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1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschluckt.
    Sie erreichten den Nebel -und danach war Schluß. „Ich gehe hinein", kündigte Datarung an. „Ich gehe in den Nebel, und dann werden wir sehen, was passiert."
    „Die Idee ist gut", sagte ich. „Aber wir gehen zusammen."
    Datarung starrte mich überrascht an. Wahrscheinlich hatte er damit gerechnet, daß ich ihn aufzuhalten versuchen würde. Und bestimmt war er von meiner Zustimmung genauso überrascht wie ich davon, daß ich sie gab, und zwar ohne vorher lange zu überlegen.
    Der Entschluß kam aus dem Bauch.
    Er hatte nichts mit klarer Überlegung zu tun. Da vor uns war etwas, das uns fertigmachen konnte, und es kam näher und näher gekrochen. Es war etwas, das wir mit unseren Fäusten und Waffen nicht bezwingen konnten. Wahrscheinlich lebte es überhaupt nicht. Es spiegelte uns wider und hätte uns innerhalb kürzester Zeit alle verrückt werden lassen.
    Und es besaß diesen Sog, der keiner war. Aber ich fühlte, daß wir da, in oder hinter dieser Tür, einen Tunnel vor uns hatten, der uns ins Irgend oder Nirgendwo führen konnte. Vielleicht war es der einzig richtige Ausgang aus dem Gravokubus. Daran jedenfalls klammerte ich mich. Es mußte so sein. Und falls nicht, würden wir woanders herauskommen. Aber wir würden nicht in dieser immer kleiner werdenden Kammer sterben - und zwar elendig und unwürdig. „Wir gehen zusammen, in geschlossener Kampfformation", wiederholte ich und sah meine Mitkämpfer an, einen nach dem anderen. Sie rissen sich vom Anblick des Nebels los, der unsere Blicke wie hypnotisch auf sich zog, und machten mir keine Schwierigkeiten.
    Im Gegenteil hatte ich das Gefühl, daß sie erleichtert waren; daß jeder längst gerne verschwunden wäre, aber gefürchtet hatte, es könne ihm als Feigheit ausgelegt werden. „Wir werden nicht die Flucht antreten", sagte ich deshalb. „Wir gehen in den Nebel und damit in die Offensive. Wir werden irgendwo herauskommen - und dann seid bereit, Brüder und Schwestern!"
    „Ich gehe als erster", beharrte Datarung.
    Ich nickte und machte meinen Strahlenkarabiner feuerklar. Wir schlossen die Helme der Anzüge.
    Ein Blick auf die noch funktionierenden Ortungsgeräte meines Kampfanzugs bestätigte mir, daß wir in ein Etwas hineingehen würden, das sich jeder normalen Klassifizierung entzog. Die Anzeigen spielten total verrückt und lieferten keinen einzigen vernünftigen Wert.
    Ich biß die Zähne aufeinander, daß ich sie knirschen hören konnte, und sah wieder in den Nebel. Auf meine Art sagte ich ihm den Kampf an. Ihm, dem Sog, den wispernden Stimmen, der unfaßbaren Unendlichkeit hinter dieser Tür, hinter der sich die Rettung verbergen konnte oder der Tod. „Los, Datarung", zischte ich.
    Er spuckte aus und gab ein schallendes Lachen von sich, wie ein Verrückter, bevor er sich in den Abgrund stürzte. Aber Datarung marschierte mit seiner Waffe im Anschlag los und hielt sie so vor sich, als wolle er irgend etwas in dem Nebel aufspießen. Er ging wie ein Panzer, lachte und brüllte plötzlich ohrenbetäubend los, als er zu rennen anfing und vom Nebel verschluckt wurde.
    Datarung war weg, verschwunden. Auch das war so zum Verrecken anders als bisher, wenn wir von einer Schwerkraftkammer in die andere gingen. Diesmal hatte ich das verdammte Gefühl, daß er nicht mehr da war - und das im wahrsten Sinn des Wortes. Nichtmehrda. Unexistent. Nie dagewesen. „Ach, verdammt!" hörte ich mich selbst schreien, und es kam von den unsichtbaren Wänden tausendfach zurück, laut hallend und mit jedem Echo fremder und fremder. Das war nicht mehr meine Stimme, aber ich achtete nicht darauf und rannte los. „Keiner von uns lebt für immer!"
    Und dann stürzte ich in den Rachen des Monsters.
     
    *
     
    Es war hell, und es war kühl. Es gab keine Nebel, die uns in sich hineinsaugten, und es gab keine undurchsichtigen Wände, die dich kopfüberkopfunter in irgendwelche verqueren Kammern mit verrückten Schwerkraftverhältnissen beförderten.
    Obwohl auch hier die Schwerkraft rund ein Gravo betrug.
    Ich war bereit, auf alles zu feuern, was sich auf mich zu bewegte oder mir im Weg stand und nicht sofort als ungefährlich zu identifizieren war.
    Aber da stand nur Datarung und grinste mich an. Er hatte den Helm schon wieder offen.
    Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Ich hatte mir im entscheidenden Augenblick damit Mut zu machen versucht, daß ich tatsächlich direkt in den Ausgang aus dem Labyrinth sprang und irgendwo auf Noman herauskommen

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