Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1653 - Randwelt der Rätsel

Titel: 1653 - Randwelt der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihr und ihren Helfern die Erforschung der Städte auf dem Festland und im Meer zu ermöglichen. Doch angesichts des Schreckens, den Rutans Truppe erst vor kurzem bei den Xophach verbreitet hatte, hielt sie es für angebracht, damit noch eine Weile zu warten.
    Aber es gab noch etwas anderes, was sie von Dunee wissen wollte. Den Grund dafür, daß seine Leute anfangs mit einer Art Geisterbeschwörung versucht hatten, die Galaktiker zu verscheuchen - und warum sie bei der geringsten Aktivität der Raumsoldaten hysterisch reagiert hatten.
    Dunee gab zuerst ausweichende Antworten und druckste herum, bis er damit herausplatzte, daß sein Volk seit undenklicher Zeit von Dämonen heimgesucht würde. Diese Dämonen tauchten stets ohne Vorwarnung aus dem Nichts auf, belästigten dann die Xophach, schnüffelten sogar ihrem Intimleben nach, verbreiteten Chaos und Schrecken und entweihten auf schlimmste Art die Kultstätten und Tabuzonen. „Sie sehen fast genauso aus wie ihr", berichtete er weiter. „Deshalb dachten wir, als ihr auftauchtet, die Dämonen wären wieder gekommen, nur diesmal in größerer Zahl und mit Götterwagen."
    Der Oxtornerin ging ein Licht auf.
    Sie kannte Intelligenzen, die sich genauso aufführten wie die von Dunee geschilderten „Dämonen".
    Die Ennox!
    Sie sahen ja wirklich fast genauso aus wie Terraner und andere Humanoide. Jedenfalls für die Amphibienwesen von Gronich, für die alle Unterschiede zwischen Ertrusern und Ennox anscheinend unerheblich waren. „Wie sehen die Dämonen aus?" fragte sie, um ganz sicherzugehen.
    Als Dunee sie beschrieben hatte, mußte Dilja schmunzeln. „Wir kennen diese Quälgeister auch", sagte sie. „Bei uns heißen sie Ennox. Wie nennen sie sich bei euch?"
    „Sie haben uns ihren Namen nicht verraten", antwortete das Amphibienwesen. „Wir nennen sie Xaphach-Shin-Shin."
    „Das bedeutet soviel wie >schändliche Poltergeister<", erklärte der Translator den Begriff.
    Dunee hakte nach: „Ich vermute, du willst die verlassenen Städte im Meer besuchen."
    „Ja, denn meine Freunde und ich interessieren uns sehr für die Geschichte versunkener Kulturen", gab die Oxtornerin zu. „Darf ich hoffen, euer Einverständnis zu Erforschung der Kuppelstädte zu bekommen?"
    „Das kann ich nicht sagen, denn ich entscheide nicht allein darüber. Doch ich will deine Bitte gern den anderen Häuptlingen vortragen. Du mußt jedoch Geduld haben. Es kann ein paar Tage dauern, bis sie sich eine Meinung gebildet haben und eine Entscheidung treffen."
    Dilja hob die Schultern. „Das dauert natürlich seine Zeit", sagte sie, „ihr habt ja keine Funkgeräte."
    „Funkgeräte?" wiederholte der Xophach verständnislos.
    Sie erklärte ihm den Begriff in einfachen Worten. „Nein, sagte er. „So etwas kennen wir nicht. Wir geben unsere Nachrichten durch Trommeln weiter."
    Dilja stutzte, dann lachte sie. „Ja, natürlich. Ich hatte ganz vergessen, daß so etwas möglich ist. Wann darf ich nachfragen?"
    „In drei Tagen etwa", antwortete Dunee. „Gut", erwiderte die Hanse-Spezialistin. Dann gab sie sich einen Ruck und ließ ihrem Wissensdurst wenigstens ein bißchen seinen Lauf.
    Sie deutete auf das Artefakt, das vor dem Häuptling lag. „Wie nennt ihr das Ding - und wie funktioniert es?" fragte sie. „Es ist ein Wyralla", antwortete das Amphibienwesen. „Unübersetzbarer Begriff", wisperte der Translator.
    Dunee hob das Ding, das mit einiger Phantasie für das plattgedrückte Modell eines vorsintflutlichen U-Boots gehalten werden konnte, mit beiden Händen hoch und behauptete: „Es funktioniert als Verkörperung des Willens der Götter und zur Abwehr böser Geister."
    „Also ein Fetisch", stellte der Translator fest. „Zu mehr taugt es nicht?" fragte Dilja enttäuscht.
    Dunees Stielaugen kreisten auf der sonst fast konturlosen Gesichtsfläche. „Das ist viel für uns", entrüstete er sich. Leiser, fast ein wenig melancholisch fügte er hinzu: „Manche Häuptlinge und Unterhäuptlinge sind so vermessen, die Wyrallas zu ihren Werkzeugen machen zu wollen. Aber dazu taugen die Heiligtümer nicht. Es wurde sogar versucht, sie zu ändern. Man schraubte sie auseinander und wollte damit etwas erreichen. Doch die Götter strafen solchen Frevel mit Dummheit. Keiner der Frevler konnte bisher die Teile wieder richtig zusammensetzen."
    Beinahe hätte Dilja gelacht. Doch sie verkniff es sich. Da Dunee so fest an die Götter glaubte, wäre er bestimmt beleidigt gewesen.
    Unterdessen hatte ihr Pikosyn

Weitere Kostenlose Bücher