1657 - SOS für Mystery
Problem ist, daß sie von Mystery verschwinden, und das so schnell wie möglich."
„Wir werden uns zur rechten Zeit um sie kümmern", versprach Mordrer. „Am besten erzählst du mir in einer etwas gemütlicheren Atmosphäre mehr von ihnen. Ich schlage vor, wir gehen..."
Plötzlich materialisierten drei, sechs, dann ein Dutzend Ennox und standen überall in der Zentrale, sahen sich um und begannen dann loszuzetern. Sie waren aufgeregt. Sie redeten und schrien durcheinander, und Mordrer verstand immer nur „Katastrophe", „Zerstörung" und „Untergang". „Ruhe!" rief Claudia und packte Mordrer unversehens im Nacken. Sie hob ihn kurz an, bis seine Füße zehn Zentimeter über dem Boden baumelten. „Ich werde mir überlegen, ob ich dich alten Lustgreis vielleicht großzügig belohne, wenn ihr die Verrückten von unserer Welt geholt habt." Sie seufzte. „Es ist ernst, Springer, ganz verdammt ernst. Also, soll ich mir nun etwas überlegen, oder...?"
„Schon klar", sagte Mordrer schnell. Daß seine Söhne zuhörten, war völlig vergessen. „Sie sind so gut wie an Bord."
„Aber ich brauche mir nicht mehr zu überlegen, daß ich augenblicklich nach Terra und zu Homer G. Adams gehen werde, solltest du nicht in spätestens zwei Tagen Erfolg gehabt haben", drohte ihm Claudia an. „Und noch etwas. Ihr landet nur dort, wo die Verrückten sind.
Ihr laßt unseren Planeten sonst in Ruhe. Ihr werdet keine weiteren Ausflüge machen und nichts anrühren. Ist das klar, Mordrer-Baby?"
„Natürlich!" versicherte der Patriarch. „Was dachtet ihr denn?"
Sie blickte ihn an. Ihre Züge wurden wieder weicher. Dennoch hatte Mordrer das Gefühl, sie könne ganz tief in seine durchtriebensten Gedanken hineinsehen. Er wurde wieder rot. Sie lächelte ihn an und setzte ihn ab. „Dann verstehen wir uns, Mordrer-Baby. Wann werdet ihr aufbrechen?"
„In... einigen Stunden, wenn ich ..."
„Wann?"
„Jetzt gleich", preßte der Springer resigniert hervor. „So ist es gut", lobte ihn Claudia und hauchte ihm einen Kuß auf die Wange.
Danach gab sie den anderen Ennox ein Zeichen und verschwand. Sie folgten ihr. Das heißt, einer schien noch geblieben zu sein, ein hagerer, langer Kerl, der große Ähnlichkeit mit Mizzuk besaß... „Nein!" kreischte Mordrer Keyn Haitabu, als er begriff, daß es Mizzuk war. Der Ära war in die Zentrale gekommen, während alle auf Claudia gestarrt hatten. Er stand vor Mordrer und richtete einen Scanner auf ihn. „Hypertonie", stellte der Mediziner fest. „Extrem hoher Blutdruck, das sah ich sofort an deinem knallroten Gesicht. Anscheinend als Folge eines Schocks. Ich muß darauf bestehen, daß du dich von mir genauer untersuchen läßt. Folge mir in die Krankenstation."
„Bist du übergeschnappt?" fuhr Mordrer ihn an. „Nimm dir einen von diesen Nichtsnutzen hier, oder analysiere dich selbst. Hau ab und geh schnüffeln, aber laß mich in Ruhe!"
Der Ära blieb stur stehen und machte eine einladende Geste in Richtung Antigravlift.
Mit einem Fluch rannte Mordrer aus der Zentrale. Jetzt mußte er wirklich mit sich alleine sein. Mordrer junior rief er noch zu, daß er zwei Space-Tubes startbereit machen solle.
Eine Minute später befahl er von einer Suite aus, daß Mizzuk und seine Roboter bei der Landung mit von der Partie sein sollten. „Mannomann", stöhnte der Beibootchef, als der Patriarch wieder abgeschaltet hatte. „Den hat es vielleicht erwischt."
Sein älterer Bruder nickte. „Ich weiß noch nicht, was hier eigentlich vorgeht", meinte Keyn junior. „Aber wenn diese Claudia von Adams geschickt wurde, um unserem Alten die Flausen aus dem Kopf zu treiben - dann ist sie die schärfste Waffe, die der terranische Fuchs jemals hatte..."
*
Space-Tubes waren walzenförmige Beiboote mit einer Länge von 46 und einem Durchmesser von 18 Metern. An Bord war reichlich Platz für Besatzung und Material. Mordrer Keyn Haitabu kommandierte eines der Boote selbst.
Das zweite wurde von Mordrer junior geführt. Bei ihm an Bord befand sich Mizzuk mit seinen drei robotischen Helfern.
Auf beiden Schiffen flogen je dreißig Springer. Mordrer hatte die größten und kräftigsten Männer ausgewählt, die auch einigermaßen gut mit der Waffe umgehen konnten. Der Patriarch hoffte, daß es nicht zur gewaltsamen Auseinandersetzung kommen würde. Dann hätten sie zwar die vierfache Übermacht, aber er kannte die Kampfstärke der Ertruser, und die mörderische Zerstörungskraft ihrer Waffen.
Seitdem sie
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