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1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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- und ob es überhaupt etwas gab. Bei Anbruch der Dunkelheit wollten wir wieder bei den anderen sein.
    Ich kann euch jetzt schon verraten, tote Brüder und Schwestern, daß uns ein gehöriger Strich durch die Rechnung gemacht wurde. (Und bei dieser Gelegenheit, damit ihr euch gleich nicht wundert, muß ich etwas nachtragen.
    Es erschien uns bis zu diesem Zeitpunkt relativ unwichtig. Wir führten es auf das zurück, was auf Noman geschehen war. Aber offensichtlich lagen wir da doch verdammt daneben, und das ist ein weiteres Rätsel dieses lausigen Planeten.
    Es begann in der Nacht auf der Sandbank - ihr erinnert euch. Ich fand es nicht erwähnenswert, daß unsere technischen Systeme plötzlich teilweise aussetzten oder verrückt spielten. Und, wie gesagt, wir glaubten zuerst, daß Nounser die Systeme doch noch nicht vollständig wieder hingekriegt hätte.
    Als nun das mit Poulkar passierte, kam ich doch verdammt ins Grübeln. Und ich weiß jetzt - ich weiß es einfach! - daß es auch mit diesem Planeten zu tun hatte.) Nach ungefähr zehn Kilometern, wieder nach Osten, schrie Poulkar plötzlich auf.
    Wir flogen wieder hundert Meter hoch über unterschiedlich stark bewachsenem Land, und zum Glück waren wir noch einigermaßen nahe beieinander. Wir glaubten zuerst, der Frust hätte Poulkar endgültig gepackt und durchdrehen lassen. Er begann zu ruckhaft zu fallen, zwei Meter tief, dann stabilisierte er sich. Dann fünf Meter Sturz, Stabilisierung, wieder drei Meter, für Sekunden stabil, und weiter so, immer weiter.
    Poulkar ist nicht der Typ, der durch Mätzchen dieser Art auf sich aufmerksam machen muß.
    Krellin hätte ich das zugetraut. Aber als Poulkar plötzlich anfing, wie ein Stein zu fallen, da handelte ich sofort, aus dem Bauch heraus, ohne eine Sekunde durch Überlegen zu verlieren.
    Ich schaffte es, ihn zehn Meter über dem Boden abzufangen. Selbst ein Ertruser wäre bei einem Fall aus dieser Höhe zumindest schwer verletzt worden. An dieser Stelle war der Boden steinig. Poulkar hätte den Sturz wahrscheinlich gar nicht überlebt.
    So konnte ich den Absturz mildern und Poulkar gerade noch in ein Gebüsch steuern. Dornen rissen ihm die Haut auf, aber das war allemal besser als zerquetschte und gesplitterte Knochen. „Hast du an den Schaltungen herumexperimentiert?" fragte ich ihn, als er vor mir lag und die anderen landeten. „Am Anzug herumgespielt?"
    Poulkars Antwort will ich hier nicht wiederholen. Selbst für mich war sie hart. Ich ließ mir vom Pikosyn seines Anzugs einen Statusbericht geben, eingeschlossen die letzten fünf Minuten, und wußte dann, daß es Poulkar wirklich eiskalt erwischt hatte.
    Er hatte überhaupt nichts gemacht, außer seinen Suchkurs zu verfolgen. Er war von den ersten kurzen Aussetzern ebenso überrascht worden wie wir.
    Nur hatte er in der abstürzenden Montur gesteckt. Und wenn ich nur zwei, drei Sekunden länger gezögert hätte, läge er jetzt zerquetscht im Geröll.
    Natürlich fragten wir uns, weshalb die Systeme bei uns anderen vieren nicht versagt hatten.
    Es gab nur eine Erklärung - den Zufall.
    Irgend etwas auf diesem Planeten übte einen Einfluß auf unsere Technik und die sie steuernden Syntrons aus. Es war nicht berechenbar, es kam, wie es wollte. Es war chaotisch.
    Poulkars Montur war absolut in Ordnung, wie die Autoanalyse ergab, aber etwas hatte ihre Systeme zeitweilig gestört.
    Wir flogen weiter. Um neuen Zwischenfällen vorzubeugen, befahl ich, daß immer zwei von uns zusammenblieben. Zwischen beiden Gruppen sollte der Flugabstand nicht mehr als drei Kilometer betragen. Außerdem senkten wir die Flughöhe auf maximal drei Meter.
    Zweimal kam es noch zu technischen Aussetzern, zuerst bei Seyna, dann wieder bei Poulkar.
    Es ging in beiden Fällen glimpflich ab.
    Als es Seyna erwischte, da hatte ich für einen Augenblick das Gefühl, nicht mit ihr allein zu sein. Sie flog mit mir, sehr zu Krellins Verdruß, und begann sich plötzlich um sich selbst zu drehen. Ich konnte sie stabilisieren, bis der Spuk aufhörte - hätte aber schwören können, daß da irgend etwas gewesen sei, das sich ganz kurz nur spüren ließ. So wie man eine Stimme im Wind und im Nebel hört - oder sich nur einbildet.
    Ich wußte bald nicht mehr, ob wir uns in der Wirklichkeit bewegten oder durch die verqueren Labyrinthe eines verrückten, bedrückenden Traums flogen. Die ganze Zeit über war immer wieder das Gefühl, hier nicht allein zu sein. Und immer, wenn du dich umdrehtest und ganz

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