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1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Na ja, du hast den offiziellen Auftrag, nach Mystery zu fliegen. Danach würden sich alle anderen die Finger lecken. Wir sind im Besitz aller Unterlagen der Hanse über den geheimnisvollen Planet, die sie sonst bestimmt nicht so einfach herausrücken. Wir wissen, was der ODIN und der PARACELSUS widerfahren ist. Adams mußte es uns verraten, weil wir wissen müssen, was uns unter Umständen erwartet. Und du hast ihm nicht einmal etwas dafür gegeben - sondern er dir!"
    Mordrer Keyn nickte. Natürlich hatte er Adams eins verpaßt, wie sein Drittgeborener sich richtig ausdrückte. Gewiß, gewiß. Adams war auf ihn angewiesen gewesen und hatte auch die unverschämteste Forderung akzeptieren müssen. Risikozuschlag, Lichtjahrpauschale und Abnutzungszuschlag für die HAITABU, Kopfprämie für jeden gefangenen Ertruser. Das war gut. Aber... „Ich wette", fuhr Ramsar fort und lachte dröhnend, „so hat ihn in den letzten fünfhundert Jahren keiner mehr ausgezogen!"
    Mordrer sah ihn an. Die Mannschaft sah Mordrer an. Ramsar hörte mitten im Lachen auf und dachte in diesem Moment wahrscheinlich daran, vielleicht doch zu weit gegangen zu sein.
    Dann zuckte es um Mordrers Mundwinkel. Der kleine Bauch des Patriarchen hüpfte unter den noch verhaltenen Lachkrämpfen, und endlich brach Mordrer Keyn Haitabu in schallendes Gelächter aus, in das alle anderen einfielen.
    Die Krise, so schien es, war überstanden. Mordrer Keyn verzog sich nach einer Viertelstunde aus der Zentrale und begab sich in seine Schlafkabine, wo seine Frau Olina wahrscheinlich schon sehnsüchtig auf ihn wartete.
    Selbst der Gedanke daran konnte ihn heute nicht mehr schrecken.
    Die HAITABU flog mit leeren ZERO-GRAV-Hangars ihrem fernen Ziel entgegen, 68 Millionen mal schneller als das Licht
     
    6.
     
    Lyndara: 12. April 1206 NGZ Nach drei Wochen auf dem Geisterplaneten drängte sich mir immer öfter die Frage auf, ob wir verrückt waren oder diese verdammte Welt - oder beide oder keiner von beiden.
    Wir hatten uns inzwischen große Hütten aus Holz gezimmert, auf einer Hochebene weit jenseits des Flußtales. Das wäre nicht unbedingt nötig gewesen. Wir hatten bisher keine Begegnung mit Raubtieren gehabt, die uns nachts hätten gefährlich werden können. Und das Klima war hier so mild, daß ich mir ein richtiges Unwetter überhaupt nicht vorstellen konnte. (Das alles ganz abgesehen davon, daß uns in den Kampfmonturen ohnehin nicht viel passieren konnte.) Der Planet hatte keine Jahreszeiten, das war inzwischen klar. Auch daß er tatsächlich über keinen Mond verfügte. Nur die Sterne, der unglaubliche Himmel mit seinem Gefunkel.
    Wir hätten keine Hütten gebraucht, aber ich mußte die Truppe beschäftigt halten. Wer nicht jagte, der baute. Und wenn es nichts mehr zu bauen gab, dann setzte ich die Hütten einfach mit dem Strahler in Brand und befahl den Neuaufbau.
    Natürlich war das idiotisch, und natürlich maulten die Krieger darüber. Aber sie gehorchten, und jeder wußte wahrscheinlich auch, daß es so besser war. Sie mußten sich ablenken. Nicht an die Gespenster denken.
    Auf der Ebene sah es wüst aus. Das Feuer hatte sich von den Hütten aus weit ausgebreitet.
    Dazu genügte ein ganz leichter Wind. Hier war alles so trocken, daß Gras, Büsche und Bäume brannten wie Zunder. Das schwarzverkohlte Gebiet maß mindestens 200 Quadratkilometer.
    Hier lebte nichts mehr.
    Nur die Geister.
    Und dabei hatten wir schon geglaubt, sie vertrieben zu haben.
    Ich sehe es noch so vor mir, als wäre es erst gestern gewesen. Meine Truppe und ich im Fluß, auf der Sandbank. Wir feuerten auf die Lichter, die auf uns zu kamen, und nachdem sich die ersten der leuchtenden Erscheinungen im Energiefeuer scheinbar aufgelöst hatten, drehten die anderen ab oder näherten sich nur noch vorsichtig.
    Schließlich verschwanden sie alle wieder, jagten hoch über unseren Köpfen dahin wie Kometen, und erloschen - ebenfalls scheinbar.
    Nur scheinbar deshalb, weil ich nicht glaube, daß wir sie wirklich vertrieben oder vernichtet haben.
    Sie waren nicht mehr aufgetaucht, bis zum Elften.
    Seyna, Krellin, Poulkar und ich waren am frühen Morgen aufgebrochen, um diesmal so weit wie möglich nach Norden vorzustoßen. Andere „Expeditionen" hatte ich schon mehrfach ausgeschickt.
    Sie alle waren zurückgekommen, ohne irgend etwas Auffälliges entdeckt zu haben.
    Es war kein Wunder auf diesem Planeten, aber wir durften nicht ruhen. Wir mußten von hier fort. Nahrung gab es in Hülle

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