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1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Fülle, wir hatten schon ganze Herden dezimiert.
    Theoretisch konnten wir hier jahrelang überleben und - so hirnrissig der Gedanke für Kämpfer wie uns auch ist - eine Kolonie gründen. Aber das war nichts für uns. Wir würden dabei emotional vor die Hunde gehen.
    Nein, wir mußten weg, und da wir inzwischen jede Hoffnung auf Bergung aus dem Weltraum aufgegeben hatten, blieb uns nur die Hoffnung, das Tor wiederzufinden, das uns auf diesen Planeten gespien hatte.
    Das Schlimme war, keiner von uns konnte sich mehr erinnern. Wir hatten vergessen, welchen Weg wir von jenem Ort aus genommen hatten. Wenn wir ihn zu rekonstruieren versuchten, dann stießen wir auf einen blinden Fleck in unserem Kopf. Die Sandbank, daran erinnerten wir uns ganz deutlich. Und daß wir irgendwann ins Flußtal gekommen sein mußten.
    Aber wo genau und aus welcher Richtung?
    Wir wußten nur, daß das unsichtbare Tor in relativer Nähe sein mußte. Wenn wir von unserem Hüttenlager auf der Ebene aus morgens aufbrachen und mit den Gravo-Paks zügig flogen, mußte es in unserer Reichweite liegen.
    Ich hoffte, daß wir es irgendwie „erkennen" würden, wenn wir nur nahe genug heran waren.
    Diesmal flogen Seyna, Krellin, Poulkar und ich. Normalerweise war Krellin mein verlängerter Arm in der Truppe, aber er hatte darauf bestanden, mit von der Partie zu sein. Wahrscheinlich steckte wieder einmal seine kindische Eifersucht auf Seyna dahinter. Ich tat ihm den Gefallen.
    Nounser blieb das Kommando über die Zurückgebliebenen.
    Wir überflogen im ersten Morgenlicht die Ebene und sahen die verbrannte Erde unter uns.
    Aber auch einige Dutzend Kilometer weiter hatte es ordentlich geflammt. Hier hatten einige Kameraden gejagt, und mancher Energiestrahl hatte nicht nur bisongroße Tiere getötet, sondern auch gleich für ein Buschfeuer gesorgt. (Es kommt wieder, tote Brüder und Schwestern. Es nähert sich schnell. Ich spüre es deutlich.
    Es kommt aus dem Nichts und kann durch nichts aufgehalten werden. Alles um mich herum scheint zu zerplatzen. Aber es ist nur eine Art... Lackschicht, die abspringt. Die Personen, die Gegenstände, alle sind ... nackt! Ich sehe hinter die Fassade, und ich sehe mich, wie ich mich zu drehen beginne, immer schneller drehe, rotiere, abhebe...!
    Und jetzt ist wieder alles wie vorher. Ich kann nicht sagen, ob die Anfalle jetzt schneller und häufiger kommen. Ich kann sie überhaupt nicht richtig beschreiben, nicht fassen und analysieren schon gar nicht. Irgend etwas geschieht mit uns, und es ist noch nicht zu Ende. Ich kann nur Eindrücke schildern, aber nicht das, was dahintersteckt. Ich weiß nicht, was uns fertigzumachen versucht, aber es wird am Ende siegen.
    Bis dahin aber, tote Kameraden, werde ich kämpfen!) Wir flogen in westliche Richtung, knapp hundert Meter hoch. Wir bewegten uns nicht zu schnell, um nicht irgendwelche Dinge zu übersehen, die vielleicht einen Erinnerungsfunken wecken konnten.
    Bald hatten wir das Flußtal erreicht und folgten dessen Verlauf. Manchmal glaubte einer, etwas Besonderes bemerkt zu haben, und wir kreisten über der Stelle, gingen tiefer, flogen wieder zurück. Aber wir sollten offenbar auf diesem Planeten kein Glück haben. Es war jedesmal blinder Alarm, und es ging weiter nach Westen.
     
    *
     
    Es war gegen Mittag, als wir die Quelle des Flusses erreichten. Hier, dachte ich, war ein Endpunkt unserer Suche. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß wir von weiterher gekommen sein sollten - jedenfalls nicht in dieser Richtung.
    Der Fluß entsprang in einem hügeligen Vorgebirge, hinter dem sich allmählich ein Felsmassiv mit Gipfeln von zwei-, dreitausend Metern Höhe auftürmte. Nein, dort waren wir mit Sicherheit nie gewesen.
    Wir schossen für jeden von uns einen Braten und rösteten ihn in einer Felsmulde über gesammeltem, trockenem Hartholz. Krellin rülpste die nächsten drei Stunden lang nur noch, als gälte es einem ertrusischen Koch zu beweisen, wie gut sein Fraß geschmeckt hatte. Dabei hatte Krellin nur ein Tier verdrückt, das höchstens so schwer war wie ein terranisches Schwein.
    Manchmal übertrieb er maßlos.
    Wahrscheinlich tat er es auch diesmal wieder nur, um mir zu imponieren.
    Ich beachtete ihn nicht und gab den Befehl zum Aufbruch. Es war jetzt früher Nachmittag, und ich wollte, daß wir ausschwärmten und, in einem Zickzackkurs zum Hüttenlager zurückflogen.
    So hatten wir die größten Chancen, etwas zu finden, von dem wir nicht wußten, wie es beschaffen war

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