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1653 - Der schöne Schein des Bösen

1653 - Der schöne Schein des Bösen

Titel: 1653 - Der schöne Schein des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wird. Ich glaube, dass sie einen Menschen gesucht hat, an den sie sich halten kann. Und das ist ausgerechnet Bill gewesen.«
    Das war recht gut von Sheila gedacht, und damit lag sie auch auf unserer Linie.
    Während Bill ihr nicht so leicht recht geben wollte, hakte ich nach.
    »Du gehst davon aus, dass sich diese Vanessa an Bill halten wird?«
    »Ja, denn er hat etwas gutzumachen. Oder geht ihr etwa davon aus, dass sie ihn aus reiner Menschenfreundlichkeit gerettet hat? Damit kann ich mich nicht abfinden.«
    »Siehst du das nicht zu negativ?«, fragte Bill.
    »Kann sein, aber ich bin nicht so gutgläubig.«
    »Bisher hat nur Bill diese Person gesehen. Wir nicht. Und sie ist auch nicht hierhergekommen, um sich so zu verhalten, wie du es von ihr erwartest, Sheila.«
    »Das fehlte mir auch noch, dass ich sie plötzlich hier im Haus habe.«
    »Sei doch nicht eifersüchtig!«, beschwerte sich Bill. »Denk daran, dass sie mir das Leben gerettet hat. Ich hatte damit bereits abgeschlossen.«
    »Das weiß ich ja. Aber diese Vanessa ist kein normaler Mensch, das macht mich stutzig.«
    »Nicht nur dich.«
    »Genau, Bill. Und deshalb solltest du dich vorsehen.«
    Ich wollte die Wogen etwas glätten und sagte: »Noch ist nichts passiert. Und es steht auch nicht fest, ob das alles so eintritt, wie du es dir vorstellst, Sheila.«
    »Weiß ich. Aber in einem habe ich recht. Diese Person ist alles andere als normal.«
    Niemand widersprach ihr.
    »Und wie ist sie zum Zombie oder zu was weiß ich für einem Wesen geworden?«
    Da mussten wir passen.
    Ich für meinen Teil war froh darüber, dass Bill noch lebte. Und ich ging davon aus, dass wir in dieser Nacht nicht mehr viel erreichen würden. Deshalb sprach ich davon, dass ich mich in den Rover setzen und nach Hause fahren wollte.
    Sheila Conolly sah aus, als würde ihr der Vorschlag nicht passen. Sie grummelte etwas vor sich hin, und ich bat sie, etwas lauter zu sprechen.
    »Werde ich gern tun, John. Es gibt ja nicht nur diese nackte Vanessa, sondern noch ein anderes Problem, das mir Sorgen bereitet. Es sind die beiden Killer der Waffenhändler, die Bill töten wollten. Glaubt ihr denn, dass sie ihren Vorsatz aufgegeben haben?«
    Das war eine gute Frage, auf die wir zunächst keine Antwort wussten. Wenn sie meinen Freund hatten umbringen wollen, dann musste er ihnen dicht auf den Fersen gewesen sein, und genau dieses Thema sprach ich an.
    Bill hörte zu, hob die Schultern und dachte selbst nach. Schließlich nickte er und meinte: »Das ist ein weiteres Problem.«
    »Du bist nahe an sie herangekommen.«
    »Ja, das schon. Angeblich waren es zwei Männer, die aussteigen wollten. Ich kenne nur den Namen des einen. Er heißt Abdul. Sie wollten mir Informationen über einen Mann im Hintergrund liefern, der die Geschäfte in den Händen hält.«
    Ich fragte: »Kennst du ihn?«
    »Klar«, murmelte Bill und strich über sein Gesicht. »Er heißt Hassan Kamira.«
    »Der Kamira, der hier in London so etwas wie eine zweite Heimat gefunden hat?«
    »Genau.«
    Beinahe hätte ich gelacht, tat es nicht und schüttelte nur den Kopf. »Bitte, Bill, tu dir selbst einen Gefallen und lass die Finger davon.«
    »Da hörst du es!«, sagte Sheila.
    Bill achtete nicht auf sie und fragte: »Warum denn? Dieser Kamira ist ein Schwein. Er liefert Waffen nach Afrika. Besonders in den Kongo und nach Ruanda. Durch seine Lieferungen sterben viele unschuldige Menschen, und dem muss ein Ende gemacht werden.«
    »Alles klar, Bill, ich stimme dir voll und ganz zu. Aber so wie du denkst, denken auch andere Menschen. Ich weiß zufällig, dass es eine Sonderkommission gibt, die sich um ihn und seine Geschäfte kümmert.«
    »Es hat aber nichts gebracht.«
    »Das weiß ich. Da muss ich dir auch sagen, dass dieser Kamira verdammt raffiniert und schlau ist. Dem kann man so leicht nichts beweisen, das braucht Zeit.«
    »Und inzwischen sterben immer mehr Menschen.«
    »Leider.«
    Bill ballte seine Hände zu Fäusten. »Dabei bin ich so verdammt nahe dran gewesen.«
    »Das glaube ich dir. Dich hätte man ja sonst nicht umbringen wollen. Ich denke, dass deine Informationen auch für unsere Sonderkommission wichtig ist. Deshalb würde ich vorschlagen, dass du dich mit den entsprechenden Leuten in Verbindung setzt. Natürlich nicht ohne Rückendeckung. Ich hoffe, dass Sir James sie dir geben wird.«
    »Meinst du?« Er schaute mich schräg an.
    »Alleingänge ziviler Personen hat zwar niemand gern, aber es gibt auch

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