wärme. Ich möchte weiterspielen, aber mit dir.
    Einen Moment zog er sich zurück, um nachzudenken. Sie hatte recht, eine solche Chance durfte man nicht ungenutzt verstreichen lassen. Und vielleicht fand er wirklich die Antworten. Es war phantastisch, den Geist umherschweifen zu lassen, die Gedanken und Gefühle anderer zu teilen, sich eins zu fühlen mit dem Universum ...
    Er spürte ihre Hand auf seinem Arm und nickte. „Wie gehen wir jetzt weiter vor, Errus?" wandte er sich dem Cyborg zu. „Ihr könnt uns als Verstärkung in euer Team aufnehmen und gleichzeitig unseren Punktestand mit übernehmen", antwortete Errus. „Und ihr könnt das Orakel von Demus in Anspruch nehmen, da ihr einen Sieg errungen habt. Das Orakel ist eine öffentliche Datenbank, die alle Informationen über das Lakoor-System und den Quidor enthält. Anhand der Informationen des Orakels könnt ihr eure weiteren Strategien planen."
    „Wie denken deine Leute darüber, sich uns anzuschließen?" fragte Bull und deutete auf Errus' Team, das sich immer noch abseits hielt. „Lassen wir sie selbst entscheiden", mischte sich Joara ein. „Unsere Mannschaft soll bestimmen, was wir tun werden. Sie sollen sich untereinander absprechen, Errus."
    Der Cyborg nickte. „Ich halte das auch für das beste. Unstimmigkeiten schaden allen."
    Die Diskussion dauerte nicht lange; beide Teams waren sich einig, nicht zusammenzuarbeiten.
    Errus zeigte sich nicht weiter erstaunt, er hatte so etwas offensichtlich schon öfter erlebt, während Joara überrascht war. „Ich weiß, was du denkst", meinte Ribera. „Aber wir wollen es allein versuchen. Die anderen und wir sind nicht aufeinander eingespielt, und wir haben selbst nicht genug Erfahrung, um uns problemlos auf sie einstellen zu können."
    „Damit ist auch keines der beiden Teams wirklich bereit, das Ziel zu erreichen", sagte Errus und erhob sich langsam. „Versteht ihr: Das Ziel ist das gemeinschaftliche Handeln ohne Vorbehalte."
    „Du denkst, daß es ein Team allein nicht schaffen kann?" fragte Bull.
    Der Cyborg hob die Schultern; er hatte so viele menschliche Gesten, daß Bull sich eigentümlich angesprochen fühlte. „Ich habe in so vielen Teams gespielt, die sehr gut waren und es meiner Ansicht nach hätten schaffen können, daß ich nicht weiß, was ich überhaupt denken soll.
    Vielleicht lag es immer nur an mir, daß wir verloren haben, aber ich denke allmählich, daß es nur alle zusammen schaffen können."
    „Wärst du denn dazu bereit?" wollte Joara wissen. „So bereit wie du", erwiderte er. „Wie jeder von uns." Er nickte den Terranern zu. „Wir verlassen euch jetzt. Befragt das Orakel, bevor ihr wieder auf das Spielfeld zurückkehrt. Vielleicht sehen wir uns einmal wieder."
    Er drehte sich um und transmittierte mit seinem Team zu einem anderen Ort. „Wir sollten gleich weitermachen, oder ist einer von euch müde?" sagte Fallar und wandte sich der übrigen Mannschaft zu. Die meisten schüttelten den Kopf; ein paar wollten zuerst noch auftanken, aber Ribera lehnte ab. „Ihr habt bereits aufgetankt, das reicht."
    „Was ist das, dieses Auftanken?" fragte Joara. „Ich habe es noch nicht probiert."
    „Eine Droge", erklärte Bull ruhig. „Es macht dich abhängig vom Netz und zwingt dich weiterzuspielen. Ich nehme an, Errus hängt die meiste Zeit an einem Kabel, weil er sonst nicht mehr existieren könnte. Es hält dich andauernd fit und kräftig, so daß du weiterhin am Quidor teilnimmst."
    Die anderen schauten ihn betroffen an. „Bist du sicher?"
    Er nickte. „Ich habe ebenfalls schon aufgetankt. Und seither denke ich fast ständig daran, wann ich mich wieder ans Netz hängen kann. Ich nehme an, das Netz gibt uns Energie und bezieht gleichzeitig aus uns eine Art Energie für sich selbst, was schließlich eine gegenseitige Abhängigkeit bewirkt. Dies alles hier ist wie ein riesiger Organismus, und wir sind ein Teil davon, wie Blutkörperchen ..."
    „Oder Darmbakterien", unterbrach ihn Fallar und lachte scheppernd. „Mein lieber Bully, du

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