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1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bringt, der kann sich von mir alles wünschen."
    „Alles?" fragte Zowie grinsend.
    Ich gab dem Schmierfink keine Antwort. Auf mein Zeichen hin setzten wir uns in Marsch.
    Und ich war froh über jeden Kilometer, den wir zwischen uns und die Stelle brachten, an der wir auf diesem Planeten ausgespuckt worden waren.
    Seyna, mit ihren dreißig Jahren zwei Drittel so alt wie ich, kam während des Marsches nach Osten an meine Seite und lief für ein, zwei Stunden schweigend mit. Sie war für eine Ertruserin verdammt weiblich, was sie von mir ja auch sagen. Na, laß sie. Seyna hatte eine Vorliebe für Schmuck wie Ringe, Ohrgehänge und Nasenringe, Backennadeln und Stirnnieten. Für den, der sie nicht kannte, sah sie zum Fürchten aus, in ihrer vollen Kampfmontur mit den Waffen- und Magazingurten, den nietengespickten Handschuhen, dem schwarzen Leder und dem grellgrün gefärbten Sichelkamm.
    Ich kannte sie anders und besser. „Ich bringe dir den Ochsen", versprach sie mir, als ich die erste Marschpause befahl. Es war Mittag. Die Sonne brannte auf das Land, das allmählich zu einem Tal hin abfiel. „Ich will nicht alles dafür, Lyndara. Ich möchte nur ein wenig von dir."
    Sie war in mich verliebt, und damit hatte ich die junge Kämpferin eigentlich hervorragend am Gängelband. Sie tat alles, was ich verlangte. Auf meinen Befehl hin hätte sie sich vor meinen Augen umgebracht, denke ich.
    Aber in diesem Moment legte ich den Arm um ihre Schulter und strich ihr mit der Hand tröstend über die Wange.
    Verdammt, sie brauchte das jetzt, und mir tat es auch gut.
     
    *
     
    Als es zu dämmern begann, hatten wir etwa fünfzig Kilometer zurückgelegt. Wir waren dem Fluß gefolgt, der sich durch das Tal schlängelte. Manchmal wurde er bis zu dreißig Metern breit, aber er war nicht tief. Es hätte für uns keine Schwierigkeit bedeutet, ihn zu durchqueren.
    Unsere Kampfmonturen funktionierten fast alle wieder einwandfrei. Nounser hatte sich einen nach dem anderen vorgenommen und die Schäden behoben. Es machte ihm nichts aus, das im Gehen zu tun. Die meisten von uns hätten auch schon vorausfliegen können, aber damit wollte ich warten, bis wir uns diesen Planeten zusammen aus der Luft ansehen konnten.
    Außerdem kam bald die Nacht, und wir sahen uns schon nach einem Lagerplatz um. Die Vegetation hier in der Flußebene war viel kräftiger als dort, wo wir herausgekommen waren.
    Es gab fruchttragende Bäume, deren Wipfel zwanzig Meter hoch wurden. Die Gräser waren dicker und die Büsche blattreicher und voller blauer, schwarzer und roter Beeren. Für Vegetarier mußte dies ein Paradies sein.
    Leider waren Ertruser nur in sehr seltenen Ausnahmefällen Pflanzenfresser. Allein der Gedanke daran war schon pervers.
    Wir hatten inzwischen mehrere kaninchengroße Tiere gesehen, die in kleinen Rudeln umher streiften. Manchmal hatten sie uns neugierig verfolgt. Wir hatten eine Handvoll geschossen - etwas für den hohlen Zahn. Tiere von der Größe terranischer Rehe oder die leicht abzuschießenden großen Vögel gaben auch nicht viel mehr her. Terraner, Springer, Akonen - sie wären davon satt geworden. Aber fünfzehn ausgehungerte Ertruser?
    Aber wir konnten jetzt hoffen, noch vor der Dunkelheit auf größere Tiere zu stoßen. Ihre Spuren hatten wir jedenfalls schon entdeckt, und deren Größe und Tiefe verriet, daß es ziemlich schwere Biester sein mußten.
    Es gab nach wie vor keine Ortungen. Kein Anzeichen dafür, daß der Planet bewohnt war.
    Wir hatten gefunkt, auf Normal- und auf Hyperfrequenz, in der Hoffnung, vielleicht eine Antwort von Rhodan zu bekommen. Wenn wir schon nicht mehr auf Noman waren, dann vielleicht in einem Nachbarsystem, und Rhodan hatte unseren unfreiwilligen „Sprung" irgendwie rekonstruieren können. Es war eine schwache Hoffnung, und ich ließ den Versuch auch nur unternehmen, um mir nicht hinterher ein Versäumnis vorwerfen zu müssen.
    Eigentlich konnten wir nicht einmal sicher sein, uns überhaupt noch in der Galaxis Curanor zu befinden oder anderswo an der Großen Leere.
    Kein Grund zur Panik, sagte ich mir und den anderen. Wir würden es schon herausfinden.
    Schließlich waren wir erst einen halben Tag lang hier. Die Errichtung eines Lagers war jetzt wichtiger.
    Wir fanden eine Stelle im Fluß, eine Sandbank, die für uns leicht zu erreichen war. Dort richteten wir uns für die Nacht ein. Krellin, Poulkar, Zowie und Groph erhielten von mir die Erlaubnis, mit ihren Gravo-Paks abzuheben und sich nach einem

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