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1653 - Randwelt der Rätsel

Titel: 1653 - Randwelt der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wortschwall, sprach nahezu ohne Pause und unterstützte dies mit Gesten.
    So ging es rund zwanzig Minuten hin und her, dann hatte der Translator die fremde Sprache so weit analysiert, daß eine einfache Kommunikation möglich war. Sie wurde anfangs nur dadurch etwas erschwert, weil Dunee vieles mit phantasievollen Umschreibungen benannte.
    Die Oxtornerin erfuhr, daß das Volk der Amphibienwesen sich „Xophach" nannte. Die Xophach wußten noch, daß ihre fernen Vorfahren in den Ozeanen des Planeten gelebt hatten, den sie Gronich nannten. Der Sonne gaben sie den Namen Vichin, was übersetzt soviel wie Auge der Göttin hieß.
    Auf die Frage, wer die Steinbauten errichtet hatte, erklärte Dunee, der Sage nach sollten es Götter gewesen sein, die in grauer Vorzeit vom Himmel herabgestiegen wären.
    In Sagen und Legenden hieß es auch, die Götter wären anfangs in den Megalopolen zu Hause gewesen, die überall auf Gronich standen. Später hätten sie das Bedürfnis empfunden, den tief unter ihnen stehenden Wesen das Geschenk des Geistes zu bringen.
    Dafür war von den Göttern das Volk der Xophach auserwählt worden, das zu jener Zeit noch immer in den Ozeanen lebte. Um es während seiner Höherentwicklung immer betreuen und umsorgen zu können, gingen sie selbst in die Meere. Sie schufen sich dort große Kuppelstädte, in denen sie fortan wohnten.
    Die Götter schenkten den Xophach aber nicht nur den Geist, sondern auch die Fähigkeit, auf dem Lande zu leben und sich Tiere und Pflanzen der Welt Untertan zu machen.
    Als die Xophach soweit waren, die Ozeane zu verlassen und das Land zu bevölkern, geboten die Götter ihnen, fortan in ihren verlassenen Städten zu wohnen, die sie selbst nicht mehr brauchten.
    Die Xophach gehorchten. Doch sie besiedelten nicht alle Städte. Grund war ihre Scheu vor den Heiligtümern, die von den Göttern in manchen Städten zurückgelassen wurden. Diese Städte wurden zu Tabuzonen erklärt.
    Da sich in den Megalithbauten dieser Städte aber viele Heiligtümer fanden, wollten die Xophach die Götter fragen, ob sie sich ein paar davon nehmen dürften.
    Aber sie trafen keine Götter mehr an. Auch die Kuppelstädte waren verlassen.
    In manchen Legenden hieß es, die Götter seien dorthin zurückgekehrt, woher sie vormals kamen - in den Himmel.
    Die Xophach trauerten ihren Göttern lange nach. Irgendwann aber erschien einem Stammeshäuptling einer der alten Götter und befahl ihm, die Tabuzonen zu besuchen und sich ein paar der dort lagernden Heiligtümer auszusuchen. Sofern er diese in Ehren hielte, dürfte er sie behalten.
    Als die anderen Stammeshäuptlinge die Heiligtümer bei ihm sahen, riefen sie die Götter an und baten um die Erlaubnis, ebenfalls diese Gebiete betreten zu dürfen und ein paar Heiligtümer unter ihre Obhut zu stellen.
    Die Götter waren gnädig. Seitdem wurden die Tabuzonen regelmäßig von den Stammeshäuptlingen aufgesucht. Sie ehrten dort das Vermächtnis der Götter, brachten ihnen Opfergaben dar - und manchmal sprachen die Götter zu ihnen und baten sie, dieses oder jenes Heiligtum mitzunehmen.
     
    *
     
    Dilja Mowak hörte sich die Geschichte aufmerksam an. Hin und wieder schmunzelte sie.
    Diese Stammeshäuptlinge waren ebensolche Schlitzohren wie die Regierenden und Priester in den alten Zeiten der Galaktiker.
    Was die Götter betraf, so zweifelte die Hanse-Spezialistin nicht daran, daß sie hochentwickelte Intelligenzen gewesen waren, die auch die interstellare Raumfahrt beherrschten.
    Es war jammerschade, daß die Xophach nichts Konkretes über sie berichten konnte. Sagen und Legenden ermöglichten bestenfalls Spekulationen, aber keine Rekonstruktion der wahren geschichtlichen Begebenheiten.
    Allerdings sah Dilja gewisse Möglichkeiten, mehr über die sogenannten Götter zu erfahren.
    Da waren einmal die Artefakte, die einige der Xophach mit sich herumtrugen. Dabei handelte es sich zweifellos um „Heiligtümer", die von den Göttern in manchen Städten hinterlassen worden waren.
    Zum anderen mußte es in den Ozeanen die verlassenen Kuppelstädte der Götter geben. Es sei denn, sie hätten sie vor ihrem Abzug geschleift. Doch auch in Ruinen würden sich Zeugnisse der alten Kultur finden lassen. Man mußte nur danach suchen.
    Im Geiste sah die Oxtornerin schon die fünf Hundertschaften Raumsoldaten in den Ozeanen ausschwärmen, um sich als Hobbyarchäologen zu betätigen. Sie lachte bei dieser Vorstellung in sich hinein.
    Am liebsten hätte sie Dunee bestürmt,

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