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1657 - SOS für Mystery

Titel: 1657 - SOS für Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tausendmal der gleichen Frage: „Habt ihr den Schlüssel?"
    „Folgt uns mit einem eurer Boote", wurde er endlich aufgefordert. „Wir haben das Tor lange gesucht und nun endlich gefunden. Aber um es zu öffnen, benötigen wir den Schlüssel."
    „Natürlich", sagte Mordrer. Er sah, wie Mizzuk sich den Ertrusern genähert hatte und seinen Scanner auf sie richtete. Er hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    In diesem Augenblick hätte er keinen Galax mehr auf sein Leben gegeben. Aber Lyndara ließ sich von dem Ära mustern, umrunden und untersuchen, und sie fragte anschließend: „Ist dies der Schlüssel?" Mizzuk kam zu Mordrer und sagte ihm in einem alten Springerdialekt, den er auf Geheiß des Patriarchen eigens für Augenblicke wie diesen mühsam erlernt hatte: „Die Ertruser sind wirklich seltsam. Mehr kann ich im Moment nicht sagen."
    Keinem Translator reichten diese wenigen Worte für eine Sprachanalyse und Übersetzung.
    Mordrer schob den Ära beiseite und nickte Lyndara zu. „Führt uns. Wir fliegen mit euch zum Tor."
    Jetzt nur nicht fragen, was für ein Tor das sein sollte! Mordrer schwitzte Wasser und Blut. Die Ertruser setzten sich nacheinander in Bewegung, hoben in ihren schweren Monturen vom Boden ab und flogen nach Westen.
    Und keiner von ihnen sprach nur ein einziges Wort.
    Mordrer kehrte mit seinen Leuten zur Space-Tube zurück und ließ sie starten. Mizzuk flog diesmal mit ihm.
     
    *
     
    „Hier", sagte Lyndara, „ist es. Das Tor, durch das wir auf diese Welt gekommen sind. Wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben, es jemals wiederzufinden. Ich entdeckte es erst vor drei Tagen."
    Das war die längste zusammenhängende Aussage, die Lyndara bisher von sich gegeben hatte.
    Mordrer Keyn Haitabu und zehn seiner Leute standen neben ihr und sahen absolut nichts.
    Die Ertruserin zeigte mit der Mündung ihres Karabiners auf eine Stelle zwischen dem dürren Gebüsch einer Steppe, wo nichts war außer der unberührten Natur dieser Welt. Hier hatte es keine Brände gegeben. Hier war die Oberfläche Mysterys noch heil, was vielleicht nur dem Umstand zuzurechnen war, daß die verrückten Ertruser hier ihr „Tor" gefunden haben wollten. „Wir brauchen den Schlüssel, um wieder auf die andere Seite zu gelangen", erläuterte Lyndara mit der monotonen Stimme, die Mordrer schon vom ersten Moment an unheimlich gewesen war. „Nur mit ihm können wir die Sperre beseitigen, die uns daran hindert. Gebt ihn uns jetzt."
    „Sofort", sagte der Springer und schickte ein Stoßgebet an seine Götter. Laßt mich jetzt nicht im Stich! Gebt mir ein Zeichen! Was ist das für ein Schlüssel?
    Er reimte sich natürlich sein Teil zusammen.
    Die fünfzehn Ertruser waren von der Großen Leere hierhergekommen. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dann waren das die Embleme auf ihren Monturen, die sie eindeutig als Mitglieder der BASIS-Kampftruppe und der Coma-Expedition auswiesen.
    Auf dem Flug hierher hatte sich Mordrer bereits die Vermutung aufgedrängt, bei dem „Tor" handele es sich um eine Art Transmitter, der zwar in Richtung nach Mystery funktioniert hatte - aber für den umgekehrten Weg, nämlich dorthin zurück, von wo die Ertruser gekommen waren, ein spezielles Steuerelement benötigte.
    Aber hier gab es nichts außer ihnen und der unberührten Natur. Auch die Ortungsgeräte der Springer zeigten nichts an.
    Um so größer war das Entsetzen der Händler, als zwei der Ertruser auf einmal ihre Waffen hochrissen und wild in die Luft feuerten. Dabei brüllten sie wie Tiere, schnitten Grimassen und hörten erst auf zu schießen, als sie zu taumeln begannen und in die Knie brachen.
    Lyndara stand dabei und starrte wortlos in den Himmel - genau dahin, wo sich die freigesetzten Energien entluden. Dort war nichts zu entdecken. Mordrer Keyn wechselte einen schnellen Blick mit dem Ära, und Mizzuk nickte. Er zerdrückte gerade eine kleine Ampulle unter der Nase und sog gierig die freigewordenen Dämpfe ein. Danach zitterte er nicht mehr, deutete auf die offenbar durchgedrehten Ertruser und sagte zu ihrer Anführerin: „Sie sind krank. Ich muß sie untersuchen."
    „Ihnen fehlt gar nichts", fertigte Lyndara ihn ab, ohne ihn anzusehen. Ihr Blick fand zu Mordrer zurück, während die beiden Riesen sich schnell erholten und wieder dastanden, als interessiere sie nichts um sie herum. „Ihr habt sie doch auch gesehen. Wir dürfen sie nicht zu nahe an uns herankommen lassen."
    „Wen?" fragte Mordrer

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