1654 - Das Versagen der Ennox
Schlußfolgerungen wir aus dem Erlebten und dem Gehörten gezogen haben. Vielleicht sind dann Philip und seine Artgenossen bereit, etwas zu sagen."
Die Ennox blieben zunächst stumm. „Wir haben keinen Zweifel daran", fuhr der Arkonide fort, „daß all die Völker, die wir getroffen haben, nicht von den Welten stammen, auf denen sie jetzt leben. Die waagrechte Achterschleife muß früher eine große Bedeutung gehabt haben, sicher auch im Zusammenhang mit der Zerstreuung der vielen Kulturvölker. Sie kennen das Symbol alle, aber sie sehen recht verschiedene Dinge darin.
Auch mit Simulationsprogrammen unserer Syntronik ist es nicht gelungen, einer bestimmten Bedeutung des Symbols den Vorzug zu geben. Auch haben wir keine Erklärung dafür gefunden, daß es in diesem Mini-Sternhaufen keine humanoiden Völker gibt."
„Es gibt noch eine weitere Schlußfolgerung", ergänzte Theta von Ariga. „Ich möchte sie erwähnen, denn bei der Auswertung unserer Erfahrungen stießen nicht nur wir, sondern auch unsere Syntronik darauf. Die Angaben sind unsicher, aber sie sollten ausgesprochen werden."
Sie warf Atlan einen auffordernden Blick zu. Der Arkonide zögerte. So recht schien es ihm nicht zu gefallen, in den Bereich der Spekulation zu greifen. „Nun gut", sagte er schließlich. „Die Situation, die wir angetroffen haben, läßt den Schluß zu, daß es vor urdenklichen Zeiten am Rand der Großen Leere ein gewaltiges Sternenreich gegeben hat, dessen Völker sich untereinander kannten. Irgendwann kam es zum Zerfall. Ob durch Einwirkungen von außen oder durch innere Schwäche, das wissen- wir nicht. Hand in Hand mit dem Zerfall müssen die Völkerwanderungen oder Völkerumsiedlungen gegangen sein. Was von alldem übrig ist, lebt verzerrt und verunstaltet in den Legenden."
Perry Rhodan bedankte sich bei dem Freund und sagte: „Dein Bericht paßt in das unvollkommene Bild, das wir gewonnen haben. Insbesondere gilt das für dieses Quidor-Symbol, auf das die Erkunder an vielen Orten gestoßen sind."
Dann gab er Atlan Gelegenheit, sich über Philips Geständnis und die Suche nach der unsichtbaren Barriere zu informieren. Die Pause nutzte Rhodan, um zu den Ennox zu gehen. „Nun", wandte er sich an Philip. „Du hast gehört, was Atlan und Theta berichtet haben. Ich denke, dazu solltest du etwas sagen."
„Das ist richtig", gab der Sprecher der Ennox erstaunlicherweise zu. „Wir kennen eine Reihe von Fakten, die das unfertige Bild ergänzen können. Aber ich muß dir gleich sagen, vervollständigen können sie es nicht. Wenn du keine Einwände hast, werde ich nach dieser Pause zu der Versammlung sprechen."
„Deine Worte kommen meinen Vorstellungen sehr entgegen."
Das entsprach der Wahrheit, aber Perry Rhodan konnte seine Verwunderung über die Bereitwilligkeit Philips nicht ganz verbergen.
*
Es kehrte völlige Ruhe in der Versammlung ein, als Philip sich erhob und zum Sprecherplatz ging.
Er wiederholte zunächst sinngemäß die Worte, die er zu Perry Rhodan gesagt hatte. „Ich möchte eure Hoffnungen ein wenig dämpfen", fügte er hinzu. „Es ist mir unmöglich, völlige Klarheit zu schaffen. Aber ihr wißt ja, daß wir seit langen Zeiten daran arbeiten, das für uns >Größte Kosmische Rätsel< zu lösen.
Und das, worüber wir sprechen, ist ein Teilaspekt davon.
Grundsätzlich kann ich die Folgerungen unterstreichen, die Atlan und Theta gezogen haben.
Das soll heißen, daß auch wir Ennox davon ausgehen, daß vor mehreren Millionen Jahren am Rand der Großen Leere ein gewaltiges Sternenreich existierte, auf dessen Spuren wir noch heute stoßen.
Wenn ich vom Rand der Großen Leere spreche, dann meine ich nicht nur die Seite, an der wir uns jetzt befinden und wo der Pulsar Borgia steht. Ich meine alle Seiten.
Wir haben viel geforscht, aber kein vollständiges Bild erzeugen können. Heute gehen wir davon aus, daß sich vor etwa zwei Millionen Jahren eine Bedrohung für die Völker des Sternenreichs zusammenbraute. Aber ich betone ausdrücklich, daß es sich nur um Vermutungen handelt.
Wahrscheinlich schlossen sich dann die raumfahrenden Völker, die rund um die Große Leere zu finden waren, zu einer mächtigen Allianz zusammen. Aus den Legenden kann man schließen, daß es mehrere Führer gegeben haben könnte, die für die Entstehung der Allianz sorgten.
Sie versuchten so, sich der heute unbekannten Gefahr zu widersetzen.
Ich weiß, daß das sehr unwahrscheinlich klingt, wenn man sich die
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